Martin Berteau: Sonaten & Arien für Cello auf CD

Welchem Komponisten, welcher Epoche oder welchem Stil auch immer Christophe Coin seine Aufmerksamkeit widmet, er ist mit Sicherheit voller Interesse und Musikalität. Dies ist der Fall bei einer neuen Aufnahme aus der Schola Cantorum Basiliensis – wo Coin unterrichtet –, deren Schwerpunkt auf einem der Begründer des modernen Cellospiels liegt, dem Mitte des 18. Jahrhunderts tätigen Franzosen Martin Berteau. Berteau ist sowohl dafür bekannt, viele der bedeutenden Cellisten aus der späteren Zeit dieses Jahrhunderts auszubilden, als auch für die Einführung technischer Innovationen, die den Umfang und die Ausdruckskraft des Instruments erweiterten. Berteaus komponierende Stimme ist jedoch sehr wenig bekannt (einige seiner Kompositionen wurden auch mit denen anderer verwechselt).

Ein idealer Kandidat also für eine gründliche Neubewertung durch einen so talentierten Musiker wie Christophe Coin (der wie der Komponist Viola da Gamba spielte, bevor er sich dem Cello zuwandte), mit Hilfe zweier seiner eigenen ehemaligen Cellisten in Petr Skalka und Felix Knecht. Cellosonaten und Airs bilden dieses Programm – darunter eine Sonate, an der alle drei Cellisten teilnehmen. Die drei spielen auf Instrumenten der Epoche, während Markus Hünninger für die Cembalo-Begleitung sorgt.

Im begleitenden Booklet-Essay zu dieser neuen Veröffentlichung (herausgegeben von Glossa im Rahmen seiner laufenden Zusammenarbeit mit dem SCB) zeichnet Thomas Drescher die Lebensspanne von Martin Berteau nach, einer übersehenen kompositorischen Figur, die uns zurück zu den Wurzeln eines wichtigen Instruments unserer Zeit führt Musikkultur.