Hakon Börresen: Streichsextett op.5 auf CD

Seine 2. und 3. Sinfonie hoben wir ja erst unlängst veröffentlicht, und sie stießen - zu des Produzenten Freude - auf großes Interesse. Diesen Monat nun möchte ich lhnen die beiden wichtigsten Kammermusikwerke des Nielsen-Zeitgenossen und -Freundes vorstellen: das frühe Streichsextett (1901) und das späte zweite Streichquartett (1939). Das Sextett entstand noch während des Studiums bei Svendsen und ist ein genialischer jugendlicher Wurf. Es wurde auch gleich bei Breitkopf & Härtel zum Druck angenommen. Börresen widmete es Edvard Grieg, der mit folgenden begeisterten Worten dem jungen Komponisten dankte: "...gestern hatte ich die Freude, Ihr Werk, zu dem ich Sie auf das herzlichste beglückwünschen möchte, durchzulesen. Sie haben eine imponierende Herrschaft über den Stoff, wie solide gebaut, klar, durchsichtig und klangschön das Ganze doch ist ! lch weiß wirklich nicht, welchen Satz ich vorziehen soll...". Von diesem Sextett des 25jährigen scheint beim ersten Anhören stilistisch kein weiter Weg zum 2. Streichquartett des 63jährigen zu führen, doch hier hat Börresen den an Grieg erinnernden "nordischen Ton" zugunsten eines auf die klare Wirkung des kammermusikalischen Gestus' konzentrierten persönlichen Tons verfeinert: Ein Juwel in der dänischen Quartettliteratur ! Es spielt das aus hervorragenden jungen dänischen Musikern bestehende Kammermusik-Ensemble Copenhagen Classic.

Rezensionen

FonoForum 2/99: "Unzeitgemäße und hoffnungslos romantische Werke, doch für den musikhistorisch Unvoreingenommenen geht bei dieser melodienseligen, aber nie kitschigen Musik die Sonne auf.​ Das Ensemble spielt so klangschön und opulent, daß das Zuhören eine reine Freude ist.​" Klassik heute 4/99: "Ebenso blitzsaubere wie packende Interpretation.​" Fanfare 8/99: "Heartily recommended to the adventurous.​"