Mieczyslaw Weinberg: Klaviertrio op.24 auf CD
Klaviertrio op.24
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Sonate op. 69 für 2 Violinen; 2 Lieder ohne Worte; Sonatensatz II WoO.
- Künstler:
- Jose Gallardo, Linus Roth, Janusz Wawrowski, Danjulo Ishizaka
- Label:
- Evil Penguin
- Aufnahmejahr ca.:
- 2020
- Artikelnummer:
- 10734418
- UPC/EAN:
- 0608917723120
- Erscheinungstermin:
- 5.11.2021
Linus Roth begegnete der Musik von Mieczysław Weinberg (1919-1996) zum ersten Mal im Jahr 2010, als er sein Klaviertrio bei einem Kammermusikfestival spielen sollte. Nach der ersten Probe war Roth beeindruckt und bewegt von der Intensität und Energie der Musik und berührt von der Schönheit dieser für ihn neuen Komposition. Nicht nur die Merkmale der inneren Zerrissenheit - , die tiefen Abgründe und die Dunkelheit in dieser Musik - waren offensichtlich, sondern auch die der darin enthaltenen Hoffnung, die immer wieder durchschimmerte. Da Roth zu diesem Zeitpunkt so gut wie nichts über Weinbergs Biographie oder andere Werke wusste, verließ er das Festival in der Hoffnung, dass Weinberg vielleicht noch etwas für Violine komponiert hatte.
Da öffnete sich für Roth eine Schatztruhe: ein Violinkonzert mit Sinfonieorchester und eines mit Kammerorchester, 3 Solosonaten, 7 Klaviersonaten, viele andere Stücke und eine Reihe von Kammermusikwerken. Vieles davon war noch nie aufgenommen worden, und Roth empfand die Entdeckung dieser Musik sofort als einen großen Glücksfall. Wann hat man als Musiker schon einmal die Gelegenheit, ein ganzes Werk zu entdecken, das erstklassig ist und doch in Vergessenheit geraten ist?! Die Idee war naheliegend, die Gesamteinspielung aller Werke für Violine in Angriff zu nehmen. Da dieses Projekt inzwischen abgeschlossen ist, wollte Roth hier auf seine erste Begegnung mit der Musik Weinbergs, dem Klaviertrio op. 24, zurückkommen.
Nachdem Weinberg und seine Frau 1943 mit Hilfe von Schostakowitsch nach Moskau übersiedeln konnten, schrieb er 1945 das Klaviertrio op. 24. Die Uraufführung fand 1947 am Moskauer Konservatorium statt. Weinberg, der selbst ein hervorragender Pianist war, spielte es zusammen mit Dimitrij Zyganow (Violine) und Sergej Schirinskij (Violoncello), die beide Mitglieder des berühmten Beethoven-Quartetts waren. Die vorliegende Aufnahme basiert auf einer Kopie des Manuskripts aus dem Jahr 1945, das alle ursprünglichen Ideen zu Dynamik, Phrasierung und Besonderheiten der Komposition enthält. Das eröffnende Präludium des Trios zeigt große Durchsetzungskraft und einen entschlossenen Charakter, wird aber durch die Arie, die von einer einsamen und manchmal zerbrechlichen Violine mit Einwürfen des Klaviers vorgetragen wird, abrupt beendet. Der zweite Satz, die "Toccata", hat von Anfang an einen fesselnden Schwung, ein typisches Merkmal von Weinbergs Kompositionsstil, den er immer wieder mit großem Geschick und großer Wirkung einsetzt. Die Tonfolgen stürzen wie wild auf den Hörer ein.
Es folgt der dritte Satz, der passenderweise den Titel "Poem" trägt. Zunächst erhebt das Klavier in einem längeren Monolog klagend seine Stimme, bevor Geige und Cello eine aus der Stille auftauchende Melodie spinnen, die zu einem fulminanten Höhepunkt führt, der wiederum zur Anfangsmelodie zurückführt. Das Finale ist für alle drei Instrumente gleichermaßen virtuos. Es enthält eine bemerkenswerte Fuge und Klangsequenzen, die durchaus an Schostakowitsch erinnern, aber in einem ganz anderen Gewand daherkommen. Auch hier verwendet Weinberg ein Stilmittel, das seiner Musikalität eigen ist: Er zitiert sich selbst und verarbeitet das Anfangsthema des ersten Satzes noch einmal. Auf einen eingeschobenen Walzer in klagendem Tonfall folgt nach warnenden und mahnend tiefen Basstönen des Klaviers ein Abgesang. Nach all der großen Dramatik, die dieses Trio in sich trägt, schickt Weinberg einen Lichtstrahl in Form der hellen und lang anhaltenden Obertöne der Streicher auf den Zuhörer herab. Wie so viele seiner Werke endet auch dieses in pianissimo und morendo, ein typisches Merkmal vieler Schlusstakte Weinbergs.
Bis kurz vor seinem Tod 1996 wurden Weinbergs Werke von russischen Künstlern regelmäßig mit großem Enthusiasmus aufgeführt, und nun erreichen sie langsam aber sicher die internationale Konzertbühne. Sein Klaviertrio, wie auch seine anderen zahlreichen Werke, zeigen seine immense Beherrschung aller kompositorischen Formen, Gattungen und Stile - immer geprägt von Ereignissen in seinem eigenen schicksalhaften Leben, wie Flucht, Vertreibung, der Ermordung seiner Familie und der ständigen Gefahr für sein eigenes Dasein.
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Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Piano trio op. 24 - i. praeludium and aria (05:56)
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2 Piano trio op. 24 - ii. toccata (04:09)
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3 Piano trio op. 24 - iii. poem (09:11)
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4 Piano trio op. 24 - iv. finale (10:34)
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5 Sonata for 2 violins op. 69 - i. allegro molto (06:46)
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6 Sonata for 2 violins op. 69 - ii. adagio (07:23)
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7 Sonata for 2 violins op. 69 - iii. allegro (05:56)
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8 2 songs without words - i. andantino (04:06)
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9 2 songs without words - ii. larghetto (03:43)
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10 Sonatensatz ii - largo (05:03)
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Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Klaviertrio op.24
Aktueller Preis: EUR 19,99