Felix Draeseke: Streichquartett Nr.3 (op.66)
Streichquartett Nr.3 (op.66)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Szene op. 69 für Violine & Klavier; Suite op. 86 für 2 Violinen
- Künstler: Constanze Quartett, Irina Frisardi (Klavier)
- Label: CPO, DDD, 2019
- Bestellnummer: 9735536
- Erscheinungstermin: 21.7.2021
- Gesamtverkaufsrang: 10642
- Verkaufsrang in CDs: 5225
Die kompletten Draeseke-Quartette II
Auch auf Vol. 2 zeigt sich, dass Draesekes Werke für Streicher stilistische Unikate sind. Als der Komponist sich der Gattung zuwandte, begab er sich auf ein Schaffensgebiet, das weithin als Domäne traditionell ausgerichteter Komponisten galt. In Draesekes Quartetten findet sich auchWagners Einfluss, wenn auch nicht in Form einer Nachahmung Wagnerschen Komponierens, sondern als schöpferischer Nachvollzug der Klassiker, wie sie Draeseke von Wagner vermittelt bekommen hatte. Die Idee des „melodischen Fadens“, der die Musik als einheitsstiftendes Band zusammenhält, ist überall in diesen Stücken greifbar. Sein drittes op. 66 wurde zu Lebzeiten des Komponisten im mitteldeutschen Raum regelmäßig gespielt, so auch 1911 in Leipzig, als das Gewandhaus-Quartett es zur Feier des 100. Geburtstags von Franz Liszt aufs Programm setzte. Von allen anderen sonatenförmigen Werken Draesekes unterscheidet sich das Quartett op. 66 durch seine fünfsätzige Anlage, die gleichermaßen an Beethovens a-Moll-Quartett op. 132 wie an Haydns frühe Quartett-Divertimenti denken lässt. Beide Sphären, der hohe Ton des „Heiligen Dankgesangs“ wie die Unbekümmertheit der Cassationen und Serenaden, scheinen einander in diesem Stück beständig zu durchdringen. Der „gefürchtetste Kontrapunktiker“ trägt seine strengste Miene zur Schau – und zeigt sich gleichzeitig als subtiler Humorist, der namentlich am Spiel mit metrischen Schwerpunkten sein Vergnügen hat.
Draeseke’s Complete Quartets Vol. 2
Vol. 2 once again demonstrates the unique stylistic quality of Felix Draeseke’s works for strings. When the composer turned to the quartet genre, he ventured onto compositional terrain largely regarded as the domain of composers of traditional orientation. Wagner’s influence is also found in Draeseke’s quartets, though not in the form of an imitation of Wagnerian composing but as a creative rendering of the Classical composers as they had been conveyed to Draeseke by Wagner. The idea of the »melodic thread« running through the music and unifying it is everywhere in evidence in these works. The composer’s third quartet, his op. 66, was regularly performed in Central Germany during his lifetime – for instance, in Leipzig in 1911, when the Gewandhaus Quartet included it on the program for the celebration of the hundredth anniversary of Franz Liszt’s birth. Draeseke’s op. 66 quartet differs from all of his other works in sonata form in that it is designed in five movements, a structure reminding us both of Beethoven’s Quartet in A minor op. 132 and Haydn’s early quartet divertimenti. Both spheres, the sublime tone of the »Heiliger Dankgesang« and the carefree mood of the cassations and serenades, seem to occur in continuous mutual interpenetration in this work. The »most feared contrapuntist« reveals his strictest mien, while at the same time showing that he is a subtle humorist who in particular delights in play with metrical emphases.
Auch auf Vol. 2 zeigt sich, dass Draesekes Werke für Streicher stilistische Unikate sind. Als der Komponist sich der Gattung zuwandte, begab er sich auf ein Schaffensgebiet, das weithin als Domäne traditionell ausgerichteter Komponisten galt. In Draesekes Quartetten findet sich auchWagners Einfluss, wenn auch nicht in Form einer Nachahmung Wagnerschen Komponierens, sondern als schöpferischer Nachvollzug der Klassiker, wie sie Draeseke von Wagner vermittelt bekommen hatte. Die Idee des „melodischen Fadens“, der die Musik als einheitsstiftendes Band zusammenhält, ist überall in diesen Stücken greifbar. Sein drittes op. 66 wurde zu Lebzeiten des Komponisten im mitteldeutschen Raum regelmäßig gespielt, so auch 1911 in Leipzig, als das Gewandhaus-Quartett es zur Feier des 100. Geburtstags von Franz Liszt aufs Programm setzte. Von allen anderen sonatenförmigen Werken Draesekes unterscheidet sich das Quartett op. 66 durch seine fünfsätzige Anlage, die gleichermaßen an Beethovens a-Moll-Quartett op. 132 wie an Haydns frühe Quartett-Divertimenti denken lässt. Beide Sphären, der hohe Ton des „Heiligen Dankgesangs“ wie die Unbekümmertheit der Cassationen und Serenaden, scheinen einander in diesem Stück beständig zu durchdringen. Der „gefürchtetste Kontrapunktiker“ trägt seine strengste Miene zur Schau – und zeigt sich gleichzeitig als subtiler Humorist, der namentlich am Spiel mit metrischen Schwerpunkten sein Vergnügen hat.
Product Information
Draeseke’s Complete Quartets Vol. 2
Vol. 2 once again demonstrates the unique stylistic quality of Felix Draeseke’s works for strings. When the composer turned to the quartet genre, he ventured onto compositional terrain largely regarded as the domain of composers of traditional orientation. Wagner’s influence is also found in Draeseke’s quartets, though not in the form of an imitation of Wagnerian composing but as a creative rendering of the Classical composers as they had been conveyed to Draeseke by Wagner. The idea of the »melodic thread« running through the music and unifying it is everywhere in evidence in these works. The composer’s third quartet, his op. 66, was regularly performed in Central Germany during his lifetime – for instance, in Leipzig in 1911, when the Gewandhaus Quartet included it on the program for the celebration of the hundredth anniversary of Franz Liszt’s birth. Draeseke’s op. 66 quartet differs from all of his other works in sonata form in that it is designed in five movements, a structure reminding us both of Beethoven’s Quartet in A minor op. 132 and Haydn’s early quartet divertimenti. Both spheres, the sublime tone of the »Heiliger Dankgesang« and the carefree mood of the cassations and serenades, seem to occur in continuous mutual interpenetration in this work. The »most feared contrapuntist« reveals his strictest mien, while at the same time showing that he is a subtle humorist who in particular delights in play with metrical emphases.
Rezensionen
klassik-heute.com 09/2021: "Das dritte und letzte Streichquartett Draesekes von 1895 stammt aus der sehr produktiven Phase, in der auch der gewaltige Oratorienzyklus Christus entstand, knüpft in seiner Fünfsätzigkeit sowohl an Beethoven (op. 132) wie auch Brahms (3. Klaviersonate op. 5) an, und enthält zyklische Elemente. Vor allem fasziniert Draesekes Fähigkeit, aus einfachen Motiven sehr ausufernde Melodien zu bilden; der Satz ist harmonisch und spieltechnisch noch eine Stufe anspruchsvoller als in seinen ersten beiden Quartetten. Dies ist wirklich Kammermusik auf gleicher Höhe mit Brahms. Das in Salzburg beheimatete Constanze Quartet – mittlerweile hat die erste Geigerin, Emeline Pierre, allerdings drei neue Partnerinnen gefunden – spielt das Werk mit tiefem Verständnis, klanglich delikat und mit stupender Reaktionsfähigkeit auf die vielschichtig wechselnden Anforderungen; der Erstaufnahme durch das Hölderlin Quartett deutlich überlegen.Norbert Florian Schucks Booklettext geht weit über das – selbst bei cpo – Gewohnte hinaus. Der Leser findet in einem über 11-seitigem, kleingedruckten Essay eine Fülle von Informationen sowohl über Draeseke als auch die drei eingespielten Werke, enorm sorgfältig zusammengetragen. Die Aufnahmetechnik ist ebenso über jede Kritik erhaben. Man darf nur hoffen, dass diese hervorragende Veröffentlichung dabei hilft, die Qualität dieser wertvollen Musik weiter bekannt zu machen; in den Plattenschrank gehört sie unbedingt."
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Streichquartett Nr. 3 cis-moll op. 66
- 1 1. Andantino elegiaco
- 2 2. Allegro spumante
- 3 3. Adagio non tanto, molto espressivo
- 4 4. Intermezzo: Allegretto grazioso
- 5 5. Finale: Allegro risoluto
- 6 Szene für Violine und Klavier op. 69
Suite für 2 Violinen fis-moll op. 86
- 7 1. Grave
- 8 2. Menuett: Mäßig - Menuetttempo
- 9 3. Finale: Rasch und feurig
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