Mario Castelnuovo-Tedesco: Klavierquintette Nr.1 & 2 auf CD

Hommages an die toskanische Landschaft

In Florenz geboren, studierte Mario Castelnuovo-Tedesco Klavier und Komposition am dortigen Konservatorium Luigi Cherubini, bevor er seine Ausbildung in Bologna fortsetzte. Seine wichtigsten Lehrer waren Ildebrando Pizzetti und Alfredo Casella. Schon bald ein ausgereifter Musiker, gehörte er schon während seiner Studienzeit zu den gefragtesten Exponenten der damaligen musica nuova Italiens. 1918 erhielt er das Diploma di Composizione des Liceo Musicale di Bologna. Der Komponist hat zwei Klavierquintette hinterlassen. Das erste wurde 1932 ohne Opuszahl publiziert und ist dem italienischen Pianisten Ernesto Consolo in memoriam gewidmet. Das Finale mit seinen barocken Eklektizismen erinnert an die Charakteristika der sog. »siebten Kunst«, sprich: des Films: Pathos und die Fähigkeit, szenische Räume zu erschaffen. Das wundert einen nicht, hat doch Castelnuovo-Tedesco auch Filmmusiken komponiert und dieses Genre zusammen mit Zeitgenossen wie Miklós Rósza und Bernard Herrmann definiert. Das zweite Quintett op. 155 wurde 1951 in Beverly Hills komponiert und trägt den Titel »Erinnerungen an die toskanische Landschaft«. Das gesamte Werk ist von heiterer, kontemplativer Gelassenheit und könnte wie eine leise Meditation über das Heimweh aufgefasst werden, wenngleich ihm in diesem Fall jeder pathetische Tonfall und alle melodramatisch-sentimentalen Exzesse völlig fehlen.

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Homages to the Tuscan Countryside

Mario Castelnuovo-Tedesco was born in Florence and studied piano and composition at the local Luigi Cherubini Conservatory prior to continuing his training in Bologna. Ildebrando Pizzetti and Alfredo Casella were his most important teachers. Soon a mature musician in his own right, Castelnuovo-Tedesco numbered among the most sought-after representatives of what was then Italy’s musica nuova even while still a student. He received his diploma in composition from the Liceo Musicale di Bologna in 1918 and would write two piano quintets during the course of his career. The first was dedicated to the memory of the Italian pianist Ernesto Consolo and published without an opus number in 1932. With its baroque eclecticisms the finale recalls the characteristics of the »seventh art,« that is, film, with its pathos and capacity for creating scenic spaces. This is hardly surprising inasmuch as Castelnuovo-Tedesco composed film music and defined this genre along with his contemporaries Miklós Rósza and Bernard Hermann. The second quintet, composed in Beverly Hills in 1951 and counted as his op. 155, is entitled Memories of the Tuscan Countryside. The work as a whole is of cheerful, contemplative serenity and might be understood as a quiet meditation on nostalgic yearning for his native Italy even though in this case there is nary a trace of a pathetic tone or melodramatic and sentimental excesses in his music.

Rezensionen

klassik.​com 01/2016: »Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen; interpretatorisch und klanglich ist das Ergebnis erstklassig.​ Die Kammermusik Mario Castelnuovo-Tedescos ist ein dankbares Objekt - die Musik ist eingängig, aber auch anspruchsvoll, so dass sich die Behandlung unmittelbar lohnt.​ Das ›interplay‹ der Musiker ist rundum erfreulich und inspirierend, die Interpreten scheinen einander stetig zu Höchstleistungen anzuspornen.​ Die Freude, mit der die Werke erkundet werden, ist offenkundig und ansteckend, so dass man sich die CD gerne mehrfach anhören mag.​«