Peter Iljitsch Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op.37b (Fassung für Klavier / 180g) auf LP

Als er die Jahreszeiten Ende 1875 und Anfang 1876 schrieb, nach seiner schwerfälligen Dritten Symphonie und zur gleichen Zeit wie sein erstes Ballett, Schwanensee, hatte Tschaikowsky noch nicht seine größten Meisterwerke geschaffen, abgesehen von der Symphonie "Wintertagträume", der Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia mit ihrem erhabenen Liebesthema und dem gewaltigen Klavierkonzert op. 23. Die Jahreszeiten wurden von der russischen Musikzeitschrift Le Nouvelliste in Auftrag gegeben, die das Werk im Dezember 1875 ankündigte: "Unser berühmter Komponist P. I. Tschaikowsky wird im nächsten Jahr eine Reihe von Klavierstücken veröffentlichen, die speziell für unsere Zeitschrift komponiert wurden und deren Charakter genau den Titel und die Eindrücke widerspiegeln wird, die der Monat ihrer Veröffentlichung hervorruft. Der Komponist, der immer knapp bei Kasse war, beeilte sich, den Auftrag anzunehmen! Einem seiner engen Freunde zufolge beauftragte er jedoch seinen treuen Diener, ihn jeden Monat, wenn die Frist ablief, an seine Verpflichtungen zu erinnern. Dann ließ er alle anderen Tätigkeiten ruhen und zwang sich, ein paar Blätter Notenpapier zu kritzeln, als wäre es eine Hausarbeit, die er mit seiner gewohnten Gewandtheit erledigte. So entstanden einige der berührendsten Seiten von Tschaikowsky, ja der gesamten Musik! Diese reizvolle Anekdote kann jedoch nur eine Legende sein oder sich nur auf den Beginn des Zyklus beziehen, denn im Mai 1876 brach er zu einer langen Auslandsreise auf und beendete das gesamte Werk vorzeitig.