Nikolai Medtner: Sonate für Violine & Klavier Nr.3 e-moll op.57 "Epica" auf CD

SOMM Recordings kündigt Medtner in England an, eine aufschlussreiche neue Aufnahme, die das musikalische Leben von Nikolai Medtner erforscht, mit der Geigerin Natalia Lomeiko, dem Pianisten Alexander Karpeyev und dem Bariton Theodore Platt.

Der in Moskau geborene Medtner nahm England als seine Heimat an und starb 1951 im Alter von 70 Jahren in London. Die englische Hauptstadt schien ihm einen befreienden kreativen Raum zu bieten, wie die drei hier vorgestellten Werke eindrucksvoll belegen.

Zwischen 1935 und 1938 entstanden gleichzeitig die zweisätzige Sonaten-Idylle in G-Dur op. 56 – die sich von ihrer »Pastorale«-Eröffnung zu einem, wie der Komponist und Pianist Francis Pott in seinen maßgeblichen Booklet-Notizen bemerkt, »spätsommerlichen Abschiedsdunst« entwickelt – und ihr unmittelbarer Nachfolger, die vierstimmige, symphonisch angelegte Epica-Violinsonate Nr. 3, »ein Akt des Gedenkens« für Medtners Bruder Emil.

Beide Werke stammen aus einer Zeit, in der Medtner versuchte, die Virtuosität seines Klaviersatzes zu reduzieren«. Und beide veranschaulichen in ihrer komplizierten Gestaltung und Ausführung sein produktives Ringen mit dieser Ambition.

Von seinen mehr als 100 Liedern umspannen die posthum zusammengestellten Acht Lieder op. 61 das knappe Vierteljahrhundert von 1927 bis zu Medtners Todesjahr. Mit Gedichten von Puschkin, Lermontow, Eichendorff und Fjodor Tjutschew sind sie abwechslungsreiche Übungen in Temperament und Stimmung, die auf Schubert zurückblicken und Medtners eigene, unverwechselbare Art, Worte zu vertonen und Emotionen zu vermitteln, vorwegnehmen.