Beispiellose Akribie
Es gibt zwar sehr gute Einspielungen insbesondere der Orgelmusik Sweelincks, aber nichts von vergleichbarer Vollständigkeit. Die Interpreten darf man als Spezialisten ansprechen und die philogische Akribie ist zu hören, ohne daß die sinnliche und erbauliche Substanz der Kompositionen außen vor bleibt. Die Orgeln sind mit viel Bedacht in Hinblick auf Sweelincks Zeitgenossenschaft und Verbreitung seiner Musik gewählt. Kraft,Anmut und Feinheit der Musik kommen bestens zur Geltung. Das Begleitbuch ist überaus kundig verfasst und führt in die Zeit und die Person des Komponisten hervorragend ein.
Ich würde die Orgelinterpretationen leicht höher einschätzen, als die im Umfang allerdings auch geringere Cembalomusik, mag das an der Darbietung oder den Kompositionen selbst liegen.
Eine nicht hoch genug einzuschätzende Veröffentlichung, liebevoll gestaltet und ausgestattet.
Die Klangqualität läßt überdies kaum Wünsche offen: der Orgelklang ist schön opak und trotzdem kompakt, die Cembaloaufnahmen nicht zu direkt oder grell, ohne dabei aber "wattig" oder verwaschen zu sein.