Zwei große alte Männer spielen Clavier
Mit der gewohnten Zuverlässigkeit spielen Demus und Badura-Skoda ein zum x-ten Mal eingespieltes Repertoire: Die Sonate KV 448 kennt man aufwühlender gespielt, und das seltener eingespielte Larghetto und Allegro KV deest hält leider nicht, was die jpc-Ankündigung verspricht: Das von Mozart unvollendet hinterlassene Werk berücksichtigt nicht, wie versprochen, die Version von Maximilian Stadler, sondern eine Komplettierung von Paul Badura-Skoda, die der Interpret - laut Booklet-Text - für inspirierter hält als die schlichtere, indes gleichsam authentischere Version von Stadler. Manchmal schwingen sich große Pianisten auf, eben einfach zuviel wollen, wenn sie sich in unangemessen anspruchsvolle Modulationen versteigen, wo die Exposition des Sonaten-Satzes bereits die Struktur der Durchführung vorgibt. Stadler ist zweifellos Mozarts Art der Durchführung, auch aus dem Geist seiner Zeit heraus, wesentlich näher, weil er wie der Komponist selbst, mit dem thematischen Material spielt, ohne diesem Ballast hinzuzufügen.