Gioacchino Rossini: Armida on 2 CDs

Gioacchino Rossini (1792-1868)

Armida

Moises Marin, Michele Angelini, Jusung Gabriel Park, Ruth Iniesta, Patrick Kabongo, Krakow Philharmonic Orchestra, Jose Miguel Perez-Sierra

2 CDs

CD (Compact Disc)

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Artists:: Moises Marin, Michele Angelini, Jusung Gabriel Park, Ruth Iniesta, Patrick Kabongo, Krakow Philharmonic Orchestra, Jose Miguel Perez-Sierra
Label:: Naxos
Year of recording ca.:: 2022
Item number:: 11798987
UPC/EAN:: 0730099055475
Release date:: 24.5.2024
Series:: Rossini in Wildbad

Die Geschichte der Armida hatte bereits etwa 70 Komponisten inspiriert, als Rossini sie als Gelegenheit nutzte, sich mit seinen Kollegen zu messen, und als besondere Rolle für die Sopranistin Isabella Colbran, mit der er gerade eine Beziehung begonnen hatte. Die Geschichte von Armida handelt von der Ankunft einer schönen Adeligen in einem Kreuzfahrerlager, die um Hilfe und Schutz bittet. Sie behauptet, dass ihr Thron vom bösen Idraote usurpiert worden sei. In Wirklichkeit ist sie jedoch die verkleidete Zauberin Armida – und heimlich in den heldenhaften Rinaldo verliebt. Diese gefeierte Rossini-Inszenierung in Wildbad wurde für ihre »nahezu magische Besetzung« (Interlude. hk) bewundert.

Tracklisting
details
Contributors

Disk 1 von 2 (CD)

Armida (Oper in 3 Akten) (Gesamtaufnahme)

1 Sinfonia
2 Lieto, ridente oltre l'usato (1. Akt)
3 Sì, guerrieri, fian sacre
4 Germano, a te richiede
5 Signor, tanto il tuo nome
6 Sventurata! or che mi resta
7 Cedei, Guerrieri, è ver
8 Non soffrirò l'offesa
9 Sorte ci arride
10 Principessa, sei tu!
11 Amor... (Possente nome!)
12 Ecco il guerriero
13 Se pari agli accenti
14 Che terrible momento!
15 Sappia il duce il caso orrendo
16 Deh, se cara a te son io
17 Vieni, o Duce
18 Un astro di sangue
19 Alla voce d'Armida possente (2. Akt)
20 Sovr'umano potere
21 Di ferro e fiamme cinti
22 Ebben, l'istante è giunto

Disk 2 von 2 (CD)

1 Dove son io?
2 Mio ben, questa che premi
3 No; d'Amor la reggia è questa
4 Canzoni amorose
5 D'Amore al dolce impero
6 Marziale
7 Andante
8 Allegro moderato
9 Vivace
10 Come l'aurette placide (3. Akt)
11 T'inganni
12 Qui tutto è calma
13 Fuggite, inferni mostri
14 Soavi catene
15 O mio Rinaldo
16 In quale aspetto imbelle
17 Unitevi a gara
18 Dov'è? dove si cela?...
19 Se al mio crudel tormento
20 Dove son io?... Fuggì
21 E ver... gode quest'anima

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Booklet:: 4,0 of 5
Overall impression:: 5,0 of 5
Sound:: 5,0 of 5
Artistic quality:: 5,0 of 5
Repertoire value:: 5,0 of 5

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1 review

Anonymous

Jun 14, 2024

Booklet:: 4 of 5
Overall impression:: 5 of 5
Sound:: 5 of 5
Artistic quality:: 5 of 5
Repertoire value:: 5 of 5

Überzeugende Aufnahme einer Zauberoper

Armida ist eine der komplexesten Opern Rossinis: Eine Zauberoper aus Tassos "Gerusalemme liberata", wo die Zauberin Armida Kreuzritter verführt, sich aber in Rinaldo verliebt und von ihm am Ende verlassen wird. Viel Bewegung und Zauber mit einer ausgedehnten Ballettszene im zweiten Akt.

Eine ungewohnte Besetzung: Eine einzige alles dominierende Sopranrolle und sechs Tenorrollen.

José Miguel Pérez-Sierra gelingtes, den richtigen drive zu finden. Nicht hastig, nicht träge, er manövriert gut in dieser Geschichte von Ehre, Liebe, Zauber, Verzweiflung, was u.a. bei den Rezitativen bemerkbar ist, die zu den schönsten Rossinis gehören. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die lange Ballettszene mit Begeisterung empfangen wurde, was sich auf der Aufnahme, im Unterschied zu anderen lives, nachvollziehen lässt.

Dafür muss auch das Philharmonische Orchester Krakau gelobt werden. Abgesehen von kleinen Unsicherheiten ganz am Anfang, die schnell beseitigt werden, bringt es diese am differenziertesten orchestrierte Partitur Rossinis mit Glanz zur Geltung. Flöte, Klarinette, Horn, Violine, Cello, Harfe ... haben die Gelegenheit, solistisch zu brillieren, sei es in den rein orchestralen Nummern, sei es in Dialog mit den Sängern, und es ist eine reine Freude.

Der Philharmonische Chor Krakau bewältigt seine Aufgabe auch mit Bravour. In Armida ist er öfter präsent, als Chor der Ritter, der Dämonen, der Nymphen ... und die unterschiedlichen Rollen werden gut umgesetzt.

Mit den Solisten hat man auch eine glückliche Hand gehabt.

Moisés Marín eröffnet als Goffredo die Reihe der Tenöre. Als Baritenore hat er beeindruckende tiefe Noten, ohne Registerbrüche bis zu einer leuchtenden Höhe, und zeigt ein schönes Timbre, Beweglichkeit und genug Durchsetzungskraft, um sich neben dem Chor zu behaupten. Der Anführer der Kreuzritter, Wächter über Recht und Gesetz.

Patrick Kabongo ist inzwischen zum Wildbad-Liebling avanciert. Seit seinen ersten Auftritten dort hat er an Substanz und an Vielfalt in den Farben gewonnen, ohne an Belcanto-Kultur und an Agilität zu verlieren. Sein Gernando zeigt Temperament und Wagemut als Herausforderer Rinaldos. Er lässt auch erkennen, dass Gernando Rinaldo durchschaut, bevor er ihm im Duell unterliegt.

César Arrieta und Chuan Wang sind Ubaldo und Carlo, die Kreuzritter des dritten Aktes. Gemäß dem Libretto sind sie nicht sehr unterschiedlich im Charakter: etwas mehr Mitgefühl bei Ubaldo, etwas mehr Überzeugung bei Carlo. Sie harmonieren gut in ihrem Duett und sind stimmlich Rinaldo ebenbürtig im Tenor-Terzett des 3ten Akts.

Michele Angelini singt den Rinaldo. Er muss eine sehr breite Tessitura bewältigen, zu der er noch Höhenflüge addiert, was er tut, ohne Diskrepanz zwischen den Registern zu zeigen und mit einer Eleganz, die ihn als noblen Ritter und Liebhaber auszeichnet, der aber keine Grenzen kennt, weder in der Macht noch in der Liebe, was ihn zum Verhängnis wird. Im Tenor-Terzett "In questo aspetto imbelle" erkennt er das mit seiner gewohnten Unbändigkeit: zusätzlich zu der schon reichlichen Verzierung bringt er noch ein paar zusätzliche Feuerwerke .

Manuel Amati hat die undankbare des Eustazios, des jüngeren Bruders Goffredos und zeigt eine schöne leichte Stimme im Quartett des ersten Akts.

Tenor-Wette gewonnen, sozusagen. Alle sind belcanto-technisch ihrer Aufgabe völlig gewachsen, dazu schaffen sie es, unterschiedliche und glaubwürdige Charaktere darzustellen. Bleibt die große Herausforderung, die Titelrolle adäquat zu besetzen. Anstelle von Angela Meade, die sich zurückgezogen hatte, ist Ruth Iniesta eingesprungen.
Es gelingt ihr, abwechselnd als Königin, Magierin, Liebhaberin, Zauberin... zu überzeugen. Die Arie mit Variationen im zweiten Akt "D'Amore al dolce impero" findet sie in großer Form. Ein weiterer Höhepunkt ist das Duett mit Rinaldo "Amor, possente nome" im ersten Akt, das hier, dank zweier Partner auf gleicher Höhe und eines Dirigenten, der ihnen den nötigen Raum gibt, das erotische Potential, von dem Stendhal sprach, völlig entfaltet. Die Krönung ist die Finalszene, wo die verlassene Armida sich gegen die Liebe und für die Rache entscheidet und ihr Zauberreich zerstört: eine schwindelerregende Stretta voller Dramatik.

Ein für viele unbekannter Rossini, der hier richtig verzaubern kann.

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