Luc Beausejour - Le Rappel Des Oiseaux
Luc Beausejour - Le Rappel Des Oiseaux
Mit Werken von:
Jean Philippe Rameau (1683-1764)
, Francois d' Agincourt (1684-1758)
, Louis-Claude Daquin (1694-1772)
, Francois Couperin (1668-1733)
, Louis Antoine Dornel (1685-1765)
, Jacques Duphly (1715-1789)
, Jean Francois Dandrieu (1682-1738)
, Pierre Fevrier (1696-1760)
Mitwirkende:
Luc Beausejour
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Rameau: Le Rappel des Oiseaux; La Poule
+Agincour: Les Tourterelles; La Fauvette
+Daquin: Le Coucou; LÄHirondelle
+F. Couperin: Le Rossignol-en-amour; La linote-efarouchee; Les Fauvetes
Plaintives; Le Rossignol-Vainqueur; Les Coucous Benevoles; Le Gazoüillement
+Dornel: Les Tourterelles; Le Chant de l'Allouette; Le Petit Ramage
+Duphly: Les Colombes
+Dandrieu: Le Concert des Oiseaux
+Fevrier: Les Tendres Tourerelles
- Artikelnummer:
- 9763481
- Künstler:
- Luc Beausejour (Cembalo)
- Label:
- Analekta, DDD, 2019
- Artikelnummer:
- 9763481
- UPC/EAN:
- 0774204879723
- Erscheinungstermin:
- 8.5.2020
Die französische Cembaloschule erreichte ihren Höhepunkt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Komponisten zahlreiche Sammlungen mit den Schwerpunkten Tanz, Porträts und Charakterstücke veröffentlichten. Zu dieser Zeit hatte Aristoteles' Leitprinzip für die Künste – die Nachahmung der Natur – subtile Farbtöne angenommen, wobei der Schwerpunkt auf Themen wie der Schaffung musikalischer Porträts von Freunden oder prominenten Persönlichkeiten, der Darstellung von Facetten der menschlichen Existenz, darunter Liebe und Nachahmung, lag die Geräusche des Alltags.
Die extreme Vielfalt an Klangfarben, Melodien und Rhythmen im Vogelgesang hat Musiker schon immer fasziniert. Selbst wenn die betreffenden Kreaturen außer Sichtweite sind, erfüllt ihr Zwitschern, Trällern und Zirpen die Luft mit süßer und angenehmer Musik, sowohl in der Morgensonne als auch bei Einbruch der Dunkelheit. Aber es kann schwierig sein, ihre Klänge innerhalb unserer Tonleitern und harmonischen Konventionen zu reproduzieren – abgesehen vielleicht von der absteigenden kleinen Terz des Kuckucks, dem Glucksen der Henne oder den Trillern der Nachtigall.
Über die Geräusche der Vögel hinaus wurden in der Vergangenheit auch ihre Farben, Formen, Bewegungen, Erscheinungszeiten und ehelichen »Moral« beobachtet. Jeder Vogel erlangte so eine Art »Persönlichkeit«, die voller Symbolik und moralischer Belehrung war. Französische Cembalisten in diesem Zeitalter der Galanterie machten sich diese Konventionen bei der Komposition ihrer Vogelporträts zunutze und konzentrierten sich in erster Linie auf verschiedene Aspekte der Liebe, wie sie durch diese Metaphern aus der natürlichen Welt vermittelt werden – sofern es sich bei den Stücken nicht tatsächlich um analoge Porträts von Frauen handelte.
Die Turteltaube (Tourterelle), die starke Paarbindungen bildet, war ein Symbol für eheliche Treue und Zärtlichkeit, während der Kuckuck (Coucou), der dafür bekannt ist, seine Eier in die Nester anderer Vögel zu legen, Untreue hervorrief. Die Nachtigall (Rossignol) symbolisierte Höhenflüge poetischer Fantasie, und ihr Gesang war ein Omen des Glücks – ein ideales Symbol verliebter Eroberung. Der Hänfling (Linotte) war ein Einfaltspinsel und eher scheu, während der Waldsänger (Fauvette) ein Beschützer von Nest und Zuhause war und im Frühling einen klaren und melodischen Ruf ausstieß. Die Schwalbe (Hirondelle) war ein weiterer Frühlingsbote, ihr Gesang passte zu Fruchtbarkeitsriten. Die anmutige, weiße und sanft gurrende Taube (Colombe) repräsentierte Reinheit, Einfachheit, Frieden und gleichzeitig die Vervollkommnung von Verlangen und romantischer Errungenschaft. Die Lerche (Alouette) verkörperte mit ihrem schnellen und hohen Flug jugendliche Energie und ihr fröhlicher Gesang war glücksverheißend. Die Henne (Poule) hingegen wurde »oft von dummer Panik gepackt« und hektisch im Kreis rennend gesehen.
Diese klanglichen und sonstigen Attribute dienten Künstlern wie Couperin, D'Agincour, Daquin, Dornel, Duphly, Dandrieu und Février als Inspiration für ihre Cembalostücke mit Vögeln, waren aber lediglich Ausgangspunkte für die Kompositionen selbst, die sind musikalisch unabhängig. So konnte Rameau das Gackern der »Königin des Hofes« perfekt nachahmen und dennoch über die bloße Nachahmung hinausgehen, um eine Klanglandschaft voller Spannung und Angst zu erzeugen. Mit einer Orchesterstruktur, die aus starken Blockakkorden in beharrlicher Wiederholung entsteht, übertrifft La Poule (The Hen) seine Vorbilder bei weitem und verdeutlicht deutlich die Souveränität der Kunst. © François Filiatrault, 2020
Die extreme Vielfalt an Klangfarben, Melodien und Rhythmen im Vogelgesang hat Musiker schon immer fasziniert. Selbst wenn die betreffenden Kreaturen außer Sichtweite sind, erfüllt ihr Zwitschern, Trällern und Zirpen die Luft mit süßer und angenehmer Musik, sowohl in der Morgensonne als auch bei Einbruch der Dunkelheit. Aber es kann schwierig sein, ihre Klänge innerhalb unserer Tonleitern und harmonischen Konventionen zu reproduzieren – abgesehen vielleicht von der absteigenden kleinen Terz des Kuckucks, dem Glucksen der Henne oder den Trillern der Nachtigall.
Über die Geräusche der Vögel hinaus wurden in der Vergangenheit auch ihre Farben, Formen, Bewegungen, Erscheinungszeiten und ehelichen »Moral« beobachtet. Jeder Vogel erlangte so eine Art »Persönlichkeit«, die voller Symbolik und moralischer Belehrung war. Französische Cembalisten in diesem Zeitalter der Galanterie machten sich diese Konventionen bei der Komposition ihrer Vogelporträts zunutze und konzentrierten sich in erster Linie auf verschiedene Aspekte der Liebe, wie sie durch diese Metaphern aus der natürlichen Welt vermittelt werden – sofern es sich bei den Stücken nicht tatsächlich um analoge Porträts von Frauen handelte.
Die Turteltaube (Tourterelle), die starke Paarbindungen bildet, war ein Symbol für eheliche Treue und Zärtlichkeit, während der Kuckuck (Coucou), der dafür bekannt ist, seine Eier in die Nester anderer Vögel zu legen, Untreue hervorrief. Die Nachtigall (Rossignol) symbolisierte Höhenflüge poetischer Fantasie, und ihr Gesang war ein Omen des Glücks – ein ideales Symbol verliebter Eroberung. Der Hänfling (Linotte) war ein Einfaltspinsel und eher scheu, während der Waldsänger (Fauvette) ein Beschützer von Nest und Zuhause war und im Frühling einen klaren und melodischen Ruf ausstieß. Die Schwalbe (Hirondelle) war ein weiterer Frühlingsbote, ihr Gesang passte zu Fruchtbarkeitsriten. Die anmutige, weiße und sanft gurrende Taube (Colombe) repräsentierte Reinheit, Einfachheit, Frieden und gleichzeitig die Vervollkommnung von Verlangen und romantischer Errungenschaft. Die Lerche (Alouette) verkörperte mit ihrem schnellen und hohen Flug jugendliche Energie und ihr fröhlicher Gesang war glücksverheißend. Die Henne (Poule) hingegen wurde »oft von dummer Panik gepackt« und hektisch im Kreis rennend gesehen.
Diese klanglichen und sonstigen Attribute dienten Künstlern wie Couperin, D'Agincour, Daquin, Dornel, Duphly, Dandrieu und Février als Inspiration für ihre Cembalostücke mit Vögeln, waren aber lediglich Ausgangspunkte für die Kompositionen selbst, die sind musikalisch unabhängig. So konnte Rameau das Gackern der »Königin des Hofes« perfekt nachahmen und dennoch über die bloße Nachahmung hinausgehen, um eine Klanglandschaft voller Spannung und Angst zu erzeugen. Mit einer Orchesterstruktur, die aus starken Blockakkorden in beharrlicher Wiederholung entsteht, übertrifft La Poule (The Hen) seine Vorbilder bei weitem und verdeutlicht deutlich die Souveränität der Kunst. © François Filiatrault, 2020
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Jean Philippe Rameau: Le Rappel des Oiseaux
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2 François D'Agincour: Les Tourterelles
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3 Louis-Claude Daquin: Le Coucou
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4 Francois Couperin: Le Rossignol-en-amour
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5 Francois Couperin: La Linote - éfarouchée
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6 Francois Couperin: Les Fauvétes Plaintives
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7 Francois Couperin: Le Rossignol-Vainqueur
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8 Louis Antoine Dornel: Les Tourterelles
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9 Louis-Claude Daquin: L'Hirondelle
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10 Jacques Duphly: Les Colombes
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11 François D'Agincour: La Fauvette
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12 Francois Couperin: Les Coucous Bénévoles
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13 Louis Antoine Dornel: Le Chant de l'Alloüette
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14 Louis Antoine Dornel: Le Petit Ramage
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15 Jean Francois Dandrieu: Le Concert des Oiseaux
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16 Francois Couperin: Le Gazoüillement
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17 Pierre Fevrier: Les Tendres Tourterelles
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18 Jean Philippe Rameau: La Poule
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![Luc Beausejour - Le Rappel Des Oiseaux, CD](https://media1.jpc.de/image/w468/front/0/0774204879723.jpg)
Luc Beausejour - Le Rappel Des Oiseaux
EUR 19,99*