Giacomo Orefice: Arie da camera auf CD

Giacomo Orefice war eine führende Persönlichkeit der italienischen Musikszene des frühen 20. Jahrhunderts: Er war ein Literat, Humanist und großer Lehrer (zu seinen Kompositionsschülern am Mailänder Konservatorium zählten Nino Rota und Victor De Sabata), der sich mit nahezu allen Formen der Musik beschäftigte und die Musikkultur populär machte.

Er starb im Alter von 57 Jahren an einer schweren Blutvergiftung, auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.

Wie bei den meisten seiner berühmten Zeitgenossen der »Generation der Achtziger« kann auch seine Tätigkeit als Zeichen einer heiligen Hochachtung für die italienische Kunst gesehen werden, und zwar zu einer Zeit, als ausländische Strömungen diese zu überfluten schienen.

Auf einer Konferenz über italienische Musik an der Sorbonne in Paris stellte ihn Alfredo Casella als einen der Vorläufer der neuen Schule vor, die sich in Italien entwickelte, sowohl wegen seiner großartigen symphonischen / theatralischen Kompositionen als auch wegen seiner Kammer- und Klaviermusik.

Auf dieser CD bieten uns der Tenor Giuseppe Veneziano und der Pianist Adriano Bassi eine Sammlung kammermusikalischer Arien des vielseitigen Maestros, dem es mithilfe von Texten großer Dichter wie Nievo, Carducci und D'Annunzio gelingt, Empfindungen und Atmosphären von großer Ausdrucksvielfalt zu schaffen.