George Antheil: Violinsonaten Nr.1-4
Violinsonaten Nr.1-4
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Allesandro Fagiuoli, Alessia Toffanin
- Label: CAvi, DDD, 2018
- Bestellnummer: 8949798
- Erscheinungstermin: 22.2.2019
Ein Doppelleben
Wie sein Freund und Kollege Miklós Rózsa führte George Antheil (1900–1959) ein Doppelleben. Wie Rózsa vertonte er Dutzende von Filmen und strebte gleichzeitig nach Anerkennung als »klassischer« Komponist. Zudem führte Antheil zwei verschiedene Existenzen nacheinander: vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1920er Jahren versuchte Antheil, sich einen Ruf als Fackelträger der Avant-Garde zu erarbeiten. Er lebte damals die meiste Zeit in Europa und schockierte das Publikum mit seinen provokanten Kompositionen und seinem wild-perkussiven Klavierspiel. Seine berühmtesten Werke – die Klaviersonaten Airplane, Sauvage und Death of the Machines, seine Violinsonaten und allem voran das Ballet mécanique für 16 mechanische Klaviere, Xylophone und Perkussion – legen eine futuristische Ästhetik an den Tag, die größtenteils Einflüsse von Bartók, Ornstein und Strawinsky zeigen. Eine tiefe persönliche und ästhetische Krise in Antheils Leben führte allerdings zu einer dramatischen Kehrtwendung, aus der er als Jungvierziger wiederauftauchte. Fortan gab er sich nicht nur als neuromantischer, völlig angepasster amerikanischer Komponist – bis zu einem gewissen Grad war er tatsächlich ein Konservativer geworden.
Die vier Sonaten von Georg Antheil stehen beispielhaft für die zwei verschiedenen Schaffensperioden in seinem Leben und verdeutlichen die musikalische Entwicklung, die er durchlief: von der perkussiven ersten Sonate über die dadaistisch-kubistische zweite Sonate bis zur eher neoklassischen dritten Sonate. Eine Unterbrechung von 25 Jahren trennt jene frühen drei Werke von der sogenannten Second Violin Sonata (die eigentlich seine Sonate Nr. 4 ist). Diese Komposition aus den Jahren 1947–48 ist deutlich klassischer strukturiert. Während die drei früheren Stücke aus den Jahren 1923–24 vor allem den Einfluss der frühen Meisterwerke Igor Strawinskys zeigen, steht sie eher im Zeichen von Prokofieff und Schostakowitsch. Paradoxerweise dienten ihm diese russischen Komponisten als Modelle einer noch zu verwirklichenden amerikanischen Musik. (Auszug aus dem Booklet-Text von Mauro Piccinini)
Wie sein Freund und Kollege Miklós Rózsa führte George Antheil (1900–1959) ein Doppelleben. Wie Rózsa vertonte er Dutzende von Filmen und strebte gleichzeitig nach Anerkennung als »klassischer« Komponist. Zudem führte Antheil zwei verschiedene Existenzen nacheinander: vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1920er Jahren versuchte Antheil, sich einen Ruf als Fackelträger der Avant-Garde zu erarbeiten. Er lebte damals die meiste Zeit in Europa und schockierte das Publikum mit seinen provokanten Kompositionen und seinem wild-perkussiven Klavierspiel. Seine berühmtesten Werke – die Klaviersonaten Airplane, Sauvage und Death of the Machines, seine Violinsonaten und allem voran das Ballet mécanique für 16 mechanische Klaviere, Xylophone und Perkussion – legen eine futuristische Ästhetik an den Tag, die größtenteils Einflüsse von Bartók, Ornstein und Strawinsky zeigen. Eine tiefe persönliche und ästhetische Krise in Antheils Leben führte allerdings zu einer dramatischen Kehrtwendung, aus der er als Jungvierziger wiederauftauchte. Fortan gab er sich nicht nur als neuromantischer, völlig angepasster amerikanischer Komponist – bis zu einem gewissen Grad war er tatsächlich ein Konservativer geworden.
Die vier Sonaten von Georg Antheil stehen beispielhaft für die zwei verschiedenen Schaffensperioden in seinem Leben und verdeutlichen die musikalische Entwicklung, die er durchlief: von der perkussiven ersten Sonate über die dadaistisch-kubistische zweite Sonate bis zur eher neoklassischen dritten Sonate. Eine Unterbrechung von 25 Jahren trennt jene frühen drei Werke von der sogenannten Second Violin Sonata (die eigentlich seine Sonate Nr. 4 ist). Diese Komposition aus den Jahren 1947–48 ist deutlich klassischer strukturiert. Während die drei früheren Stücke aus den Jahren 1923–24 vor allem den Einfluss der frühen Meisterwerke Igor Strawinskys zeigen, steht sie eher im Zeichen von Prokofieff und Schostakowitsch. Paradoxerweise dienten ihm diese russischen Komponisten als Modelle einer noch zu verwirklichenden amerikanischen Musik. (Auszug aus dem Booklet-Text von Mauro Piccinini)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 (1923)
- 1 1. Allegro moderato
- 2 2. Andante moderato
- 3 3. Funebre, lento expressivo
- 4 4. Presto
- 5 Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 (1923)
- 6 Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 (1924)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 4 "New second Violin Sonata" (1947/48)
- 7 1. Scherzo - Sonate - Allegro - Allegro giocoso
- 8 2. Passacaglia - Variationen - Larghetto
- 9 3. Toccata - Rondo - Allegro comodo