Johann Erasmus Kindermann: Opitianischer Orpheus (Lieder nach Martin Opitz)
Opitianischer Orpheus (Lieder nach Martin Opitz)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Jan Kobow, Ina Siedlaczek, United Continuo Ensemble
- Label: CPO, DDD, 2016
- Erscheinungstermin: 20.5.2019
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Musicalische Ergetzlichkeiten von Kindermann
Seinen eigenen Äußerungen zufolge wurde Erasmus Kindermann von Freunden gedrängt, Gedichte von Martin Opitz „erklingen“ zu lassen, was er u. a. mit seinem „Opitianischen Orpheus“ auch getan hat. Die Gedichte, die er ausgewählt hat, sind größtenteils den „Büchern Deutscher Poemata“ entnommen. Die Texte der Gesänge kreisen um die meist von antiken Vorbildern übernommenen Themen „Carpe diem“, „Memento mori“ sowie Liebesfreud und Liebesleid. Auch Gedichte mit moralisch-religiösem Inhalt und Gelegenheits- und Geselligkeitsgedichte sind vertreten, wobei häufig die Schäferidylle als szenischer Hintergrund dient. Die instrumentalen Vor- und Zwischenspiele umfassen nur wenige Takte, greifen aber doch sehr geschickt musikalisch den Charakter des jeweiligen Liedes auf und unterstreichen die Textaussage. Im Untertitel seines „Opitianischen Orpheus“ nennt Kindermann seine Gedichtvertonungen „Musicalische Ergetzlichkeiten“. Er betont damit deutlich seine Absicht, keine Klagelieder auf die traurigen Zeiten komponieren, sondern Freude, Anregung und Genuss vermitteln zu wollen. Kindermann hat die Vertonung der Gedichte im „Opitianischen Orpheus“ nicht als opulentes vielstimmiges Werk für einen größeren Konzertrahmen angelegt, sondern sehr bewusst die Form der Kammermusik gewählt. Ihm schwebte dabei vermutlich sowohl im Hinblick auf Ausführende als auch auf Zuhörer eine Gesellschaft humanistisch gebildeter Musikfreunde mit literarischen Ambitionen vor, die sich trifft, um in geselliger Runde Lieder vorzutragen oder dem Vortrag zu lauschen. Auf ausladende Melismen bei den Liedmelodien verzichtet der Komponist bewusst. Auf diese Weise erhalten die einzelnen Lieder eine markante Prägnanz, die nachklingt und zum Mitmusizieren in anregender Gesellschaft einlädt.
Musical Delights by Kindermann
By his own account, Erasmus Kindermann was pressured by friends into setting poems by Martin Opitz to music and did so in works such as his Opitianischer Orpheus. The poems that he chose for the most part were selections from the Bücher Deutscher Poemata. The texts of the songs mostly focus on themes taken from ancient models: »carpe diem« and »memento mori« as well as love’s joy and love’s grief. Poems with moral and religious content and for special occasions and entertainment are also represented, and the pastoral idyll often provides the scenic background. The instrumental preludes and interludes consist of only a few measures but very skillfully render the character of the particular song and underscore its textual message. In the subtitle of his Opitianischer Orpheus Kindermann terms his poem settings »Musical Delights,« in this way clearly emphasizing his intention not to compose laments on sad times but instead to convey joy, intellectual stimulation, and pleasure. Instead of designing the music for the poems in his Opitianischer Orpheus as an opulent work in multiple voices for a larger concert setting, Kindermann very deliberately chose chamber music as his medium. He presumably had in mind, both in view of the performers and the audience members, a group of music lovers with literary ambitions who had received a humanistic education and met for social gatherings in order to present songs or to listen to their recital. The composer intentionally refrained from including broad melismas in the song melodies. As a result, the individual songs develop a characteristically strong succinctness that continues to resonate and invites listeners to sing and play along in enjoyable social settings.
Seinen eigenen Äußerungen zufolge wurde Erasmus Kindermann von Freunden gedrängt, Gedichte von Martin Opitz „erklingen“ zu lassen, was er u. a. mit seinem „Opitianischen Orpheus“ auch getan hat. Die Gedichte, die er ausgewählt hat, sind größtenteils den „Büchern Deutscher Poemata“ entnommen. Die Texte der Gesänge kreisen um die meist von antiken Vorbildern übernommenen Themen „Carpe diem“, „Memento mori“ sowie Liebesfreud und Liebesleid. Auch Gedichte mit moralisch-religiösem Inhalt und Gelegenheits- und Geselligkeitsgedichte sind vertreten, wobei häufig die Schäferidylle als szenischer Hintergrund dient. Die instrumentalen Vor- und Zwischenspiele umfassen nur wenige Takte, greifen aber doch sehr geschickt musikalisch den Charakter des jeweiligen Liedes auf und unterstreichen die Textaussage. Im Untertitel seines „Opitianischen Orpheus“ nennt Kindermann seine Gedichtvertonungen „Musicalische Ergetzlichkeiten“. Er betont damit deutlich seine Absicht, keine Klagelieder auf die traurigen Zeiten komponieren, sondern Freude, Anregung und Genuss vermitteln zu wollen. Kindermann hat die Vertonung der Gedichte im „Opitianischen Orpheus“ nicht als opulentes vielstimmiges Werk für einen größeren Konzertrahmen angelegt, sondern sehr bewusst die Form der Kammermusik gewählt. Ihm schwebte dabei vermutlich sowohl im Hinblick auf Ausführende als auch auf Zuhörer eine Gesellschaft humanistisch gebildeter Musikfreunde mit literarischen Ambitionen vor, die sich trifft, um in geselliger Runde Lieder vorzutragen oder dem Vortrag zu lauschen. Auf ausladende Melismen bei den Liedmelodien verzichtet der Komponist bewusst. Auf diese Weise erhalten die einzelnen Lieder eine markante Prägnanz, die nachklingt und zum Mitmusizieren in anregender Gesellschaft einlädt.
Product Information
Musical Delights by Kindermann
By his own account, Erasmus Kindermann was pressured by friends into setting poems by Martin Opitz to music and did so in works such as his Opitianischer Orpheus. The poems that he chose for the most part were selections from the Bücher Deutscher Poemata. The texts of the songs mostly focus on themes taken from ancient models: »carpe diem« and »memento mori« as well as love’s joy and love’s grief. Poems with moral and religious content and for special occasions and entertainment are also represented, and the pastoral idyll often provides the scenic background. The instrumental preludes and interludes consist of only a few measures but very skillfully render the character of the particular song and underscore its textual message. In the subtitle of his Opitianischer Orpheus Kindermann terms his poem settings »Musical Delights,« in this way clearly emphasizing his intention not to compose laments on sad times but instead to convey joy, intellectual stimulation, and pleasure. Instead of designing the music for the poems in his Opitianischer Orpheus as an opulent work in multiple voices for a larger concert setting, Kindermann very deliberately chose chamber music as his medium. He presumably had in mind, both in view of the performers and the audience members, a group of music lovers with literary ambitions who had received a humanistic education and met for social gatherings in order to present songs or to listen to their recital. The composer intentionally refrained from including broad melismas in the song melodies. As a result, the individual songs develop a characteristically strong succinctness that continues to resonate and invites listeners to sing and play along in enjoyable social settings.
Rezensionen
klassik-heute.com 07/2019: »Die Sopranistin Ina Sedlaczek und der Tenor Jan Kobow beweisen sich als vorzügliche Interpreten für dieses Programm, sie agieren sowohl im solistischen Vortrag wie auch als Duo in stimmlich ausgesprochen schöner und künstlerisch perfekter Harmonie. Mit diesem Programm ist eine Facette der deutschen Barockmusik des 17. Jahrhunderts wieder zu erleben, die bisher leider zu oft vernachlässigt wurde. Der co-produzierende bayerische Rundfunk steuert ein exzellentes Klangbild bei.«klassik.com 07/2019: »In Sachen Intonation bleiben keine Wünsche offen, das Klangbild gibt sich gesammelt, vielschichtig und stimmig komponiert; es entspricht der ästhetischen Disposition der Musik auffallend glücklich. Johann Erasmus Kindermann hervorzuheben ist mehr als verdienstvoll. Das United Continuo Ensemble befreit ihn mit Ina Siedlaczek und Jan Kobow aus seinem Schicksal einer bloß historischen oder papierenen Größe: inspirierte Musik, köstlich gesungen und gespielt.«
pizzicato.lu 08/2019: »Siedlaczek und Kobow glänzen mit ihren wundervollen Stimmen, die die Distanz des Kunstlieds behände überspringen und den Zuhörer in und mit diesen kurzen Sequenzen vollkommen für sich einnehmen.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Opitianischer Orpheus (Lieder nach Gedichten von Martin Opitz) (Auszug)
- 1 Jetzund kommt die Nacht herbei
- 2 O du kleiner nackter Schütze
- 3 Allhier in dieser wüsten Heid
- 4 Zehnte von den Pierinnen
Pars Prior (Auszug)
- 5 Sonate Nr. 1 d-moll (für Violine und Basso continuo)
Opitianischer Orpheus (Lieder nach Gedichten von Martin Opitz) (Auszug)
- 6 Ich empfinde fast ein Grauen
- 7 Wann sich der werte Gast, die Seele, nun soll scheiden
- 8 O Wertest auf der Welt, o Schönest aller Schönen
Pars Posterior (Auszug)
- 9 Sonate Nr. 2 g-moll (für Violine und Basso continuo)
Opitianischer Orpheus (Lieder nach Gedichten von Martin Opitz) (Auszug)
- 10 Hochzeitlied
- 11 Als ich nächst war ausspazieret
- 12 Es hat der Jupiter
- 13 Nachtklag
- 14 Amandus und Amoena
- 15 O wohl dem, der die rechte Zeit
- 16 Ach Liebste, lass uns eilen
- 17 Schwarz ist mein Farb
- 18 Corydon sprach mit Verlangen
- 19 Ist irgend zu erfragen ein Schäfer um den Rhein
- 20 Kommt, lasst uns ausspazieren