Johann Nepomuk David: Orgelwerke Vol.3 auf CD

Mit dem nun vorliegenden Vol. 3 beendet der österreichische Organist Roman Summereder seinen Querschnitt durch das umfangreiche Orgelschaffen von Johann Nepomuk David (1895 – 1977). Der stilistische Bogen beginnt beim virtuosen, teils manieristischen Frühwerk der 20er Jahre, umspannt die herb-lineare, suggestiv-phantastische Polyphonie der 30er und 40er Jahre, die zu Davids Markenzeichen wurde, und mündet in den 60er Jahren in ein esoterisches Spätwerk, wobei er die im Choralwerk zum umfassenden Gestaltungsprinzip erhobene Cantus firmus-Technik mit der Dodekaphonie verbindet.

Rezensionen

"Angesichts seiner überragenden künstlerischen Potenz ist der österreichische Komponist Johann Nepomuk David (1895–1977) auf Tonträgern immer noch sträflichunterrepräsentiert.​ Weder sind bislang seine acht Sinfonien komplett eingespielt worden (immerhin hat CPO mit den Nummern 1 & 6 und 2 & 4 einen Anfang gemacht) und noch viel weniger gibt es bis dato ein Projekt, das sich der Aufnahme seines gesamten Orgel-Oeuvres verschrieben hätte.​ Das Beste, was in dieser Hinsicht bislang vorliegt, sind die drei bei Ambiente erschienenen CDs, alle mit dem Organisten Roman Summereder.​ Die gute Nachricht: Summereder war schon auf Vol.​ 1 (ACD-2036) und 2 (ACD-2040) der ideale Interpret für die Musik seines Landsmanns und er bleibt es auch auf dem Vol.​ 3.​ Die schlechte Nachricht: Mit der jetzt erschienenen CD geht das 2017 gestartete Projekt schon wieder zu Ende.​ Immerhin hat Summereder die Werke auf allen drei CDs so klug ausgewählt und angeordnet, dass man sich ein halbwegs klares Bild von Davids-Orgelkosmos und seiner Entwicklung verschaffen kann.​ Auf dem vorliegenden Album reicht das Spektrum von der stilistisch noch zwischen Romantik und Orgelbewegung angesiedelten „Fantasie und Fuge in C-Dur“ (1935) bis zu dem geradezu abstrakt-esoterisch anmutenden Spätwerk „Hölderlin“ von 1970.​ Summereder nähert sich allen Werken von ihrer expressiven Seite und schafft es wie kaum ein zweiter seiner Zunft, selbst sprödeste Konstruktionen zum Glühen zu bringen.​ David wird uns hier nicht als ein gelehrter Fugen-Fex und kühler Kontrapunktiker, sondern als Expressionist präsentiert.​ Alle drei CDs der Reihe sind echte Highlights in der viel zu schmalen David-Diskographie!" (Musik & Theater, Burkhard Schäfer)