Roland Moser: Rahel und Pauline (Briefszenen für 1 Schauspielerin, 1 Sängerin & 5 Instrumente)
Rahel und Pauline (Briefszenen für 1 Schauspielerin, 1 Sängerin & 5 Instrumente)
Desiree Meiser, Jeannine Hirzel, Marcus Weiss, Viviane Chassot, Stephan Schmidt, Käthi Gohl Moser, Matthias Würsch, Francesc Prat
CD
CD (Compact Disc)
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- Künstler: Desiree Meiser (Schauspielerin / Sängerin), Jeannine Hirzel (Mezzosopran), Marcus Weiss (Saxophon), Viviane Chassot (Akkordeon), Stephan Schmidt (Gitarren), Käthi Gohl Moser (Cello), Matthias Würsch (Schlagzeug), Francesc Prat (Leitung)
- Label: Solo Musica, DDD, 2010
- Bestellnummer: 11792023
- Erscheinungstermin: 10.5.2024
Warum ist das frühe 19. Jahrhundert so gegenwärtig geblieben in Literatur, Philosophie, Musik und Kunst? Warum beherrschen Beethoven und Schubert noch heute nicht nur viele Konzertprogramme, sondern einen ansehnlichen Teil zeitgenössischer Musik-Publizistik? Deutsche Romantik war nie ein abseitiges Reservat von Weltflüchtlingen, sondern ist bis heute einer der beliebtesten Werk- und Diskussionsplätze geblieben.
Was hat eine Rahel Varnhagen da zu bedeuten? Sie war von 1790 bis 1832 in ihrem berühmten »Salon« Gesprächspartnerin und Anregerin herausragender Persönlichkeiten in Sachen Literatur, Theater, Philosophie, Musik, Politik und Wissenschaften. Ihre die üblichen Konventionen sprengenden Korrespondenzen umfassen tausende Seiten. Seit Hannah Arendts bahnbrechendem Buch über Rahel (1933 / 58) ist ihre zeitgeschichtliche Bedeutung: »Paria«, Außenseiterin und doch in Brennpunkten stehend, als Frau jüdischer Herkunft und als (nicht publizierende!) Autorin immer deutlicher in Erscheinung getreten. Pauline, Tochter eines Bankiers namens César, wurde sehr früh von vielen als Schönheit bewundert. Sie ging bald eigene Wege, bekam ein Kind von einem russischen Offizier und wurde Geliebte des Prinzen Louis Ferdinand von Preussen, der auch komponierte und später als Feldherr im Krieg gegen Napoleon fiel.
Wie kann so ein Briefwechsel auf einer Bühne szenisch funktionieren? Pauline schreibt, wie sie vermutlich gesprochen hat, ständig hin und her wechselnd zwischen Berliner Dialektbrocken, einer eigenen Art von Schriftdeutsch und einem besonders abenteuerlichen preussischen Französisch in Privat-Orthographie. Hier (als Konzertsängerin) darf sie auch extravagant sein, während Rahel (vom Sprechtheater kommend) sowohl sprechend wie singend ein strengeres Idiom pflegt. Die szenischen Situationen erlauben es, dass Antworten direkt gegeben werden können, obschon die beiden Protagonistinnen erst im Nachspiel »zusammenkommen«.
Was hat eine Rahel Varnhagen da zu bedeuten? Sie war von 1790 bis 1832 in ihrem berühmten »Salon« Gesprächspartnerin und Anregerin herausragender Persönlichkeiten in Sachen Literatur, Theater, Philosophie, Musik, Politik und Wissenschaften. Ihre die üblichen Konventionen sprengenden Korrespondenzen umfassen tausende Seiten. Seit Hannah Arendts bahnbrechendem Buch über Rahel (1933 / 58) ist ihre zeitgeschichtliche Bedeutung: »Paria«, Außenseiterin und doch in Brennpunkten stehend, als Frau jüdischer Herkunft und als (nicht publizierende!) Autorin immer deutlicher in Erscheinung getreten. Pauline, Tochter eines Bankiers namens César, wurde sehr früh von vielen als Schönheit bewundert. Sie ging bald eigene Wege, bekam ein Kind von einem russischen Offizier und wurde Geliebte des Prinzen Louis Ferdinand von Preussen, der auch komponierte und später als Feldherr im Krieg gegen Napoleon fiel.
Wie kann so ein Briefwechsel auf einer Bühne szenisch funktionieren? Pauline schreibt, wie sie vermutlich gesprochen hat, ständig hin und her wechselnd zwischen Berliner Dialektbrocken, einer eigenen Art von Schriftdeutsch und einem besonders abenteuerlichen preussischen Französisch in Privat-Orthographie. Hier (als Konzertsängerin) darf sie auch extravagant sein, während Rahel (vom Sprechtheater kommend) sowohl sprechend wie singend ein strengeres Idiom pflegt. Die szenischen Situationen erlauben es, dass Antworten direkt gegeben werden können, obschon die beiden Protagonistinnen erst im Nachspiel »zusammenkommen«.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Rahel und Pauline (Briefszenen für eine Schauspielerin, eine Sängerin und 5 Instrumente) (2006/07)
- 1 "Liebe Ralle" (1. Teil)
- 2 Scherzo 1
- 3 "O Ralle, was macht" (Szene)
- 4 "Zum Leiden ist ihr starkes Herz"
- 5 "Erfurt, den 11.12.1805"
- 6 "Der Krieg" (Arie)
- 7 "Schicke Geld, ich habe keinen Sou"
- 8 Marcia funebre
- 9 "Karlsruhe, Montag den 28. März 1818" (2. Teil)
- 10 Liedchen der Rahel
- 11 "Die Pläne fest im Kopf"
- 12 Ariette: Capricciosa
- 13 "Endlich warmes schönes Wetter"
- 14 "Wir mussten uns um 10 Jahre verfehlen"
- 15 Aria trasognata
- 16 "Ou étiez vous Samédi"
- 17 "Basel, den 26.1.1819"
- 18 "Berlin, Donnerstag vormittag" (3. Teil)
- 19 "So bin ich provisorisch"
- 20 Zwischenspiel (Zeitsprung)
- 21 Lied der Rahel ("Aber darin")
- 22 Kleine Revolutionsmusik
- 23 "Was sahen Sie zu die Nachrichten"
- 24 "Je me tais sur tout"
- 25 "il est admirable"
- 26 "car il est 11 heure"
- 27 Duettino
- 28 "Berlin, den 27. Februar"
- 29 Nachspiel