Wolfgang Rihm: Two Other Movements
Two Other Movements
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Abkehr; Schattenstück
- Künstler: Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Roger Norrington, Christian Arming
- Label: SWRmusic, DDD, 2006/2009
- Bestellnummer: 8510494
- Erscheinungstermin: 29.1.2016
Two Other Movements ist ein Kompositionsauftrag des New York Philharmonic Orchestra und wurde dort am 10. März 2005 unter der Leitung von Lorin Maazel uraufgeführt. Der Titel ist so zu verstehen, dass jedes neue Werk gleichsam ein Kommentar zum jeweils vorhergehenden ist; die »zwei anderen Sätze« bilden also die Fortsetzung der zuvor beendeten. Dies entspringt Rihms Vorstellung, er habe einen riesigen Block von Musik in sich, aus dem er immer wieder einzelne Werke herausmeißele. Dass es also selbst zwischen Jahrzehnte auseinander liegenden Werken, wie auch bei den hier vorliegenden, klanglich-stilistische Entsprechungen gibt, ist dann nicht verwunderlich. In den etwa 38 Minuten langen Two Other Movements nimmt der in sich extrem vielgestaltige erste Satz fast drei Viertel der Gesamtzeit ein; der kürzere 2. Satz wirkt in seinem meist schreitenden Duktus einheitlicher.
Abkehr entstand als Ergänzung zu einer Wiedergabe der neunten Sinfonie Gustav Mahlers. Der Titel ist bewusst doppeldeutig gewählt: Einerseits thematisiert er die Abkehr Mahlers von der Welt, das Gefühl des Abschieds gerade in der Neunten Sinfonie, und Rihm versucht hier, die in Mahlers langsamen Sätzen ersterbenden und verebbenden Klänge noch ein wenig auszudehnen, noch das scheinbar schon Verstummte hörbar zu machen, ergänzt auch immer wieder durch kurze Zitate aus Mahlers neunter und zehnter Sinfonie. Andererseits aber sucht er die »Abkehr« von einer identifizierenden Sentimentalisierung dieser Stimmung und durchbricht sie immer wieder mit schroffen Akzenten. Ja, er warnt in der Partitur sogar mit der Vorschrift »non troppo morendo«, also »nicht allzu ersterbend«, vor übertriebener Mahler-Nachahmung. Diese Spannung, die ganz bewusst nicht aufgelöst wird, bildet den Inhalt des Werkes.
Schattenstück ist eine musikalische Auseinandersetzung mit der Maltechnik des dänischen Künstlers Per Kirkeby. Wohlgemerkt: es geht nicht um die bildlichen Inhalte, sondern um das technische Verfahren, zu dem Rihm eine musikalische Entsprechung suchte. Vielleicht war es die Vorstellung unterschiedlicher technischer Vorgehensweisen, die ihn bewog, nach Beendigung der Komposition das Werk in sieben Abschnitte zu »zerschneiden«, die durch Pausen zwar deutlich getrennt sind, aber doch einen gewissen Zusammenhang erkennen lassen, eine Fortsetzung musikalischer Gedanken über den Doppelstrich hinweg. Dieser doch vorhandene Zusammenhang weist auf einen weiteren Bezugspunkt: eine Art nordische Gestimmtheit der Musik im Sinne einer Hommage an den von Rihm verehrten Jean Sibelius.
Abkehr entstand als Ergänzung zu einer Wiedergabe der neunten Sinfonie Gustav Mahlers. Der Titel ist bewusst doppeldeutig gewählt: Einerseits thematisiert er die Abkehr Mahlers von der Welt, das Gefühl des Abschieds gerade in der Neunten Sinfonie, und Rihm versucht hier, die in Mahlers langsamen Sätzen ersterbenden und verebbenden Klänge noch ein wenig auszudehnen, noch das scheinbar schon Verstummte hörbar zu machen, ergänzt auch immer wieder durch kurze Zitate aus Mahlers neunter und zehnter Sinfonie. Andererseits aber sucht er die »Abkehr« von einer identifizierenden Sentimentalisierung dieser Stimmung und durchbricht sie immer wieder mit schroffen Akzenten. Ja, er warnt in der Partitur sogar mit der Vorschrift »non troppo morendo«, also »nicht allzu ersterbend«, vor übertriebener Mahler-Nachahmung. Diese Spannung, die ganz bewusst nicht aufgelöst wird, bildet den Inhalt des Werkes.
Schattenstück ist eine musikalische Auseinandersetzung mit der Maltechnik des dänischen Künstlers Per Kirkeby. Wohlgemerkt: es geht nicht um die bildlichen Inhalte, sondern um das technische Verfahren, zu dem Rihm eine musikalische Entsprechung suchte. Vielleicht war es die Vorstellung unterschiedlicher technischer Vorgehensweisen, die ihn bewog, nach Beendigung der Komposition das Werk in sieben Abschnitte zu »zerschneiden«, die durch Pausen zwar deutlich getrennt sind, aber doch einen gewissen Zusammenhang erkennen lassen, eine Fortsetzung musikalischer Gedanken über den Doppelstrich hinweg. Dieser doch vorhandene Zusammenhang weist auf einen weiteren Bezugspunkt: eine Art nordische Gestimmtheit der Musik im Sinne einer Hommage an den von Rihm verehrten Jean Sibelius.
Rezensionen
»Roger Norrington ist nicht bekannt als Liebhaber zeitgenössischer Musik, aber wie er und das SWR-Orchester sich hier hineinwerfen in diesen expressiven Taumel, ist schlicht grandios.« (Fono Forum, Mai 2016 zu ›Two Other Movements‹)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Zwei andere Sätze (2004)
- 1 1. Moderato - Allegro con fuoco - Allegro feroce (alla marcia) - Moderato
- 2 2. Andante
- 3 Abkehr (1985)
Schattenstück (Tongemälde für Orchester) (1982-84)
- 4 1. (ohne Satzbezeichnung)
- 5 2. (ohne Satzbezeichnung)
- 6 3. (ohne Satzbezeichnung)
- 7 4. (ohne Satzbezeichnung)
- 8 5. (ohne Satzbezeichnung)
- 9 6. (ohne Satzbezeichnung)
- 10 7. (ohne Satzbezeichnung)