Gernhardt und der Kunstbetrieb...
...in seinem ersten Roman "Ich Ich Ich". Der bekannte Spötter, Cartoonist, Maler, Zeichner Verfasser von Gedichten, Erzählungen, Glossen etc. schreibt in seinem so amüsanten, wie auch bitterbösen Rundumschlag in fünf Roman-Kapiteln, betitelt "Ich, Du, Er, Sie und Es", gegen die mehr als fragwürdigen Methoden und Selbstdarstellungen von schreibenden und malenden Künstlern und ihren Agenturen. Dabei kommen viele unter Gernhardts Rad, und dies ist immer genüsslich zu lesen: Handke, Rilke, Brecht, Fassbinder, Max Frisch, Peter Weiss, Flaubert, aber auch Picasso, Giacometti, Marcel Duchamp und viele andere mehr. Gernhardts Buch gilt als "Roman". Doch den Text empfand ich eher als eine sehr geistreiche Kollektion von Aperçus des wortmächtigen Spötters, welcher offenbar darunter leidet, dass er auch als ernsthafter Künstler, vor allem als Maler, nicht endlich auch so ernst genommen wird, wie er sich dies vorstellt.