Simon Laks: Symphonie für Streichorchester
Symphonie für Streichorchester
Mit weiteren Werken von:
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
, Ewelina Nowicka (geb. 1982)
Mitwirkende:
Ewelina Nowicka, Amadeus Chamber Orchestra of Polish Radio, Agnieszka Duczmal, Anna Duczmal-Mroz
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
+Poeme für Violine & Kammerorchester
+Mieczyslaw Weinberg: 3 Stücke für Violine & Kammerorchester
+Ewelina Nowicka: Kaddish 1944 für Violine & Kammerorchester
- Künstler: Ewelina Nowicka, Amadeus Chamber Orchestra of Polish Radio, Agnieszka Duczmal, Anna Duczmal-Mroz
- Label: CPO, DDD, 2012/2013
- Bestellnummer: 11164026
- Erscheinungstermin: 7.9.2023
Neues von Ewelina Nowicka
Auf die Spuren Weinbergs gelangte Ewelina Nowicka bei Recherchen zu Schostakowitsch, und auf Laks machte sie die befreundete Pianistin Milena Antoniewicz aufmerksam, mit der sie 2011 ihre eigene Komposition „Kaddish“ in der Fassung für Violine und Klavier aufnahm. Was Laks mit Weinberg verband, der Shoah entkommen zu sein, berührte die polnischsstämmige GeigerinEwelina Nowicka nicht nur zutiefst, es war vor allem die Verknüpfung mit dem Schicksal ihrer eigenen Familie, die in ihr den Wunsch entstehen ließ, ihr künstlerisches Schaffen in den Dienst der Werke dieser beiden Komponisten zu stellen. Dienst, das heißt hier nicht nur nachschöpferische Interpretation, sondern ganz konkret auch Anverwandlung und Fortschreibung durch eigene Schöpfung. Ewelina Nowicka beschreibt ihr 2007 entstandenes „Kaddish 1944“ als „eine Art Psalm, der den Opfern des Ghettos Lodz gewidmet ist, dem letzten Ghetto in den besetzten polnischen Gebieten, das im August 1944 liquidiert wurde.“ Die Komposition wurde ausgelöst durch einen Brief ihrer Großtante Ewelina Widell, geborene Szykier, aus dem Jahr 1948, in dem diese die Geschichte ihres Überlebens, und die Geschichte der Ermordung eines Großteils ihrer Familie dokumentierte. Die drei von Ewelina Nowicka für Streichorchester bearbeiteten Jugendwerke Weinbergs führen uns in die Werkstatt eines genialen, frühreifen – polnischen – Komponisten. „Scherzo“, „Sen o Lalce“ (Der Traum einer Puppe) und „Nocturne“ für Violine und Klavier gehören zu den wenigen erhaltenen Stücken aus Weinbergs Warschauer Zeit, er komponierte sie 1934 / 35 im Alter von 15, 16 Jahren. Hier schon zeigt sich seine fulminante Begabung, das Potential eines eng begrenzten musikalischen Materials oder einer einfachen strukturellen Idee maximal auszuschöpfen. Zu den wenigen Werken, die vor den 1960er Jahren entstanden, als Laks noch einmal an seine Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen konnte, gehört das Poème für Violine und Orchester von 1954, das Ewelina Nowicka für die vorliegende Einspielung für Violine und Streichorchester bearbeitete. Mit diesem Werk stellt sich Laks in die von Ysaÿe begründete Tradition des einsätzigen „Tongedichtes“ für ein oder mehrere solistische Streichinstrumente und Orchester. Intimer im Ausdruck und nicht an die formalen Konventionen des mehrsätzigen Instrumentalkonzerts gebunden, sieht sich Virtuosität ganz in den Dienst der poetischen Aussage gestellt.
Auf die Spuren Weinbergs gelangte Ewelina Nowicka bei Recherchen zu Schostakowitsch, und auf Laks machte sie die befreundete Pianistin Milena Antoniewicz aufmerksam, mit der sie 2011 ihre eigene Komposition „Kaddish“ in der Fassung für Violine und Klavier aufnahm. Was Laks mit Weinberg verband, der Shoah entkommen zu sein, berührte die polnischsstämmige GeigerinEwelina Nowicka nicht nur zutiefst, es war vor allem die Verknüpfung mit dem Schicksal ihrer eigenen Familie, die in ihr den Wunsch entstehen ließ, ihr künstlerisches Schaffen in den Dienst der Werke dieser beiden Komponisten zu stellen. Dienst, das heißt hier nicht nur nachschöpferische Interpretation, sondern ganz konkret auch Anverwandlung und Fortschreibung durch eigene Schöpfung. Ewelina Nowicka beschreibt ihr 2007 entstandenes „Kaddish 1944“ als „eine Art Psalm, der den Opfern des Ghettos Lodz gewidmet ist, dem letzten Ghetto in den besetzten polnischen Gebieten, das im August 1944 liquidiert wurde.“ Die Komposition wurde ausgelöst durch einen Brief ihrer Großtante Ewelina Widell, geborene Szykier, aus dem Jahr 1948, in dem diese die Geschichte ihres Überlebens, und die Geschichte der Ermordung eines Großteils ihrer Familie dokumentierte. Die drei von Ewelina Nowicka für Streichorchester bearbeiteten Jugendwerke Weinbergs führen uns in die Werkstatt eines genialen, frühreifen – polnischen – Komponisten. „Scherzo“, „Sen o Lalce“ (Der Traum einer Puppe) und „Nocturne“ für Violine und Klavier gehören zu den wenigen erhaltenen Stücken aus Weinbergs Warschauer Zeit, er komponierte sie 1934 / 35 im Alter von 15, 16 Jahren. Hier schon zeigt sich seine fulminante Begabung, das Potential eines eng begrenzten musikalischen Materials oder einer einfachen strukturellen Idee maximal auszuschöpfen. Zu den wenigen Werken, die vor den 1960er Jahren entstanden, als Laks noch einmal an seine Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen konnte, gehört das Poème für Violine und Orchester von 1954, das Ewelina Nowicka für die vorliegende Einspielung für Violine und Streichorchester bearbeitete. Mit diesem Werk stellt sich Laks in die von Ysaÿe begründete Tradition des einsätzigen „Tongedichtes“ für ein oder mehrere solistische Streichinstrumente und Orchester. Intimer im Ausdruck und nicht an die formalen Konventionen des mehrsätzigen Instrumentalkonzerts gebunden, sieht sich Virtuosität ganz in den Dienst der poetischen Aussage gestellt.
Rezensionen
"Die Stücke sind von staunenswerter kompositorischer Brillanz und stilistischer Flexibilität, trotz konsequenter Beschränkung des zugrunde liegenden Materials; für die Sologeige mehr als dankbar...Nowicka spielt dies mit enormer Übersicht und Ausdruckskraft. Fast wie ein Kommentar dazu wirkt Nowickas eigener Kaddish 1944 von 2007: ein elegischer, sparsam instrumentierter Klagegesang mit einem schnellen, rhythmisch pointierten Mittelteil, recht herzergreifend – freilich ohne jeden Kitsch....Mit dem letzten Stück, der konzisen, 20-minütigen Streichersymphonie (1964) von Laks, in der der Komponist alle Register seines Könnens zieht und die traditionellen Möglichkeiten eines Streichorchesters umfassend nutzt. Nicht nur die fabelhafte Passacaglia des 2. Satzes erreicht durchaus Bartóksche Qualitäten – ein wirklich fantastisches Werk!" (Klassik heute)"Ein grandioses Album, auf dem alles stimmig ist: Werkauswahl und -anordnung, Booklet-Text und Cover-Artwork. Aber warum hat cpo diese mehr als zehn Jahre alten Referenz-Aufnahmen (um nichts weniger handelt es sich hier!) von Weinbergs „Drei Stücken für Violine und Kammerorchester“ (1934/35), Simon Laks‘ „Poème“ (1954) und „Symphonie für Streichorchester“ (1964) erst jetzt veröffentlicht? Ewelina Nowickas buchstäblich im Zentrum stehende Komposition „Kaddish 1944“ (2007) verbindet die Musik der beiden Shoa-Überlebenden auf berührende Weise." (FonoForum, Burkhard Schäfer)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
3 Stücke für Violine und Kammerorchester
- 1 Nr. 1 Nocturne
- 2 Nr. 2 Scherzo
- 3 Nr. 3 Traum von einer Puppe
- 4 Poème für Violine und Kammerorchester (bearb. von Ewelina Nowicka)
- 5 Kaddish 1944 (für Violine und Kammerorchester)
Sinfonie für Streicher
- 6 1. Allegro energico
- 7 2. Andante sostenuto
- 8 3. Scherzo
- 9 4. Finale: Allegro molto