Anton Bruckner: Symphonie Nr.4
Symphonie Nr.4
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- (Fassung von 1878 / 1880)
- Künstler: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bernard Haitink
- Label: BRKlassik, DDD, 2012
- Bestellnummer: 11543373
- Erscheinungstermin: 1.9.2023
Den niederländischen Dirigenten Bernard Haitink und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks verband eine langjährige und intensive künstlerische Zusammenarbeit, die sein Tod im Oktober 2021 abrupt beendete. Herausragende Live-Aufnahmen von Konzerten aus den vergangenen Jahren, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden, legt BR-KLASSIK jetzt vor. Der vorliegende Mitschnitt von Bruckners vierter Symphonie dokumentiert Konzerte von Januar 2012 aus der Münchner Philharmonie im Gasteig.
Seit Haitink 1958 zum ersten Mal ein Münchner Abonnementskonzert leitete, stand er immer wieder am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks – im Herkulessaal der Residenz oder in der Philharmonie im Gasteig. Die kongeniale Zusammenarbeit währte mehr als sechs Jahrzehnte. Orchestermusiker und Sänger arbeiteten ebenso gerne mit ihm zusammen, wie die Tonmeister des BR. Als Interpret des symphonischen Repertoires vor allem der deutsch-österreichischen Spätromantik wurde Haitink weltweit hochgeschätzt.
An der Grenze zwischen Hoch- und Spätromantik, an der sich der Zeitstil wandeln und schließlich auflösen sollte, beschwor Anton Bruckner mit seiner vierten Symphonie noch einmal die Ursprünglichkeit der romantischen Geisteshaltung. Er selbst verlieh seinem Werk den bis heute populären Titel »Romantische«; dieser Beiname findet sich in vielen seiner Mitteilungen. – Diese »Romantische« beschwört eine ideale Welt in hellen, ungebrochenen Farben, sie blickt zurück in eine heile Vergangenheit. Die durchweg gelöste, positive Grundstimmung der Symphonie erscheint umso erstaunlicher, führt man sich die verwickelte Geschichte ihrer Entstehung vor Augen: Die Erstfassung von 1874, einem Jahr beruflicher Niederlagen, verwarf Bruckner nach mehreren gescheiterten Uraufführungsplänen; er nannte sie in schonungsloser Selbstkritik »überladen« und »zu unruhig«. 1878 machte er sich dann an eine tiefgreifende Umarbeitung, in deren Verlauf unter anderem ein völlig neuer dritter Satz – das Jagd-Scherzo – entstand. Auch die anderen Sätze werden grundlegend revidiert, teils gekürzt und verdichtet; noch bis 1880 nahm Bruckner Eingriffe am Schlusssatz vor, dem innerhalb des symphonischen Werkaufbaus immer stärker die Funktion eines krönenden, letzte Widersprüche auflösenden Finales zuwuchs.
In dieser Fassung von 1878 / 1880, die auch der vorliegenden Aufnahme zugrunde liegt, erlebte die vierte Symphonie ihre Uraufführung am 20. Februar 1881 in Wien, musiziert von den Wiener Philharmonikern unter Leitung des Wagner-Getreuen Hans Richter. Die Aufführung wurde zu einem wahren Triumph und bewirkte eine entscheidende Wende in der Rezeption von Bruckners Schaffen: Die »Romantische« war das Werk seines Durchbruchs, nachdem sein symphonisches Schaffen bis dato überwiegend auf Ablehnung gestoßen war. Der Erfolg ist der Vierten bis heute treu geblieben – sie gehört neben der Siebten unangefochten zu Bruckners meistgespielten Werken. Ihre ungebrochene Beliebtheit unterstreicht das zeitlose Verständnis, das Bruckners Werk erfüllt: jene zutiefst menschliche Sehnsucht nach dem Romantischen, die bis heute Keinen unberührt lässt.
Seit Haitink 1958 zum ersten Mal ein Münchner Abonnementskonzert leitete, stand er immer wieder am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks – im Herkulessaal der Residenz oder in der Philharmonie im Gasteig. Die kongeniale Zusammenarbeit währte mehr als sechs Jahrzehnte. Orchestermusiker und Sänger arbeiteten ebenso gerne mit ihm zusammen, wie die Tonmeister des BR. Als Interpret des symphonischen Repertoires vor allem der deutsch-österreichischen Spätromantik wurde Haitink weltweit hochgeschätzt.
An der Grenze zwischen Hoch- und Spätromantik, an der sich der Zeitstil wandeln und schließlich auflösen sollte, beschwor Anton Bruckner mit seiner vierten Symphonie noch einmal die Ursprünglichkeit der romantischen Geisteshaltung. Er selbst verlieh seinem Werk den bis heute populären Titel »Romantische«; dieser Beiname findet sich in vielen seiner Mitteilungen. – Diese »Romantische« beschwört eine ideale Welt in hellen, ungebrochenen Farben, sie blickt zurück in eine heile Vergangenheit. Die durchweg gelöste, positive Grundstimmung der Symphonie erscheint umso erstaunlicher, führt man sich die verwickelte Geschichte ihrer Entstehung vor Augen: Die Erstfassung von 1874, einem Jahr beruflicher Niederlagen, verwarf Bruckner nach mehreren gescheiterten Uraufführungsplänen; er nannte sie in schonungsloser Selbstkritik »überladen« und »zu unruhig«. 1878 machte er sich dann an eine tiefgreifende Umarbeitung, in deren Verlauf unter anderem ein völlig neuer dritter Satz – das Jagd-Scherzo – entstand. Auch die anderen Sätze werden grundlegend revidiert, teils gekürzt und verdichtet; noch bis 1880 nahm Bruckner Eingriffe am Schlusssatz vor, dem innerhalb des symphonischen Werkaufbaus immer stärker die Funktion eines krönenden, letzte Widersprüche auflösenden Finales zuwuchs.
In dieser Fassung von 1878 / 1880, die auch der vorliegenden Aufnahme zugrunde liegt, erlebte die vierte Symphonie ihre Uraufführung am 20. Februar 1881 in Wien, musiziert von den Wiener Philharmonikern unter Leitung des Wagner-Getreuen Hans Richter. Die Aufführung wurde zu einem wahren Triumph und bewirkte eine entscheidende Wende in der Rezeption von Bruckners Schaffen: Die »Romantische« war das Werk seines Durchbruchs, nachdem sein symphonisches Schaffen bis dato überwiegend auf Ablehnung gestoßen war. Der Erfolg ist der Vierten bis heute treu geblieben – sie gehört neben der Siebten unangefochten zu Bruckners meistgespielten Werken. Ihre ungebrochene Beliebtheit unterstreicht das zeitlose Verständnis, das Bruckners Werk erfüllt: jene zutiefst menschliche Sehnsucht nach dem Romantischen, die bis heute Keinen unberührt lässt.
Rezensionen
»Bei aller Klangfülle ist die Textur überaus klar, ist auch der Rhythmus immer präzise formuliert.« (STEREO, Januar 2024)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische" (2. Fassung 1878/80)
- 1 1. Bewegt, nicht zu schnell
- 2 2. Andante quasi allegretto
- 3 3. Scherzo: Bewegt - Trio: Nicht zu schnell, keinesfalls schleppend
- 4 4. Finale: Bewegt, doch nicht zu schnell
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