Franz Schubert: Winterreise D.911
Winterreise D.911
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Tonformat: stereo/multichannel (Hybrid)
- Künstler: Johannes Held, Daniel Beskow
- Label: Ars, DDD, 2018
- Bestellnummer: 9382047
- Erscheinungstermin: 6.9.2019
Über unsere Arbeit mit Schuberts Winterreise:
Für uns beide war Schuberts Winterreise sehr früh in unserem Leben präsent. Daniel erzählt mir immer wieder, wie er mit seinem Großvater am Klavier saß und „Der Leiermann“ spielte. Ich kann mich erinnern, dass ich auf der halbstündigen Fahrt zur Probe des Hymnus-Chores in Stuttgart immer nur bis zum „Frühlingstraum“ kam, bevor ich aussteigen musste. Wir waren fasziniert von diesem Werk, das so viel zu wissen schien von dem, was wir fühlten und dessen Geschichte auch irgendwie unsere Geschichte war.
Jahre später begegnete ich Daniel in Kopenhagen an der Musikhochschule. Er hatte mich in einem Konzert mit einigen der Lieder gehört und entschieden, dass ich der Sänger sein sollte, der mit ihm Winterreise aufführen würde. Ich selber war gerade dabei den Zyklus für meinen Abschluss an der Hochschule in Freiburg vorzubereiten und hatte schon länger den Traum gehabt, eine szenische Variante zu entwickeln. Daniel war sofort dabei.
Die Verneinung des Körperlichen im Liedgesang und der Wunsch der Wächter der Gattung, nur die Stimme für den Ausdruck zu nutzen, waren mir immer suspekt und ich wollte herausfinden, welche expressiven Möglichkeiten Schuberts Lieder offenbaren, wenn man sich erst einmal traut, das seit den 50er Jahren gebräuchliche Format aufzugeben. Es war uns klar, dass wir damit nicht nur auf Gegenliebe stoßen würden, aber wir waren bereit dieses Risiko einzugehen.
Wir konnten Jörn Kaspuhl dafür gewinnen, für uns ein Bühnenbild zu gestalten. Er schuf sieben Illustrationen, die auf großen Rahmen den Hintergrund für unsere Konzerte bilden sollten. Im Verlauf der Wanderschaft würde ich die übereinander hängenden Bilder abnehmen und so den nächsten Ort der Handlung enthüllen. Die alten Bilder sollten auf dem Boden liegend Teil einer Schneelandschaft sein, abgeworfen wie altes Laub, eine Erinnerung an das, was hinter uns liegt. Ebbe Støvring Knudsen war der Regisseur, der uns half alles zusammen zu schnüren. Wir erforschten das Verhältnis der beiden Akteure auf der Bühne, die Reaktion auf die sich verändernde Umwelt und den Weg des Wanderers durch den Schnee. Das Bühnenbild passt in eine große Schlagzeugtasche und auftreten können wir in jedem erdenklichen Raum. Das tun wir nun seit 4 Jahren und haben mehr als 50 Vorstellungen gespielt.
Und am Ende kamen wir wieder am Anfang an - bei der Musik von Schubert und den Gedichten von Wilhelm Müller. Denn bei aller Suche nach einem neuen Format wollten wir doch immer dem Text treu sein. Und darum haben wir in dieser Zeit auch viele Stunden geprobt, unsere Konzertmitschnitte angehört, gestritten und gerungen um jeden Ton, jeden Takt und jedes Wort. Wir haben entdeckt wie wild, expressiv, verzweifelt aber auch hoffnungsvoll, melancholisch und still Schuberts Winterreise ist. Und über die Jahre reifte eine Interpretation, die wir nun in dieser Aufnahme mit Tonmeister Franz Schaden nahe Wien festgehalten haben.
Sie ist nicht unser letztes Wort zur Winterreise, nur eine Momentaufnahme. (Johannes Held)
Für uns beide war Schuberts Winterreise sehr früh in unserem Leben präsent. Daniel erzählt mir immer wieder, wie er mit seinem Großvater am Klavier saß und „Der Leiermann“ spielte. Ich kann mich erinnern, dass ich auf der halbstündigen Fahrt zur Probe des Hymnus-Chores in Stuttgart immer nur bis zum „Frühlingstraum“ kam, bevor ich aussteigen musste. Wir waren fasziniert von diesem Werk, das so viel zu wissen schien von dem, was wir fühlten und dessen Geschichte auch irgendwie unsere Geschichte war.
Jahre später begegnete ich Daniel in Kopenhagen an der Musikhochschule. Er hatte mich in einem Konzert mit einigen der Lieder gehört und entschieden, dass ich der Sänger sein sollte, der mit ihm Winterreise aufführen würde. Ich selber war gerade dabei den Zyklus für meinen Abschluss an der Hochschule in Freiburg vorzubereiten und hatte schon länger den Traum gehabt, eine szenische Variante zu entwickeln. Daniel war sofort dabei.
Die Verneinung des Körperlichen im Liedgesang und der Wunsch der Wächter der Gattung, nur die Stimme für den Ausdruck zu nutzen, waren mir immer suspekt und ich wollte herausfinden, welche expressiven Möglichkeiten Schuberts Lieder offenbaren, wenn man sich erst einmal traut, das seit den 50er Jahren gebräuchliche Format aufzugeben. Es war uns klar, dass wir damit nicht nur auf Gegenliebe stoßen würden, aber wir waren bereit dieses Risiko einzugehen.
Wir konnten Jörn Kaspuhl dafür gewinnen, für uns ein Bühnenbild zu gestalten. Er schuf sieben Illustrationen, die auf großen Rahmen den Hintergrund für unsere Konzerte bilden sollten. Im Verlauf der Wanderschaft würde ich die übereinander hängenden Bilder abnehmen und so den nächsten Ort der Handlung enthüllen. Die alten Bilder sollten auf dem Boden liegend Teil einer Schneelandschaft sein, abgeworfen wie altes Laub, eine Erinnerung an das, was hinter uns liegt. Ebbe Støvring Knudsen war der Regisseur, der uns half alles zusammen zu schnüren. Wir erforschten das Verhältnis der beiden Akteure auf der Bühne, die Reaktion auf die sich verändernde Umwelt und den Weg des Wanderers durch den Schnee. Das Bühnenbild passt in eine große Schlagzeugtasche und auftreten können wir in jedem erdenklichen Raum. Das tun wir nun seit 4 Jahren und haben mehr als 50 Vorstellungen gespielt.
Und am Ende kamen wir wieder am Anfang an - bei der Musik von Schubert und den Gedichten von Wilhelm Müller. Denn bei aller Suche nach einem neuen Format wollten wir doch immer dem Text treu sein. Und darum haben wir in dieser Zeit auch viele Stunden geprobt, unsere Konzertmitschnitte angehört, gestritten und gerungen um jeden Ton, jeden Takt und jedes Wort. Wir haben entdeckt wie wild, expressiv, verzweifelt aber auch hoffnungsvoll, melancholisch und still Schuberts Winterreise ist. Und über die Jahre reifte eine Interpretation, die wir nun in dieser Aufnahme mit Tonmeister Franz Schaden nahe Wien festgehalten haben.
Sie ist nicht unser letztes Wort zur Winterreise, nur eine Momentaufnahme. (Johannes Held)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
?Winterreise op. 89, D 911 ?- Erste Abteilung
- 1 ?Gute Nacht
- 2 ?Die Wetterfahne
- 3 ?Gefrorene Tränen
- 4 ?Erstarrung
- 5 ?Der Lindenbaum
- 6 ?Wasserflut
- 7 ?Auf dem Flusse
- 8 ?Rückblick
- 9 ?Irrlicht
- 10 ?Rast
- 11 ?Frühlingstraum
- 12 ?Einsamkeit
?Winterreise op. 89, D 911 ?- Zweite Abteilung
- 13 ?Die Post
- 14 ?Der greise Kopf
- 15 ?Die Krähe
- 16 ?Letzte Hoffnung
- 17 ?Im Dorfe
- 18 ?Der stürmische Morgen
- 19 ?Täuschung
- 20 ?Der Wegweiser
- 21 ?Das Wirtshaus
- 22 ?Mut
- 23 ?Die Nebensonnen
- 24 ?Der Leiermann
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