Erstaunlich authentisch
Eigentlich unmöglich, was dieser Joszef Eötvös da versucht: die Übertragung der Goldberg-Variationen, ursprünglich für Cembalo geschrieben, auf Klavier berühmt geworden, mit ihrer subtilen, mehrstimmigen Kontrapunktik auf die Gitarre? Zweifel sind angebracht. Und tatsächlich muss der ambitionierte (Laien-)Gitarrist Abstriche machen. Der Klang kann nie so voluminös sein wie auf einem Tasteninstrument. Und: manche Variationen sind auf der Gitarre für den nicht-studierten Musiker quasi unspielbar. Dennoch bezeichne ich die Transkription für gelungen. Es ist unwahrscheinlich, wie der Verfasser dieses subtile Werk auf die Gitarre übertragen hat, wie viel vom eigentlichen Geist noch erhalten bleibt, ist aller Ehren wert. Enorm schwer zu spielen, aber für Bach-Enthusiasten mit Gitarren-Ambitionen uneingeschränkt empfehlenswert.