Ernst Eichner: Harfenkonzerte op.6 & 9 auf CD

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Anmut der Harfe

Christian Daniel Schubart rühmte seine Werke 1784 für ihre holde Anmut und »zerschmelzende Süßigkeit«, und auch Reichardt hatte nur lobende Worte für den »erfindungsvollen, angenehmen Componisten mit der allergalantesten Schreibart«. Die Rede ist von Ernst Eichner, der in seinem nur 37 Jahre währenden Leben zuerst Hofmusicus im pfälzischen Zweibrücken und anschließend am Hof des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Potsdam war. Sein ureigenes Instrument war das Fagott, mit dem er sich als begnadeter Virtuose auf Reisen in ganz Europa hören ließ. Aber auch seine Kompositionen, und hier besonders seine Sinfonien, stießen auf großes Gefallen in London, Paris oder Frankfurt. Hier in Frankfurt entstanden wohl auch seine Harfenkonzerte, technisch sehr anspruchsvoll und sicherlich für einen bestimmten Virtuosen geschrieben. Eine der führenden Harfenistinnen unserer Zeit, Silke Aichhorn, hat diese wundervoll melodiösen Werke jetzt für cpo eingespielt, zusammen mit zwei Harfenkonzerten, die bis vor kurzem Ernst Eichner zugeschrieben wurden, aber wohl von dem Namensvetter Jean Theophile stammen.

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The Harp's Charm

Christian Friedrich Daniel Schubart lauded his works in 1784 for their delightful charm and »melting sweetness, « and Johann Friedrich Reichardt too had nothing but words of praise for this »highly inventive, pleasant composer with the most galant writing style of all.« This composer was Ernst Eichner, who during his short life of thirty-seven years first served as a court musician in Zweibrücken in the Palatinate and then at the court of Crown Prince Friedrich Wilhelm of Prussia in Potsdam. The bassoon was his personal instrumental favorite, and he traveled throughout Europe as a gifted virtuoso bassoonist. His compositions, especially his symphonies, also delighted audiences in London, Paris, and Frankfurt. It also must have been in Frankfurt that he wrote his harp concertos, technically very difficult works that surely were intended for a particular virtuoso. One of the leading harpists of our time, Silke Aichhorn, has now recorded these wonderfully melodious works for cpo, along with two harp concertos traditionally ascribed to Ernst Eichner but now thought to be by Jean Théophile Eichner.

Rezensionen

klassik-heute.​com 02/2014: »Das Kurpfälzische Kammerorchester macht seine Sache unter seinem Chef Stefan Fraas hervorragend, die Solopassagen der Harfe werden sehr sensibel, mitunter fast immateriell leicht unterfüttert, in den Einleitungen und Ritornellen kann das angenehm farbig leuchtende Orchester eigene Akzente setzen, ohne sich in eine zu große dynamische Distanz zur Intimität des Soloinstruments zu begeben.​ Das wunderbare Spiel von Silke Aichhorn ist unaufdringlich in den Mittelpunkt gerückt.​ Die in Lausanne und Köln ausgebildete Harfenistin offeriert besonders für die melodische Gestaltung der Soloparts eine Bandbreite von unwirklichen, aber auch energisch markierten, ja bisweilen sogar fast donnernd angeschlagenen Artikulationen.​ Schließlich sind die Konzerte auch kompositorisch von einigem Rang.​ Insbesondere Ernst Eichner gehört historisch wie stilistisch in den etwas weiteren Umkreis der sogenannt vorklassischen Komponisten der Mannheimer Schule.​ Ein Hörvergnügen, über die volle Länge von fast 80 Minuten hinweg.​«