Marice Ravel - Sonaten und Tzigane
Die CD enthält kammermusikalische Werke Maurice Ravels, die im Konzertsaal seltener aufgeführt werden. Die Interpreten sind dänische Künstler, geboren in der Mitte der 1960er Jahre. Mit kontrollierter Virtuosität und Gespür für Klangfarbe bewältigen sie mühelos die spieltechnischen und interpretatorischen Anforderungen von Werken der frühen französischen Moderne.
Die Sonate für Violine und Klavier, entstanden zwischen 1923 und 1927 ist vor allem durch den Mittelsatz, einem „Blues. Moderato“, bekannt. Ravel bezeichnete es als ein pittoreskes Abenteuer, bestimmte Ideen der amerikanischen Volksmusik weiterzuentwickeln. Sein Blues ist ein Destillat der Bluesform, das insgesamt der französischen Musik nähersteht.
Die viersätzige Sonate für Violine und Cello markierte, wie Ravel schrieb, einen Wendepunkt seiner Entwicklung. Die Askese der Mittel ist darin an ihre Grenzen getrieben. Kaum ein anderes Werk verkörpert den Übergang in die Moderne deutlicher und steht der frühen Kammermusik Schönbergs näher als dieses virtuose Duo.
Die Sonate für Violine und Klavier von 1897 ist ein Jugendwerk, das Ravel während seines Studiums am Konservatorium komponierte. Das einsätzige Stück folgt dem Vorbild der Violinsonaten von Fauré, Saint-Saëns und Franck und reicht kompositorisch nicht an seine zweite Violinsonate heran.
Die wegen ihrer spieltechnischen Anforderungen „berüchtigte“ Tzigane (1924) ist eine Überhöhung ungarischer „Zigeunermusik“, die Ravel durch die ungarisch-englische Geigerin Jelly d’Aranyi kennenlernte. Es ist eine Freude, durch diese CD mit Ravels Kammermusik bekannt zu werden.