Pierre-Claude Foucquet: Pieces de Clavecin (Heft 2 & 3) auf 2 CDs

Erste Aufnahmen der gesamten erhaltenen Klavierwerke einer vergessenen Persönlichkeit des französischen Barocks.

Brilliant Classics hat die Namen vieler Komponisten aus unbekannten Ecken der Geschichte wiederbelebt. Wenige von ihnen sind so von der Vergangenheit begraben wie Pierre-Claude Foucquet, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Paris tätig war. Doch wer sich diese erste Gesamtaufnahme seiner Musik für Cembalo anhört, wird sich sicherlich fragen, warum. Drei Bände sind erhalten: zwei Bücher von Pièces de Clavecin und ein dritter mit dem Titel Caractères de la Paix. Dies war die erste, die 1749 veröffentlicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Foucquet einige Jahre lang Organist an der prächtigen Kirche Saint-Eustache und übernahm später die Stelle des Titulaire an Notre Dame. Er entstammte einer angesehenen Familienlinie: Sein Vater und sein Großvater waren beide Organisten in Saint-Eustache.

Foucquet muss ein überaus talentierter Organist und Improvisator der französischen Tradition gewesen sein, und diese letztere Qualität wird in den Charakterstücken, aus denen diese Cembalosuiten bestehen, reichlich und wunderbar bewahrt. Sie gehören zur gleichen Tradition wie die Pièces de Clavecin von Couperin, d'Anglebert und Rameau, verfügen jedoch über eine eigene Farbpalette und eine eigene dramatische Vorstellungskraft. Der dritte Satz von Caractères de la Paix trägt den Titel »Le Feu« und setzt das Instrument mit hämmernden Explosionen und Flammenbändern förmlich in Brand, was alle Ressourcen eines Instruments und eines Interpreten auf Hochtouren fordert.

Das zweite und dritte Buch aus den Jahren 1751 bzw. 1758 sind kaum weniger voll von anschaulichen Bilddarstellungen – von Hühnern und Champagner, von klagenden, arbeitenden und betenden Figuren in einer Galerie wahrscheinlich realer Menschen, deren Namen uns heute verloren gegangen sind, deren Persönlichkeit aber weiterlebt in der Tastenmusik französischer Komponisten dieser Zeit fort.

Dieses Album von Foucquet ist eine bemerkenswerte Ergänzung der Brilliant Classics-Diskographie von Fernando De Luca, die bereits vollständige Übersichten über andere unbekannte Namen aus dieser Zeit wie Jollage, Moyreau und zuletzt Pierre-Thomas Dufour (96771) enthält.

- Pierre-Claude Foucquet (1694–1772) war ein französischer Organist und Cembalist. Er wurde in Paris in eine Familie bekannter Musiker hineingeboren. Im Alter von 18 Jahren wurde er zum Organisten der Kirche Saint Honoré in Paris ernannt. Nach dieser Ernennung war er Organist in mehreren wichtigen Kirchen: der königlichen Abtei St. Victor (zerstört während der Französischen Revolution), der Kirche St. Eustache, der Chapel Royal, wo er die Nachfolge von François d'Agincourt (1758) antrat, und der Notre-Dame Dom.

- In seinen drei Büchern mit Cembalowerken, »Pièces de Clavecin«, hört man die Einflüsse der französischen Clavecinistes-Tradition mit ihrer Betonung auf Ornamentik, rhythmischer Vitalität und stilisierten Tanzformen. Gleichzeitig kommt Foucquets einzigartige Stimme zum Vorschein, die sich durch einfallsreiche harmonische Verläufe und einen Hang zur melodischen Lyrik auszeichnet.

- Gespielt auf einem französischen Cembalo nach Blanchet (1754), gebaut von C. Caponi (1985) von Fernando De Luca, einem der führenden Cembalospieler Italiens. Er nahm mit großem Erfolg die gesamten Klavierwerke von Graupner, Jollage, Dufour und Moyreau auf, die von Brilliant Classics veröffentlicht wurden. Seine Aufnahme von Werken von Jollage erhielt 5 Sterne im französischen Diapason.