Martin Fröst - Nordic Concertos auf CD

Die vorliegende Zusammenstellung zeugt vom vielseitigen Talent Martin Frösts und von den unterschiedlichen Reaktionen, die die Klarinette im Laufe der Jahre bei Komponisten geweckt hat, und vereint vier konzertante Werke in Aufnahmen, die alle zuvor auf separaten CDs veröffentlicht wurden. Das Eröffnungswerk, »Peacock Tales« von Frösts schwedischem Landsmann Anders Hillborg, ist das längste der vier Werke und zugleich so etwas wie eine Visitenkarte für Fröst.

Es wurde 1998 für ihn komponiert und auf seine Initiative hin werden bei der Aufführung im Konzert choreografische Elemente und Lichteffekte integriert. Hillborg hat seitdem mehrere Versionen des Werks angefertigt, und Martin Fröst hat es weltweit zahlreiche Male in seinen verschiedenen Inkarnationen aufgeführt.

Die CD Dances to a Black Pipe (BIS-1863) enthält eine kürzere Kammerfassung für Klarinette, Klavier und Streicher, die vorliegende Aufnahme ist jedoch die Originalfassung mit großem Symphonieorchester. Wenn sich Peacock Tales auf den Solisten konzentriert, könnte man über das Konzert Nr. 3 des dänischen Komponisten Vagn Holmboe aus dem Jahr 1942 das Gegenteil sagen. Das Werk ist eines in einer Reihe von 13 Konzerten für ein oder mehrere Soloinstrumente und kleines Orchester, und es scheint, als ob es so wäre dass der Komponist mit der Nichterwähnung des Soloinstruments in den Titeln dieser Werke ein besonderes Anliegen hinsichtlich der Beziehung zwischen Solist und Orchester zum Ausdruck bringen wollte.

In ihrem Werk »On a Distant Shore« mit dem Untertitel »Gedicht für Klarinette und Kammerorchester« geht die schwedische Komponistin Karin Rehnqvist auf das gleiche Problem direkter ein: »Wie kommt man zu einer Beziehung zwischen Solist und Orchester, die für alle interessant und musikalisch lohnend ist?« : Solist, Orchester und Publikum?' Solche Bedenken beschäftigten den finnisch-schwedischen Komponisten und Klarinettenvirtuosen Bernhard Crusell wahrscheinlich weniger.

Crusell war zu Beginn des 19. Jahrhunderts aktiv und ist heute vor allem für seine Klarinettenkonzerte und Klarinettenquartette bekannt, aber hier führt uns Martin Frösts Klarinette unbeschwert durch eines seiner frühesten Werke: Introduction, Theme and Variations on a Swedish Air – the air in Frage ist ein damals beliebtes Trinklied.