Bis zur nächsten Jubiläumsaugabe sollte es reichen
An dem Album selbst darf man eigentlich nicht rumnörgeln; es gehört zum Kanon. Hätten Pink Floyd nie wieder ein Album aufgenommen, man würde sie in hundert Jahren ob dieses Werks noch kennen, etc.
In genauso vielen Jahren wird übrigens der doch recht bedauernswerte Syd Barrett endgültig zum Schutzpatron aller Psychedelia-Freunde aufgestiegen sein, so sehr mehrt sich dessen Ruhm von Jahr zu Jahr. Da trifft es sich gut, dass der hier vorliegenden limitierten Jubiläumsbox die Reproduktion eines Mal- und Notizheftchens von SB beigelegt wurde, das zwar nett anzuschauen, aber in seiner Aussagekraft doch recht beschränkt ist.
Nicht nur deshalb würde man gerne mehr über die Entstehungsgeschichte des Albums oder Meister Syd selbst erfahren, allerdings fehlt es an informativen oder gar würdigenden Sätzen in den eingebundenen Seiten (es gibt derer weit unter zwanzig, weshalb ich es gewagt fände, von einem Buch zu sprechen) gibt es dagegen die Liedtexte und ein paar sehr bunte Fotos.
Die Musik: Das Album gab es bereits als "normale" CD. Wer bisher nicht zugegriffen hat, dem bietet sich die Gelegenheit, das nachzuholen. Wer, wie ich, das Ganze nun zum zweiten Mal kauft, der darf sich an der Monoedition (auf CD1), an einem (nach 1994) erneuten Remastering sowie auf bisher unveröffentlichte Krümel auf CD3 (ganze 3 davon), die ansonsten PF Singles der Zeit versammelt, erfeuen.
Was ich seltsam fand und finde, ist, dass weder von diesen Singles, noch vom Album selbst (!) das artwork reproduziert ist. (Das aufgeklebte Foto auf der Vorderseite des Sets zeigt die Grundlage, die für das Cover verwendet wurde; allerdings ohne den PF Schriftzug.)
Insgesamt ist diese limitierte Ausgabe ein sehr schön aufgemachtes Produkt. Wer das "Kapitel" PFs Debutalbum abhaken möchte, der darf das nach dem Kauf tun (wenigstens bis zur nächsten Jubiläumsausgabe).
Entsprechende Singles als Bonus sind immer sinnvoll und sprechen für diese Edition (im Gegensatz zur ebenfalls aufgelegten Doppel-CD-Ausgabe, die "nur" die Stereo und Monofassungen enthält.)
Dass auf eine Würdigung und Einordnung des Werkes in seine Zeit mittels Essay genauso verzichtet wurde, wie auf Coverabbildungen, kann ich nicht nachvollziehen. Hier hätte die darbende EMI gerne einen Euro 50 in einen Schreiberling investieren und einen Mitarbeiter ins Archiv schicken dürfen.
So aber schrammt diese grundsätzlich empfehlenswerte Jubiläumsedition an einer Topbewertung vorbei.