Erasmus Widmann: Musikalischer Tugendtspiegel (Ausz.)
Musikalischer Tugendtspiegel (Ausz.)
Mit weiteren Werken von:
Michael Praetorius (1571-1621)
Mitwirkende:
Accademia del Ricercare, Pietro Busca
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Praetorius: Terpsichore Musarum
- Künstler: Accademia del Ricercare, Pietro Busca
- Label: CPO, DDD, 2006
- Erscheinungstermin: 20.3.2016
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Unsere erste Zusammenarbeit mit der Accademia del Ricercare, die in zwanzig Jahren in wechselnden, dem jeweiligen Repertoire entsprechenden Besetzungen mehr als 800 Konzerte gegeben hat, stellt eine interessante Skizze des instrumentalen Panoramas dar, das man unmittelbar vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) in Deutschland vorfinden konnte. Michael Praetorius, einer der repräsentativsten Musiker jener Zeit, ist hier mit einer Suite zu hören, während wir in Erasmus Widmann einem bislang praktisch unbekannten Komponisten begegnen, dessen Werkauswahl demonstriert, dass in Deutschland neben den bekannteren Musikern eine Myriade von Talenten lebte, die wieder ihren rechtmäßigen Platz in der Musikgeschichte verdienten. Praetorius' Terpsichore und Widmanns Musicalischer Tugendtspiegel ganz neuer Gesäng […] auch newe Däntz und Galliarden wurden zwar im Abstand eines einzigen Jahres (1612 bzw. 1613) veröffentlicht. Beide Sammlungen lassen jedoch an vielen Merkmalen erkennen, wie heterogen sich die Instrumentalmusik beim Anbruch des Barockzeitalters auszudrücken wußte. Während der Verfasser des Syntagma musicum seine Stücke vor allem auf die damals gängigen Tanzformen gründete, hält Widmann zwar an Satzbezeichnungen wie gagliarda fest, doch dabei sind seine Kompositionen nicht immer zu spezifischem Gebrauch gedacht, sondern vielmehr nach bester lutherischer Tradition zur »Gemüthsergötzung ehrenwerter Zusammenkünfte«. Ein besonders signifikanter Aspekt in Widmanns Produktion ist, dass er in der Mehrzahl der Fälle keine Suiten schrieb (womit wir die Folge von Tanzsätzen wie allemanda, corrente und sarabanda meinen, denen ein abstraktes Präludium vorangestellt ist). Widmann schuf statt dessen selbständige Tänze, die die Ausführenden mit großer Freizügigkeit nach ihren jeweiligen Möglichkeiten auswählen konnten. Freuen Sie sich auf Tänze, die mit ihrer mitreißenden Bewegung explizit zum Tanzen einladen und eine sehr volle und abwechslungsreiche Klangpalette aufweisen.
Spirited Dances from the Seventeenth Century
Our first release in cooperation with the Accademia del Ricercare, an ensemble that has logged more than eight hundred concerts over the past twenty years in changing formations geared to the particular repertoire, offers a fascinating overview of the German instrumental world just prior to the outbreak of the Thirty Years' War (1618-48). Michael Praetorius, one of the most prominent musicians of those times, is represented here with a suite, while we also have the opportunity to become acquainted with a virtual unknown in the person of the composer Erasmus Widmann, whose works recorded here demonstrate that a myriad of talents once existed side by side with more familiar musicians and now merit their rightful places in music history. Even though Praetorius' Terpsichore and Widmann's Musicalischer Tugendtspiegel ganz neuer Gesäng […] auch newe Däntz und Galliarden were published only a year apart (1612 and 1613), both collections exhibit many traits indicating just how heterogeneously instrumental musical expression could be at the dawn of the Baroque. While the author of the Syntagma musicum based his compositions primarily on the dance forms current at the time, Widmann continued to employ movement headings like gagliarda while not always intending his pieces for a specific context but for the »delectation of honorable gatherings« (this in the best Lutheran tradition). A particularly significant aspect in Widmann's production consists in the fact that in the majority of cases he did not compose suites (by which we mean a series of dance movements like the allemande, courante, and sarabande preceded by an abstract prelude). He instead penned independent dances from which the interpreters were largely free to choose in keeping with the available musical resources. You can look forward to dances of spirited motion quite literally inviting the listener to dance and exhibiting a full and richly varied sound palette.
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Product Information
Spirited Dances from the Seventeenth Century
Our first release in cooperation with the Accademia del Ricercare, an ensemble that has logged more than eight hundred concerts over the past twenty years in changing formations geared to the particular repertoire, offers a fascinating overview of the German instrumental world just prior to the outbreak of the Thirty Years' War (1618-48). Michael Praetorius, one of the most prominent musicians of those times, is represented here with a suite, while we also have the opportunity to become acquainted with a virtual unknown in the person of the composer Erasmus Widmann, whose works recorded here demonstrate that a myriad of talents once existed side by side with more familiar musicians and now merit their rightful places in music history. Even though Praetorius' Terpsichore and Widmann's Musicalischer Tugendtspiegel ganz neuer Gesäng […] auch newe Däntz und Galliarden were published only a year apart (1612 and 1613), both collections exhibit many traits indicating just how heterogeneously instrumental musical expression could be at the dawn of the Baroque. While the author of the Syntagma musicum based his compositions primarily on the dance forms current at the time, Widmann continued to employ movement headings like gagliarda while not always intending his pieces for a specific context but for the »delectation of honorable gatherings« (this in the best Lutheran tradition). A particularly significant aspect in Widmann's production consists in the fact that in the majority of cases he did not compose suites (by which we mean a series of dance movements like the allemande, courante, and sarabande preceded by an abstract prelude). He instead penned independent dances from which the interpreters were largely free to choose in keeping with the available musical resources. You can look forward to dances of spirited motion quite literally inviting the listener to dance and exhibiting a full and richly varied sound palette.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Musicalischer Tugendtspiegel (1613) (Querschnitt)
- 1 Intrada 25
- 2 Helena - Foelicitas
- 3 Magdalena - Sybilla
- 4 Agatha
- 5 Susanne - Dorthea - Maria
- 6 Sophia Anna - Christina
- 7 Margaretha - Johanna
- 8 Barbara - Ursula
- 9 Clara
- 10 Regina
- 11 Intrada 28
- 12 Cantzon 12: Auff das Gesang: Ein treues Hertz. etc.
- 13 Cantzon 5
Terpsichore Musarum (1612) (Querschnitt)
- 14 Courante 1 - Courante 2
- 15 Bransle de Villages 1-5
- 16 Ballet - Ballet des Amazones
- 17 Reprinse
- 18 Ballet des Baccanales - Ballet des feus - Ballet des Matelotz
- 19 Gavottes
- 20 Bourrée 1 - Bourrée 2
- 21 Volte