Olivier Latry - Complete Recordings on Deutsche Grammophon
Olivier Latry - Complete Recordings on Deutsche Grammophon
Mit Werken von:
Olivier Messiaen (1908-1992)
, Cesar Franck (1822-1890)
, Johann Sebastian Bach (1685-1750)
, Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
, Richard Wagner (1813-1883)
, Hector Berlioz (1803-1869)
, Sergej Rachmaninoff (1873-1943)
, Serge Prokofieff (1891-1953)
, Franz Liszt (1811-1886)
, Charles Alkan (1813-1888)
, Thierry Escaich (geb. 1965)
, Jean-Louis Florentz (geb. 1947)
,
10 CDs, 1 Blu-ray Audio
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Blu-ray AudioDie Blu-ray Audio Disc (auch Pure Audio Blu-ray) ist technisch gesehen eine ganz normale Blu-ray Disc und lässt sich auf jedem Blu-ray-Player abspielen. Allerdings enthält sie keinen Videoinhalt. Die hohe Speicherkapazität wird für hochauflösende Audiodaten (Stereo und Surround, bis 24 bit/192 kHz) genutzt. Bedient wird sie entweder ohne Bildschirm wie eine herkömmliche CD oder über das Onscreen-Menü wie eine normale Blu-ray Disc.
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Olivier Messiaen: Sämtliche Orgelwerke (Apparition de l'eglise eternelle; La nativite du Signeur; La banquet celeste; Offrande au Saint Sacrement; Diptyque; Les corps glorieux; Meditations sur le Mystere de la Sainte Trinite; Prelude; Verset pour la fete de la Dedicace; Monodie; L'Ascension; Messe de la Pentecote; Livre d'Orgue; Livre du Saint Sacrement)
+"In Spiritum" - Cesar Franck: Piece heroique; Prelude, Fugue et Variation op. 18; Choräle Nr. 1-3
+"Midnight at Notre Dame" - Johann Sebastian Bach: Sinfonia aus Kantate BWV 29; Jesus bleibet meine Freude aus Kantate BWV 147; Ertöt uns durch deine Güte aus Kantate BWV 22; Chaconne aus Partita d-moll BWV 1004;
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio & Fuge c-moll KV 546; Richard
Wagner: Pilgerchor aus Tannhäuser; Hector Berlioz: Marche hongroise; Serge Rachmaninoff: Prelude cis-moll op. 3 Nr. 2; Serge Prokofieff: Toccata op. 11
+"Unreleased Tracks zu Midnight at Notre Dame & In Spiritum" - Johann Sebastian Bach: Schlusschor "Das Lamm, das erwürgt ist" & Fuge "Lob und Ehr und Preis und Gewalt" aus Kantate BWV 21; Arie "Mein gläubiges Herze" aus Kantate BWV 68; Franz Liszt: Evocation a la Chapelle Sixtine; Cesar Franck: Offertoire B-Dur; 3 Pieces pour le grand orgue; Charles-Valentin Alkan: Andantino e-moll op. 64 Nr. 11
+Thierry Escaich: Orgelkonzert Nr. 1; Jean-Louis Florentz: Debout sur le Soleil op. 8
+Blu-ray Audio mit "In Spiritum" & "Midnight at Notre Dame" (24bit / 96kHz / Dolby Surround 5.1 / Dolby Atmos 24bit / 48kHz)
- Künstler: Olivier Latry (Cavaille-Coll-Orgel Notre Dame Paris), Orchestre Philharmonique Royal de Liege, Pascal Rophe
- Label: DGG, DDD, 2000-2004
- Erscheinungstermin: 18.2.2022
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Olivier Latry, Organist an Notre-Dame Paris, gilt als einer der größten Organisten unserer Zeit. Seine Aufnahmen, nicht nur des französischen Repertoires, genießen Referenzstatus. Aus Anlass seines 60. Geburtstag erscheinen jetzt Latrys sämtliche Aufnahmen für die Deutsche Grammophon in einer Edition. Die Box umfasst auf 10 CDs und einer Blu-ray Audio Disc Latrys gefeierte Referenzeinspielung der gesamten Orgelwerke Olivier Messiaens, sowie die Alben »In spiritum« mit Werken von César Franck und »Midnight in Notre-Dame« mir Orgeltranskriptionen von Werken, die von Bach bis Wagner reichen. Eine ganze CD bietet bisher unveröffentlichte Aufnahmen der In Spiritum- und Midnight At Note-Dame-Aufnahmesitzungen und eine Bonus-CD enthält Latrys Aufnahmen für Decca France. Auf einer Blu-ray Audio schließlich sind Teile der Werke audiophil in 96 kHz / 24-bit Stereo und 5.1 Surround sowie in einem neuen Dolby Atmos Remastering zu erleben. Das Booklet beinhaltet eine Geschichte der Orgel von Notre-Dame von Olivier Latry, ein Essay von Musikwissenschaftler Günter Lade und zudem eine detaillierte Aufstellung der Notre-Dame Orgel und ihrer Register. Diese Edition feiert neben dem 60. Geburtstag Latrys auch den 200. Geburtstag César Francks und erinnert an den 30. Todestag Olivier Messiaens.
Botschafter der französischen Orgelliteratur
Notre-Dame ist nicht die höchste, nicht die größte und auch nicht die typischste der Kathedralen Frankreichs. Sie ist dennoch die Kathedrale der Kathedralen, der Inbegriff gotischer Baukunst, die Seele der Hauptstadt Paris und symbolisch auch der Mittelpunkt Frankreichs, wie dies vor den Hauptportalen durch eine Bronzeplatte als Ausgangspunkt aller Staatsstraßen deutlich wird. Schrieb Victor Hugo 1831 »Jede Säule, jeder Stein, jede Skulptur der Kathedrale ist nicht nur eine Manifestation der Geschichte Frankreichs, sondern auch der Geschichte unserer Wissenschaft und Kunst«, so trifft dies neben den großartigen Schöpfungen der Architektur und Glasmalerei ganz besonders auch auf die Orgelkunst zu.
1985 wurde Olivier Latry als Titularorganist an die Kathedrale berufen, wo er in der Nachfolge von Louis Vierne, Léonce de Saint-Martin und Pierre Cochereau mit ganzer Seele als einer der drei amtierenden ›Diener der Liturgie‹ tätig ist: »Wenn ich die Stufen zur Orgelempore hinaufgehe, denke ich immer an die Menge der unsichtbaren Helfer, von denen die Kathedrale erbaut wurde. Meine Freude ist, die Steine zum Singen zu bringen, die sie gesetzt haben. Ich betrachte meine musikalische Berufung als Mission, die ich zwischen zwei Welten, der reellen und der spirituellen, bestmöglich zu erfüllen hoffe, denn die Orgel repräsentiert in meinen Augen (und meinen Ohren) den Atem Gottes.«
Für diese Aufgabe steht ihm in Notre-Dame eine große Orgel zur Verfügung, die Olivier Latry als »Wunder der Geschichte, aber auch als visuelles und klangliches Phänomen« bezeichnet und die trotz des verheerenden Brandes im Jahre 2019 glücklicherweise unbeschädigt geblieben ist. Die Orgel wurde 1868 von Aristide Cavaillé-Coll im symphonischen Stil vollendet, bis heute mehrere Male erweitert und dabei auch spieltechnisch modernisiert. Olivier Latry schätzt die unerhörte Musikalität und Vielseitigkeit dieses Instruments: »Zwischen Himmel und Erde an der Westwand der Kathedrale platziert, verströmt die Orgel ihre Klangfülle unter den Gewölben, als sei sie musikalischer Teil der mittelalterlichen Rosette, deren Farbenspiel über ihr leuchtet.«
»Ein Interpret, dessen Vorstellungskraft grenzenlos sein sollte, orchestriert die Musik und erforscht ihre Farben. Dabei ist es schwierig, die Balance zwischen den eigenen Emotionen, dem Stil und der Botschaft des Komponisten zu finden, die nicht verändert werden darf.« (Latry). Dies gilt besonders für die Orgelkompositionen von César Franck, dem Erneuerer der Orgelmusik nach der Revolution 1789, dessen Orgelwerke von Franz Liszt mit den Schöpfungen Bachs auf eine Stufe gestellt wurden. Franck war Organist der Cavaillé-Coll-Orgel in der Pariser Pfarrkirche Sainte-Clotilde, der er die meisten seiner zwölf großen Orgelwerke mit detaillierten Registriervorschriften so speziell auf den Leib komponierte, dass jede Interpretation auf einem anderen Instrument ein Adaptieren an Orgel und Raum notwendig macht.
Orgeltranskriptionen von Vokal-, Klavier- oder Orchestermusik ist eine Neuschöpfung, für die der Bearbeiter das Original genau analysieren und für die technischen und klanglichen Gegebenheiten der Orgel einrichten muss. Aufgabe des Interpreten ist, die neue Orgelpartitur optimal zu registrieren und dabei nicht nur die Vorstellungen des Komponisten, sondern auch jene des Bearbeiters überzeugend umzusetzen. Als Beispiel möge die eingespielte Klaviertoccata von Sergej Prokofieff dienen, die von Jean Guillou virtuos für Orgel bearbeitet, jedoch ohne Angaben zur Klanglichkeit in Druck gegeben wurde. Olivier Latry: »Ich hatte viel Spaß dabei, Guillou zu ›orchestrieren‹, und habe für diese fünf Minuten Musik ein Dutzend Stunden mit der Suche nach Registrierungen verbracht, die das Werk auf dieser Orgel richtig zur Geltung bringen.«
Im Gegensatz zur äußeren Virtuosität vieler Transkriptionen steht das Orgelschaffen von Olivier Messiaen, das von Olivier Latry überaus geschätzt wird, mehrmals zyklisch aufgeführt und für die Deutsche Grammophon in Notre-Dame eingespielt wurde. »Es hat mich in Notre-Dame immer erstaunt, wie vollkommen diese Musik, dieses Instrument und sein steinerner Schrein zueinander passen; man hat das Gefühl, eine zeitlose Begegnung aller Künstler und Handwerker zu erleben, die über die Jahrhunderte gemeinsam ihr Können zur Erbauung der Menschen einsetzten. Die Faszination, ja die Verzückung, die davon ausgeht, hat mir unvergessliche Augenblicke innerer Bewegung und reinen Glücks bereitet.« Da es im gegebenen Rahmen auch nicht annähernd möglich ist, die Musik des zutiefst religiösen Komponisten zu würdigen, sei (leicht gekürzt) Messiaen selbst zitiert, der 1987 in einem Gespräch mit dem Verfasser einige Charakteristika seiner Werke erwähnte: »Ich stehe außerhalb aller Strömungen, und das aus mehreren Gründen: Ich habe mich mit der Rhythmik beschäftigt, indem ich die griechische Metrik und die Hindu-Rhythmen der alten Inder studiert habe. Außerdem bin ich Ornithologe und habe als solcher viele Vogelgesänge aufgezeichnet. Ich glaube, dass ich der einzige Komponist bin, der sich der Vogelgesänge bedient, dass ich umgekehrt aber auch der einzige Ornithologe bin, der die Vogelgesänge in Musik aufzeichnen kann. Am meisten charakterisiert mich aber sicherlich die Tatsache, dass ich beim Hören von Klängen Farben sehe und diese Farben in meiner Musik darstelle. Das Publikum sieht zwar nicht die Farben, die ich sehe, doch spielt dies keine Rolle, da es sie unbewusst wahrnimmt. Viele moderne Kompositionen sind immer nur grau oder schwarz oder weiß, meine Musik ist dagegen ganz besonders farbig.«
Olivier Latry zählt weltweit zu den führenden Organisten unserer Zeit. Er sieht sich als Botschafter der französischen Orgelliteratur und hat dabei auch eine ausgeprägte Vorliebe für die Werke zeitgenössischer Komponisten, von denen zwei in diese Box aufgenommen wurden: Thierry Escaich, ein »heißblütiger und genialer Improvisator, dessen musikalisches Talent sich auch in seinen Kompositionen widerfindet«, sowie Jean-Louis Florentz, ein Schüler von Messiaen und wie dieser ein gläubiger Komponist, der inspiriert von der syrisch-orthodoxen Liturgie Äthiopiens die Komposition Debout sur le Soleil (In der Sonne stehend) schrieb: einen »Gesang der Auferstehung« nach einer Meditation des von ihm hochverehrten Notre-Dame-Priesters Jacques Leclercq. Olivier Latry: »Florentz wollte stets, dass seine Werke wie Improvisationen klingen. In Notre-Dame haben wir gemeinsam viele Stunden verbracht, um seine Musik zu registrieren, wobei er nicht nur den polyphonen Reichtum sowie gewisse außergewöhnliche Aliquotmischungen, sondern auch die Kombinationsmöglichkeiten der Orgel für schnelle Klangfarbenwechsel sehr geschätzt hat.« (Günter Lade)
Botschafter der französischen Orgelliteratur
Notre-Dame ist nicht die höchste, nicht die größte und auch nicht die typischste der Kathedralen Frankreichs. Sie ist dennoch die Kathedrale der Kathedralen, der Inbegriff gotischer Baukunst, die Seele der Hauptstadt Paris und symbolisch auch der Mittelpunkt Frankreichs, wie dies vor den Hauptportalen durch eine Bronzeplatte als Ausgangspunkt aller Staatsstraßen deutlich wird. Schrieb Victor Hugo 1831 »Jede Säule, jeder Stein, jede Skulptur der Kathedrale ist nicht nur eine Manifestation der Geschichte Frankreichs, sondern auch der Geschichte unserer Wissenschaft und Kunst«, so trifft dies neben den großartigen Schöpfungen der Architektur und Glasmalerei ganz besonders auch auf die Orgelkunst zu.
1985 wurde Olivier Latry als Titularorganist an die Kathedrale berufen, wo er in der Nachfolge von Louis Vierne, Léonce de Saint-Martin und Pierre Cochereau mit ganzer Seele als einer der drei amtierenden ›Diener der Liturgie‹ tätig ist: »Wenn ich die Stufen zur Orgelempore hinaufgehe, denke ich immer an die Menge der unsichtbaren Helfer, von denen die Kathedrale erbaut wurde. Meine Freude ist, die Steine zum Singen zu bringen, die sie gesetzt haben. Ich betrachte meine musikalische Berufung als Mission, die ich zwischen zwei Welten, der reellen und der spirituellen, bestmöglich zu erfüllen hoffe, denn die Orgel repräsentiert in meinen Augen (und meinen Ohren) den Atem Gottes.«
Für diese Aufgabe steht ihm in Notre-Dame eine große Orgel zur Verfügung, die Olivier Latry als »Wunder der Geschichte, aber auch als visuelles und klangliches Phänomen« bezeichnet und die trotz des verheerenden Brandes im Jahre 2019 glücklicherweise unbeschädigt geblieben ist. Die Orgel wurde 1868 von Aristide Cavaillé-Coll im symphonischen Stil vollendet, bis heute mehrere Male erweitert und dabei auch spieltechnisch modernisiert. Olivier Latry schätzt die unerhörte Musikalität und Vielseitigkeit dieses Instruments: »Zwischen Himmel und Erde an der Westwand der Kathedrale platziert, verströmt die Orgel ihre Klangfülle unter den Gewölben, als sei sie musikalischer Teil der mittelalterlichen Rosette, deren Farbenspiel über ihr leuchtet.«
»Ein Interpret, dessen Vorstellungskraft grenzenlos sein sollte, orchestriert die Musik und erforscht ihre Farben. Dabei ist es schwierig, die Balance zwischen den eigenen Emotionen, dem Stil und der Botschaft des Komponisten zu finden, die nicht verändert werden darf.« (Latry). Dies gilt besonders für die Orgelkompositionen von César Franck, dem Erneuerer der Orgelmusik nach der Revolution 1789, dessen Orgelwerke von Franz Liszt mit den Schöpfungen Bachs auf eine Stufe gestellt wurden. Franck war Organist der Cavaillé-Coll-Orgel in der Pariser Pfarrkirche Sainte-Clotilde, der er die meisten seiner zwölf großen Orgelwerke mit detaillierten Registriervorschriften so speziell auf den Leib komponierte, dass jede Interpretation auf einem anderen Instrument ein Adaptieren an Orgel und Raum notwendig macht.
Orgeltranskriptionen von Vokal-, Klavier- oder Orchestermusik ist eine Neuschöpfung, für die der Bearbeiter das Original genau analysieren und für die technischen und klanglichen Gegebenheiten der Orgel einrichten muss. Aufgabe des Interpreten ist, die neue Orgelpartitur optimal zu registrieren und dabei nicht nur die Vorstellungen des Komponisten, sondern auch jene des Bearbeiters überzeugend umzusetzen. Als Beispiel möge die eingespielte Klaviertoccata von Sergej Prokofieff dienen, die von Jean Guillou virtuos für Orgel bearbeitet, jedoch ohne Angaben zur Klanglichkeit in Druck gegeben wurde. Olivier Latry: »Ich hatte viel Spaß dabei, Guillou zu ›orchestrieren‹, und habe für diese fünf Minuten Musik ein Dutzend Stunden mit der Suche nach Registrierungen verbracht, die das Werk auf dieser Orgel richtig zur Geltung bringen.«
Im Gegensatz zur äußeren Virtuosität vieler Transkriptionen steht das Orgelschaffen von Olivier Messiaen, das von Olivier Latry überaus geschätzt wird, mehrmals zyklisch aufgeführt und für die Deutsche Grammophon in Notre-Dame eingespielt wurde. »Es hat mich in Notre-Dame immer erstaunt, wie vollkommen diese Musik, dieses Instrument und sein steinerner Schrein zueinander passen; man hat das Gefühl, eine zeitlose Begegnung aller Künstler und Handwerker zu erleben, die über die Jahrhunderte gemeinsam ihr Können zur Erbauung der Menschen einsetzten. Die Faszination, ja die Verzückung, die davon ausgeht, hat mir unvergessliche Augenblicke innerer Bewegung und reinen Glücks bereitet.« Da es im gegebenen Rahmen auch nicht annähernd möglich ist, die Musik des zutiefst religiösen Komponisten zu würdigen, sei (leicht gekürzt) Messiaen selbst zitiert, der 1987 in einem Gespräch mit dem Verfasser einige Charakteristika seiner Werke erwähnte: »Ich stehe außerhalb aller Strömungen, und das aus mehreren Gründen: Ich habe mich mit der Rhythmik beschäftigt, indem ich die griechische Metrik und die Hindu-Rhythmen der alten Inder studiert habe. Außerdem bin ich Ornithologe und habe als solcher viele Vogelgesänge aufgezeichnet. Ich glaube, dass ich der einzige Komponist bin, der sich der Vogelgesänge bedient, dass ich umgekehrt aber auch der einzige Ornithologe bin, der die Vogelgesänge in Musik aufzeichnen kann. Am meisten charakterisiert mich aber sicherlich die Tatsache, dass ich beim Hören von Klängen Farben sehe und diese Farben in meiner Musik darstelle. Das Publikum sieht zwar nicht die Farben, die ich sehe, doch spielt dies keine Rolle, da es sie unbewusst wahrnimmt. Viele moderne Kompositionen sind immer nur grau oder schwarz oder weiß, meine Musik ist dagegen ganz besonders farbig.«
Olivier Latry zählt weltweit zu den führenden Organisten unserer Zeit. Er sieht sich als Botschafter der französischen Orgelliteratur und hat dabei auch eine ausgeprägte Vorliebe für die Werke zeitgenössischer Komponisten, von denen zwei in diese Box aufgenommen wurden: Thierry Escaich, ein »heißblütiger und genialer Improvisator, dessen musikalisches Talent sich auch in seinen Kompositionen widerfindet«, sowie Jean-Louis Florentz, ein Schüler von Messiaen und wie dieser ein gläubiger Komponist, der inspiriert von der syrisch-orthodoxen Liturgie Äthiopiens die Komposition Debout sur le Soleil (In der Sonne stehend) schrieb: einen »Gesang der Auferstehung« nach einer Meditation des von ihm hochverehrten Notre-Dame-Priesters Jacques Leclercq. Olivier Latry: »Florentz wollte stets, dass seine Werke wie Improvisationen klingen. In Notre-Dame haben wir gemeinsam viele Stunden verbracht, um seine Musik zu registrieren, wobei er nicht nur den polyphonen Reichtum sowie gewisse außergewöhnliche Aliquotmischungen, sondern auch die Kombinationsmöglichkeiten der Orgel für schnelle Klangfarbenwechsel sehr geschätzt hat.« (Günter Lade)
Rezensionen
»An der mächtigen, höchst differenziert zu traktierenden Orgel der Pariser Kathedrale Notre-Dame erschließt Olivier Latry Messiaen satztechnisch wie harmonisch vielschichtige Klangwelt mit allem farblichen Raffinement. Das spiegelt eine tief empfundene Gläubigkeit – eine religiöse Verzückung wie sie das gigantische ›Livre du Saint Sacrement‹ am sinnfälligsten reflektiert.« (Stereo zu Messiaen)"Bachs 'Jesus bleibet meine Freude' füllt Latry mit Ruhe und Zeit. Kaum stürmisch, dafür nahezu elegant ist Berlioz' 'Marche hongroise'. Rachmaninoffs Prelude op.3,2 füllt Latry mit milder Glut und impressionistisch verschwimmenden dunklen Klangfarben aus. Fazit: eine Platte, die man nicht nur um Mitternacht genießen kann." (FonoForum zu Midnight at Notre Dame)
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5