Mauricio Kagel: Klavierwerke auf 2 CDs

Umformungen des Augenblicks – Kagel & das Klavier

»Phantasievoll – Originell – Humorvoll – Vielfältig – Bissig – Provozierend – Hintersinnig …« – all diese Attribute und noch viele mehr treffen auf den profiliertesten Komponisten zeitgenössischer Musik zu: auf Mauricio Kagel. Nach seiner erfolgreichen auf cpo erschienenen Kammermusik-CD (Bestellnummer 829 34 57, € 7, 99) stellen wir nun auf 2 CDs die folgende Auswahl seiner Klavierstücke, die in der Zeitspanne von 1961 bis 1995 entstanden sind, vor: Metapiece in 4 Versionen, MM 51 – ein Stück Filmmusik, An Tasten, Der Eid des Hippokrates, Passé Composé – KlavieRhapsodie, À Deux Mains und Ragtime. Die Werke sind – nicht nur von den Titeln her – so beeindruckend vielfältig, dass allgemeine Äußerungen zu der Klaviermusik Kagels gar nicht möglich und nötig sind. Aber kein Geringerer als der Komponist selbst äußert sich in unserem Booklettext explizit und gezielt zu den einzelnen Stücken. Da ist die Rede von »einer Drohung unausgesprochener Gefahren und Ängste«, »Vorstellungen privater Horrorphantasien«, »einem Klavierstücke, dass mit drei linken Händen, aber auch mit einer Kombination von rechten und linken Händen für zwei oder drei Pianisten aufgeführt werden kann« u. v.m. Kagels Sinn für das Hintergründige in der Musik wird offenbar und hörbar. Der brasilianische Pianist Paulo Alvares – »ein ausgezeichneter Interpret meiner Werke«, so Kagel – ist der Künstler, der sich dieser Herausforderung am Klavier und auch mit der Stimme stellt. Im letzten Track (Ragtime) wird er noch verstärkt durch den Percussionisten Christian Dierstein.

Rezensionen

Klassik-heute.​de: "Paulo Alvares bietet sowohl pianistisch wie auch als Mann mit Sinn für Ironie eine unterhaltsame Wanderung durch Kagels Werkverzeichnis.​" Interbational Record Review: "Exzellente Produktion.​" Matices 08/04: "Der brasilianische Pianist Paulo Alvares vermag Kagels Stücke kongenial umzusetzen.​ Die Aufnahmequalität bildet das musikalische und szenische Geschehen präsent und deutlich ab.​ Die sogenannte Krise der Klassikbranche ermöglich es den kleinen Independents, erstklassikge Aufnahmen zu veröffentlichen.​ Die Klassikproduktion Osnabrück ist ein rühriges Label für vernachlässigtes Repertoire.​"