Nikos Skalkottas: Sinfonietta B-Dur auf Super Audio CD

Dieses Programm bisher nicht aufgenommener Werke zeigt einen ganz besonderen Aspekt von Nikos Skalkottas als Komponist: der »Neoklassiker« geht Hand in Hand mit dem »Nationalisten« und dem »Modernisten«, wobei die gemeinsamen Nenner perfekte Architektur der Form und harmonische Verfeinerung sind sowie geschickte Orchestrierung. Die eröffnende Sinfonietta in B-Dur ist ein typisches Beispiel für die »neoklassische« Seite des Komponisten. In vier Sätzen und mit einer Dauer von 25 Minuten wurde sie 1948 in Skalkottas' letzten Lebensjahren geschrieben.

Es folgen die Suite für Violine und Kammerorchester sowie das Konzert für Violine, Klavier und Orchester, Beispiele für die atonale Ausdrucksweise des Komponisten. Beide Werke gehörten zu den vielen, die in Vergessenheit gerieten, nachdem der Komponist 1933 Berlin verlassen hatte. Die restlichen Stücke zeigen Skalkottas' Engagement für die Erforschung der traditionellen Musik Griechenlands. Das kretische Volkslied »Digenés in Todesqualen« wurde von Skalkottas transkribiert und harmonisiert - für diese Veröffentlichung wurde eine Aufnahme der Stimme des damaligen griechischen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos aus dem Jahr 1930 über die neu aufgenommene Orchesterbegleitung gelegt.

Die beiden Märsche sind Originalkompositionen, folgen jedoch griechischen Vorbildern, während die Neun Tänze Skalkottas' Orchestrierungen veröffentlichter Volkslieder sind. Sie sind schlicht und funktional und erinnern in keiner Weise an sein großartiges Werk, die 36 griechischen Tänze für großes Orchester. Trotzdem enthüllen sie die raffinierte ästhetische Herangehensweise des Komponisten. In liebevoller Zuwendung wird die Musik vom Dirigenten Byron Fidetzis und dem Geiger Georgios Demertzis aufgeführt, die beide wichtige Beiträge zur Skalkottas-Diskografie geleistet haben, sowie vom Pianisten Vassilis Varvaresos und dem Athener Philharmonischen Orchester, die zum ersten Mal bei BIS auftreten.

Rezensionen

»Alle Werke werden vom erst 2016 gegründeten Athens Philharmonia Orchestra unter seinem Künstlerischen Leiter Byron Fidetzis ansprechend und mit großem Stilgefühl interpretiert.​« (Fono Forum, August 2020)