Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichersymphonien Vol.1 auf CD

Mendelssohns Jugendsinfonien in neuer Lesart

Es ist einfach nur atemberaubend, was der 12jährige Felix Mendelssohn schon an Kompositionen vorlegen konnte. In einem Brief von 1821 berichtet seine Mutter: „Diese freie, geniale Natur kann sich keiner denken. Seine Produktivität ist wirklich zu bewundern. Seit einem Jahr hat er 2 Opern geschrieben, außerdem einen 5stimmigen Psalm für die Akademie, 6 Simphonien nach Art der Alten, ohne Blasinstrumente, einige Sonaten etc.“ Diese ersten 6 Streichersymphonien (von insgesamt 12) sind im Unterricht bei Carl Friedrich Zelter entstanden und sicherlich bei den alle zwei Wochen veranstalteten Matineen im elterlichen Hause aufgeführt worden. Von Felix „meist oder durchgehend generalbassmäßig“ begleitet, so der Zeitzeuge Adolf Bernhard Marx. Und hier setzen die Musiker des L´Orfeo Barockorchesters unter ihrer Leiterin Michi Gaigg mit ihrer Interpretation an: ein historischer Hammerflügel bildet „nach Art der Alten“ wie selbstverständlich den Generalbass. Michi Gaigg hat endlich das Klanggewand gefunden, das diesen frühen Geniestreichen gemäß ist. „Die Musiker von L'Orfeo wissen auch diesmal wieder mit ihrem Spiel, ihren effektvollen dynamischen Abstufungen, ihren frischen Tempi und dem historisch informierten Sound mitzureißen.“ (klassik. com zu den Gluck-Sinfonien)

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A New Reading of Mendelssohn’s Early Symphonies

It is simply breathtaking to think what the twelve-year-old Felix Mendelssohn had already achieved in the field of composition. In a letter of 1821 his mother reported, »Nobody can imagine this free, genial nature. His productivity is really to be admired. During the past year he has written two operas, in addition a five-part psalm for the Akademie, six symphonies in the manner of early composers, without wind instruments, some sonatas, etc.« Mendelssohn composed these first six string symphonies (of a total of twelve) while receiving instruction from Carl Friedrich Zelter, and they most certainly were performed during the matinées presented every two weeks at his parents’ home. According to the contemporary witness Adolf Bernhard Marx, they were accompanied by Felix »mostly or throughout in the thoroughbass manner.« And this is the starting point for the musicians of the L’Orfeo Baroque Orchestra under their conductor Michi Gaigg: a historical fortepiano as if by nature forms the thoroughbass »in the manner of early composers.« At long last Michi Gaigg has found just the right sound guise for these early strokes of genius. »The musicians of L’Orfeo here too once again know what it takes to captivate the listener with their playing, their effective dynamic shadings, their fresh tempi, and the historically informed sound« (klassik. com of the Gluck Symphonies).

Rezensionen

"Artikulierung und Akzentuierungen lassen die Symphonien weniger glatt werden als man das aus anderen Interpretationen kennt.​ Und wenn jugendlicher Elan nicht fehlt, so zeigt Michi Gaigg unverhohlen, dass der Zwölfjährige durchaus auch seine eigene Gefühlswelt hatte und sich vor Zartheit, Seufzen, Schmachten und Schwärmen nicht scheute.​" (pizzicato.​lu)