Sebastian Theile: Symphonie "...so fährt unsre Zeit von hinnen"
Symphonie "...so fährt unsre Zeit von hinnen"
Mit weiteren Werken von:
Johann Theile (1646-1724)
, Eberhard Klemmstein (geb. 1941)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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+Begegnung für Klarinette solo
+Johann Theile: Kantate "Gott hilf mir, denn das Wasser"
+Eberhard Klemmstein: Haydn-Fantasie
- Künstler: Hamburger Ratsmusik, Marteau Ensemble, Meininger Hofkapelle, Chin Chao Lin
- Label: Thorofon, DDD, 2001/2018
- Bestellnummer: 8952704
- Erscheinungstermin: 1.3.2019
Fragt man einen Musikliebhaber: Was sind die berühmtesten Barockkomponisten?, dann kommt meistens wie aus der Pistole geschossen: Vivaldi, Bach und Händel. Irgendwie stimmt das auch, nur verdunkeln diese drei Namen ein bisschen den Blick darauf, dass es während des Barock auch noch eine ganze Menge anderer Komponisten gab, die ebenfalls sehr hörenswerte Musik geschrieben haben. Einer davon ist Johann Theile aus Naumburg an der Saale, der zuerst in Leipzig und Halle Jura studierte, sich danach aber bei Heinrich Schütz in Weißenfels zum Komponisten ausbilden ließ.
Johann Theile gehört unter den Barockkomponisten zur selben Generation wie Arcangelo Corelli (1653-1713) und Johann Pachelbel (1653-1706), die er beide überlebte. Theiles kompositorisches Werk umfasst Singspiele, Opern, Messen, Psalmen, Passionen, Arien, Kanzonetten und Motetten. Jahrzehnte vor Bach (1673) hat Theile eine Matthäuspassion verfasst. Zu Lebzeiten galt der Komponist insbesondere als Autorität auf dem Gebiet des Kontrapunkts. Seine musiktheoretischen Schriften zum Kontrapunkt haben noch Bach im Musikalischen Opfer und der Kunst der Fuge beeinflusst.
Jetzt gehen wir 350 Jahre in die Zukunft und treffen einen anderen Theile, nämlich Sebastian. Der war, genau wie sein ferner Vorfahr, Musiker mit Leib und Seele, nur war sein Instrument nicht die Gambe, sondern die Klarinette. Nach Studien in Detmold und Meisterkursen u. a. in Weimar, Köln und Stuttgart in den Fächern Klarinette und Dirigieren, entfaltete Sebastian Theile eine rege Konzerttätigkeit als Solist, Orchester- und Kammermusiker in Deutschland und im Ausland. Er war Mitglied wichtiger Orchester und seit 1995 stellvertretender Soloklarinettist der Meininger Hofkapelle, deren Musikdirektoren so bedeutende Musiker wie Hans von Bülow, Richard Strauss und Max Reger gewesen waren.
Einen besonderen Schwerpunkt im Leben Sebastian Theiles stellte die Teilnahme an Festivals auf der ganzen Welt dar (Bodenseefestival in der Schweiz, Cape Classic in Südafrika, Musiksommer Obermain / Würzburg, Kissinger Sommer). Im Jahr 2009 übernahm Sebastian Theile die künstlerische Leitung des Klassikfestivals Musiksommer Bad Liebenstein.
Neben seiner Tätigkeit als Klarinettist und Dirigent war Sebastian Theile auch ein versierter Komponist, der sowohl symphonische Werke als auch Stücke für sein Instrument schrieb. Zwei seiner Werke sind auf dieser CD zu hören: "Begegnung" für Klarinette solo, ein klangschönes Werk, das die tiefe Vertrautheit des Komponisten mit den Spiel- und Klangmöglichkeiten der Klarinette eindrucksvoll demonstriert, und die viersätzige Symphonie „... so fährt unsre Zeit von hinnen“, deren spätromantischer, an Brahms geschulter Orchesterklang beweist, dass sich auch heute noch überzeugend "schön" klingende Musik schreiben lässt.
Rezensionen
»Die Meininger Hofkapelle unter Leitung von Chin Chao Lin hat all dies 2018, also vier Jahre nach Sebastian Theiles Tod, mit großer Empathie und hellhörigem Spürsinn erfasst. Dies und die anderen Werke setzen diesem vielseitigen Musiker, von dem man sich noch viele weitere Überraschungen gewünscht hätte, ein würdiges Monument.« (Klassik Heute)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Gott hilf mir, denn das Wasser (für Sopran, Violine, Viola da gamba und Basso continuo)
- 2 Fantasie über ein Thema von Joseph Haydn
- 3 Begegnung (für Klarinette solo)
...so fährt unsere Zeit von hinnen (Sinfonische Auseinandersetzung in 4 Sätzen für großes Orchester)
- 4 1. Adagio - Vivo
- 5 2. Grotesk - Erinnerung (Walzer)
- 6 3. Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig (nach dem 3. Satz eines Chorals von Michael Franck)
- 7 4. Finale: Allegro