Franz Ignaz Beck: Symphonien op.3 Nr.3-5 auf CD

Noch immer bietet die Musikgeschichte Überraschungen und Entdeckungen, die einen bisher fast vergessenen Komponisten plötzlich in den Mittelpunkt rücken: Franz lgnaz Beck (1234-1809) ist solch ein Fall. Die Sinfonien dieses »Berlioz des 18. Jahrhundert« sind dermaßen verrückt unkonventionell und kühn, dass man auch heute nur noch staunen kann über die »Modernitä«t des zeitgenössischen Pariser Publikums, das ihm geradezu zu Füßen lag.

Beck entpuppt sich als im wahrsten Sinne des Wortes fortschrittlicher und individueller »Stürmer und Dränger«, der die Ausdrucksmöglichkeiten seiner Zeit weit in die Zukunft öffnet. Von Mannheim aus über Italien fand Beck seinen Weg noch Marseille, wo seine Sinfonien sich zu wahren Zugstücken der berühmten Pariser »Concerts spirituels« entwickelten und zahlreichen Druckauflagen erlebten.

Seine letzten drei Sinfonien aus op. 3 sind jetzt auf cpo in einer fulminanten Interpretation von »La Stagione Frankfurt« unter Michael Schneider erschienen.

Rezensionen

FP Messmer in FonoForum 9/96: "Schneider läßt die Sinfonien von Beck voller Diskontinuität, voller plötzlicher Wechsel des Ausdrucks, der Lautstärke und der Klangfarbe musizieren, sodaß der Hörer wie elektrisiert jedes Motiv, jeden Orchesterschlag, jede Melodie verfolgt.​ Daß diese Musik klanglich so raffiniert, im Rhythmus so mitreißend und im Ausdruck so aufwühlend sein kann, daß sie den Vergleich mit Mozart oder Beethoven keineswegs zu scheuen braucht, beweist La Stagione Frankfurt.​ Klangbild: transparent, große dynamische Gegensätze, klare Konturen.​" J.​Berger im Coburger Tageblatt 21.​8.​96: "Faszinierende stilistische Fundgrube.​ Ein komponierender Stürmer und Dränger, dessen Musik durch ihren intensiven Ausdruckswillen fasziniert.​ Stilistisch einfühlsam und mit brillanter Virtuosität musiziert.​"