Frusciantes eingängigste
John Frusciante, mittlerweile ehemaliges Mitglied der Red Hot Chili Peppers, gilt als einer der besten Gitarristen der letzten 20 Jahre.
Trotzdem haben seine Solo-Veröffentlichungen nie ein breiteres Publikum erreicht, eilt ihm doch immer noch der Ruf des verschrobenen, etwas abgespact in seinem Paralleluniversum agierenden Sonderlings voraus.
Und Frusciante mühte sich immer wieder redlich, diesem Ruf auch gerecht zu werden, so z.B. mit dem rauhen, mit einem gewöhnungsbedüftigen Drumcomputer unterlegten Vorgänger To Record Only Water for Ten Days (2001) oder zuletzt wieder mit dem krautrockigen The Empyrean (2009).
Dazwischen jedoch liegt unter anderem dieses Album, als Auftakt zu einer Veröffentlichungsorgie, bei der Frusciante 2004 letzten Endes 5 Alben innerhalb eines Jahres ausspuckte.
Und es ist sein eingängigstes Album geworden, mit wunderbar melodiösen Rocksongs, die sich abwechseln mit zärtlichem Singer-/Songwriter-Material.
Man darf sich jedoch nicht täuschen lassen - Frusciante bleibt seinem Songwriting treu, und verzichtet teilweise weiterhin auf althergebrachte Strophe-Refrain-Strukturen,
oder baut immer wieder Verzerrungen ein, was dem Album eine wunderbare Spannung und viel Abwechslung verleiht.
Und über allem thront natürlich sein unerreichtes, butterweiches Gitarrenspiel.
Nie zuvor und auch nie danach hat er ein ähnlich positiv klinges Album aufgenommen, das mich persönlich an lange Sommerabende am Lagerfeuer am Strand erinnert.
Wer an der letzten LP der Chilis „Stadium Arcadium“ gerade die weniger funkigen Tracks wie z.B. „Wet Sand“ mochte, wird diese Soloveröffentlichung von Frusciante lieben!
Tipps: Gleich der Auftakt, mit Carvel, Omission und Regret.