Antonin Dvorak: Violinkonzert op.53 (mit harmonia mundi france-Katalog 2015)
Violinkonzert op.53 (mit harmonia mundi france-Katalog 2015)
Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikov, Prague Philharmonic Orchestra, Jiri Belohlavek
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Klaviertrio Nr. 3 f-moll op. 65
- Künstler: Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikov, Prague Philharmonic Orchestra, Jiri Belohlavek
- Label: harmonia mundi, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 15.1.2015
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Die Geigerin Isabelle Faust
Still und unspektakulär hat sich Isabelle Faust, seit sie 1987 mit 15 Jahren in Augsburg den Internationalen Leopold-Mozart-Wettbewerb gewann, in die Spitze der internationalen Geigensolisten gespielt. Die in Esslingen geborene Künstlerin entstammt einem musischen Elternhaus, die Mutter war Schulmusikerin und Hobbycellistin. Wie der Vater und damit auch sie zum Geigenspiel kam, schildert Isabelle Faust folgendermaßen: „Inspiriert durch meine Mutter, hatte mein Vater noch mit 30 angefangen, Geige zu lernen. Das wollte ich auch machen, und ich bin mit ihm zum selben Geigenlehrer gegangen.“ Damals war sie fünf Jahre alt, und bis zum Alter von elf Jahren hat sie täglich mit ihrem Vater Geige geübt. Schnell stellte sich ihre außerordentliche Begabung heraus, doch blieb sie dank umsichtiger Eltern und Lehrer davor verschont, als Wunderkind verheizt zu werden. Im Alter von sieben Jahren nahm sie erstmalig an einem Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ teil, und langsam, aber stetig entwickelte sie sich weiter: Mit ihrem Bruder Boris, heute Solobratschist der Bremer Philharmonie, und zwei weiteren Freunden gründete sie ein Streichquartett, in dem sie die zweite Geige spielte. Nach Meisterkursen beim LaSalle Quartett und beim Melos Quartett gewannen die ambitionierten jungen Künstler den ersten Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“.
Die wesentlichen Lehrer von Isabelle Faust waren Dénes Zsigmondi und Christoph Poppen, mit beiden Musikern ist die Künstlerin bis heute stets in Kontakt; heute preist sie die teilweise gegensätzliche Herangehensweise der beiden, auch untereinander befreundeten Lehrer als wichtige Voraussetzung für ihre künstlerische Eigenständigkeit. An Zsigmondi, dem sie mit elf Jahren vorspielte, um dann regelmäßig an seinen Sommerkursen teilzunehmen, preist sie besonders seine Vitalität und musikalische Spontaneität, zwei Eigenschaften, die nach ihrem Urteil angesichts der heutigen „Urtext-Vergötterung“ immer mehr abhanden kommen. „Man darf keinen Akzent machen, wo keiner steht, und alle Akzente, die dastehen, müssen unbedingt gemacht werden, denn sonst ist es nicht so, wie es eben gehört. Ich bin absolut für Urtext, aber im Endeffekt muss es doch wieder leben und kommunizieren. Wenn es nur ein korrektes Ablesen ist, wird keiner wirklich bewegt. Wo bleibt der unmittelbare seelische Ausdruck?“ fragt die Künstlerin. Der Unterricht bei Christoph Poppen war im Vergleich zu dem an technischer Umsetzung nicht interessierten Zsigmondi viel didaktischer, hier lernte Isabelle Faust vor allem spezifisch technische Probleme zu lösen, neue Richtungen der Tongebung auszuloten und eine genaue musikalische Analyse. Ein weiterer prägender Eindruck der Ausbildung bei Christoph Poppen in Detmold war die Teilnahme an seinem Studentenorchester, hier wurde das solistische und kammermusikalische Geigenspiel durch die Erfahrung ergänzt, Teil eines großen Klangkörpers zu sein. Noch heute fühlt sie sich Christoph Poppen und seinem Münchner Kammerorchester künstlerisch wie menschlich eng verbunden.
Das Studium war begleitet von zalhreichen Auszeichnungen, sie brachten der jungen Künstlerin unter anderem einen Auftritt mit dem Dvořák-Konzert unter der Leitung von Yehudi Menuhin ein. 1993 beschloss sie ihre Wettbewerbskarriere mit dem ersten Preis beim „Premio Paganini“ in Genua – sie war die erste Deutsche, die diese Auszeichnung gewann. Das war ein sensationeller Sieg, doch hat er ihre Karriere kaum beflügelt, die deutsche Presse reagierte kaum auf das Ereignis, und aus den vielen, großspurig angekündigten Gelegenheiten zu Konzerten wurde nichts. „Geschadet hat es nichts, aber viel geändert auch nicht. Der Paganini-Wettbewerb bedeutete für mich keinen Durchbruch.“ stellte die Künstlerin in der Rückschau nüchtern fest. Zum durchschlagenden Erfolg wurde hingegen ihre Debüt-CD für harmonia mundi mit Sonaten von Béla Bartók, wofür die damals 25jährige vom englischen Klassikmagazin Gramophone zum „Young Artist of the Year“ gekürt wurde.
Inzwischen kann Isabelle Faust auf eine erfolgreiche internationale Konzertkarriere blicken, doch räumt sie gern ein, dass Trubel ihre Sache nicht ist: „Ich hatte nie das Bedürfnis, in alle Länder zu reisen und mich allerorten zu infomieren: ‘Wie machen es die Leute hier, was kann ich da noch wegnehmen, mir dort noch holen, um mir hinterher mein Päckchen zu schnüren?’ Das wäre mir zu unruhig und zu unverbindlich. Ich brauchte und brauche immer noch das, was ich meine ’gerade Linie’ nennen möchte. Nach Amerika hat es mich eigentlich nie gezogen, und wenn ich dorthin zum Konzertieren reise, bin ich immer wieder froh, wenn ich nach Europa zurückkomme. Ich bin eine zutiefst europäische Seele, glaube ich.“ Bei ihrem Konzertrepertoire verfolgt Isabelle Faust beharrlich ihren eigenen Weg abseits ausgetretener Pfade. Ungewöhnliche Programme sind ein Markenzeichen für sie geworden, so war sie die Solistin der Uraufführung eines vor wenigen Jahren wiederentdeckten Violinkonzerts von Werner Egk, weiterhin bestach sie mit dem 70minütigen Violinkonzert von Morton Feldman in der dritten Aufführung, die dem Werk zuteil wurde. Das Violinkonzert von Antonín Dvořák stand bereits am Anfang ihrer Konzertkarriere, dazu noch unter der Leitung des großen Yehudi Menuhin. Seither gehört es zum Kernrepertoire der Künstlerin, doch hatte ihr Interpretationsansatz des Werkes auch Zeit, in längeren Ruhepausen zu reifen. Vor zwei Jahren nahm sich Isabelle Faust das Werk nach einigen Jahren wieder vor und bekannte sich im Vorfeld zu dieser CD-Produktion in einem Interview „wieder Hals über Kopf verliebt in das Stück“.
Freimütig bekennt die Geigerin, dass ihr die Kammermusik besonders am Herzen liegt. Wenn auch der Hauptakzent ihres Konzertlebens auf Solokonzerten und Recitals beruht, nimmt sie dennoch jede Gelegenheit wahr, sich dieser Königsdiziplin der Musik zu widmen. „Als zweite Geigerin im Quartett habe ich die Liebe zur Kammermusik gefunden, die mich mein ganzes Leben lang tragen wird. Ich liebe es immer noch, mich als zweite Geige in den Zwischenräumen zwischen den solistischen Aktionen zu bewegen, in die verborgene Welt des musikalischen Gewebes hereinzuhorchen. Das ist für mich eine der größten Freuden.“ So ist Isabelle Faust häufiger Gast auf Kammermusikfestivals von Berlin bis Oxford und von Lockenhaus bis Lyon und hebt in diesem Zusammenhang auch besonders das vom Pianisten Lars Vogt veranstaltete Musikfest “Spannungen” im Kraftwerk Heimbach hervor, bei dem sie alljährlich auftritt. Seit langem schon gehört sie dem Kammermusikkreis um Bruno Giuranna an, zu ihren weiteren Partnerinnen und Partnern zählen unter anderen Ewa Kupiec, Florent Boffard, Salvatore Accardo, Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann und Natalia Gutman.
Isabelle Faust besteht auf der Überzeugung, dass Musik eine „sehr subjektive Angelegenheit“ sei, bei der es darum geht, „sich selbst zu finden in der Hingabe an die Musik “. Wiewohl sie viele Künstler hochverehrt, hat sie sich doch nie an ein Idol geklammert, ebensowenig vertritt sie festgefügte stilistische Positionen. „Es sind wohl die beiden großen Lehrer, die mich nicht nur am meisten prägten, sondern mir in ihrer befruchtenden Gegensätzlichkeit viele Türe öffneten.“
"Eine fulminante Interpretation, die Maßstäbe setzen dürfte." BAYERISCHER RUNDFUNK
Still und unspektakulär hat sich Isabelle Faust, seit sie 1987 mit 15 Jahren in Augsburg den Internationalen Leopold-Mozart-Wettbewerb gewann, in die Spitze der internationalen Geigensolisten gespielt. Die in Esslingen geborene Künstlerin entstammt einem musischen Elternhaus, die Mutter war Schulmusikerin und Hobbycellistin. Wie der Vater und damit auch sie zum Geigenspiel kam, schildert Isabelle Faust folgendermaßen: „Inspiriert durch meine Mutter, hatte mein Vater noch mit 30 angefangen, Geige zu lernen. Das wollte ich auch machen, und ich bin mit ihm zum selben Geigenlehrer gegangen.“ Damals war sie fünf Jahre alt, und bis zum Alter von elf Jahren hat sie täglich mit ihrem Vater Geige geübt. Schnell stellte sich ihre außerordentliche Begabung heraus, doch blieb sie dank umsichtiger Eltern und Lehrer davor verschont, als Wunderkind verheizt zu werden. Im Alter von sieben Jahren nahm sie erstmalig an einem Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ teil, und langsam, aber stetig entwickelte sie sich weiter: Mit ihrem Bruder Boris, heute Solobratschist der Bremer Philharmonie, und zwei weiteren Freunden gründete sie ein Streichquartett, in dem sie die zweite Geige spielte. Nach Meisterkursen beim LaSalle Quartett und beim Melos Quartett gewannen die ambitionierten jungen Künstler den ersten Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“.
Die wesentlichen Lehrer von Isabelle Faust waren Dénes Zsigmondi und Christoph Poppen, mit beiden Musikern ist die Künstlerin bis heute stets in Kontakt; heute preist sie die teilweise gegensätzliche Herangehensweise der beiden, auch untereinander befreundeten Lehrer als wichtige Voraussetzung für ihre künstlerische Eigenständigkeit. An Zsigmondi, dem sie mit elf Jahren vorspielte, um dann regelmäßig an seinen Sommerkursen teilzunehmen, preist sie besonders seine Vitalität und musikalische Spontaneität, zwei Eigenschaften, die nach ihrem Urteil angesichts der heutigen „Urtext-Vergötterung“ immer mehr abhanden kommen. „Man darf keinen Akzent machen, wo keiner steht, und alle Akzente, die dastehen, müssen unbedingt gemacht werden, denn sonst ist es nicht so, wie es eben gehört. Ich bin absolut für Urtext, aber im Endeffekt muss es doch wieder leben und kommunizieren. Wenn es nur ein korrektes Ablesen ist, wird keiner wirklich bewegt. Wo bleibt der unmittelbare seelische Ausdruck?“ fragt die Künstlerin. Der Unterricht bei Christoph Poppen war im Vergleich zu dem an technischer Umsetzung nicht interessierten Zsigmondi viel didaktischer, hier lernte Isabelle Faust vor allem spezifisch technische Probleme zu lösen, neue Richtungen der Tongebung auszuloten und eine genaue musikalische Analyse. Ein weiterer prägender Eindruck der Ausbildung bei Christoph Poppen in Detmold war die Teilnahme an seinem Studentenorchester, hier wurde das solistische und kammermusikalische Geigenspiel durch die Erfahrung ergänzt, Teil eines großen Klangkörpers zu sein. Noch heute fühlt sie sich Christoph Poppen und seinem Münchner Kammerorchester künstlerisch wie menschlich eng verbunden.
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Inzwischen kann Isabelle Faust auf eine erfolgreiche internationale Konzertkarriere blicken, doch räumt sie gern ein, dass Trubel ihre Sache nicht ist: „Ich hatte nie das Bedürfnis, in alle Länder zu reisen und mich allerorten zu infomieren: ‘Wie machen es die Leute hier, was kann ich da noch wegnehmen, mir dort noch holen, um mir hinterher mein Päckchen zu schnüren?’ Das wäre mir zu unruhig und zu unverbindlich. Ich brauchte und brauche immer noch das, was ich meine ’gerade Linie’ nennen möchte. Nach Amerika hat es mich eigentlich nie gezogen, und wenn ich dorthin zum Konzertieren reise, bin ich immer wieder froh, wenn ich nach Europa zurückkomme. Ich bin eine zutiefst europäische Seele, glaube ich.“ Bei ihrem Konzertrepertoire verfolgt Isabelle Faust beharrlich ihren eigenen Weg abseits ausgetretener Pfade. Ungewöhnliche Programme sind ein Markenzeichen für sie geworden, so war sie die Solistin der Uraufführung eines vor wenigen Jahren wiederentdeckten Violinkonzerts von Werner Egk, weiterhin bestach sie mit dem 70minütigen Violinkonzert von Morton Feldman in der dritten Aufführung, die dem Werk zuteil wurde. Das Violinkonzert von Antonín Dvořák stand bereits am Anfang ihrer Konzertkarriere, dazu noch unter der Leitung des großen Yehudi Menuhin. Seither gehört es zum Kernrepertoire der Künstlerin, doch hatte ihr Interpretationsansatz des Werkes auch Zeit, in längeren Ruhepausen zu reifen. Vor zwei Jahren nahm sich Isabelle Faust das Werk nach einigen Jahren wieder vor und bekannte sich im Vorfeld zu dieser CD-Produktion in einem Interview „wieder Hals über Kopf verliebt in das Stück“.
Freimütig bekennt die Geigerin, dass ihr die Kammermusik besonders am Herzen liegt. Wenn auch der Hauptakzent ihres Konzertlebens auf Solokonzerten und Recitals beruht, nimmt sie dennoch jede Gelegenheit wahr, sich dieser Königsdiziplin der Musik zu widmen. „Als zweite Geigerin im Quartett habe ich die Liebe zur Kammermusik gefunden, die mich mein ganzes Leben lang tragen wird. Ich liebe es immer noch, mich als zweite Geige in den Zwischenräumen zwischen den solistischen Aktionen zu bewegen, in die verborgene Welt des musikalischen Gewebes hereinzuhorchen. Das ist für mich eine der größten Freuden.“ So ist Isabelle Faust häufiger Gast auf Kammermusikfestivals von Berlin bis Oxford und von Lockenhaus bis Lyon und hebt in diesem Zusammenhang auch besonders das vom Pianisten Lars Vogt veranstaltete Musikfest “Spannungen” im Kraftwerk Heimbach hervor, bei dem sie alljährlich auftritt. Seit langem schon gehört sie dem Kammermusikkreis um Bruno Giuranna an, zu ihren weiteren Partnerinnen und Partnern zählen unter anderen Ewa Kupiec, Florent Boffard, Salvatore Accardo, Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann und Natalia Gutman.
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Rezensionen
"Eine fulminante Interpretation, die Maßstäbe setzen dürfte." BAYERISCHER RUNDFUNK
Rezensionen
FonoForum 01/05: "Sie findet einen ganz spontanen Zugang zu dieser Musik, sie trifft ihren folkloristischen Nerv und kostet ihre verinnerlichte Kantabilität gefühlvoll aus. Bei den Musikern der 'Prague Philharmonia' sitzt ohnehin jeder Akzent."- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 I. Allegro Ma Non Troppo
- 2 II. Adagio Ma Non Troppo
- 3 Iii. Allegro Giocoso Ma Non Troppo
- 4 I. Allegro Ma Non Troppo
- 5 II. Allegro Grazioso
- 6 Iii. Poco Adagio
- 7 IV. Allegro Con Brio
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