Johann Hoven (Johann Vesque von Püttlingen): Lieder "In bester Gesellschaft"
Lieder "In bester Gesellschaft"
Lieder nach Texten aus Heines Heimkehr-Zyklus und Gedichten von Chamisso, Pratobevera und Prudhomme
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Lieder aus Heines Heimkehr-Zyklus: Zu fragmentarisch ist Welt und Leben; Gaben mir Rat und gute Lehren; Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt; Diesen liebenswürdgen Jüngling; Selten habt ihr mich verstanden; Doch die Bewussten klagten; Ich rief den Teufel und er kam; Des Pfarrers Familie; Mensch, verspotte nicht den Teufel; Ich hab euch im besten Juli verlassen; Teurer Freund, du bist verliebt; Verriet mein blasses Angesicht; Deine weißen Lilienfinger; Hat sie sich denn nie geäußert; Sie liebten sich beide; Bist du wirklich mir so feindlich; Teurer Freund, was soll es nützen; Werdet nur nicht ungeduldig; Herz, mein Herz, sei nicht beklommen
+Lieder nach Gedichten von Adolf Pratobevera, Adelbert von Chamisso und Sully Prudhomme: Eisenbahnen (Pratobevera); Der Zopf (Chamisso); Katzennatur (Chamisso); Priere (Prudhomme)
- Künstler: Caroline Jahns (Sopran), Hedayet Jonas Djeddikar (Klavier)
- Label: Thorofon, DDD, 2017
- Bestellnummer: 8101673
- Erscheinungstermin: 8.1.2018
Eine echte Entdeckung für die Liebhaber des klassischen Liedgesangs: Diese Neuerscheinung erschließt das bislang kaum beachtete Repertoire des deutschsprachigen Komponisten Johann Vesque von Püttlingen (1803 – 1883). Lieder voller musikalischer Ironie und der wunderbaren Sprache des 19. Jahrhunderts.
Die Beschäftigung mit Johann Vesque von Püttlingen führt unweigerlich zu der Frage: Warum sind die Lieder dieses Komponisten heute so wenig bekannt und warum handelt es sich bei der Aufnahme dieser Werke um eine Art Pionierarbeit?
Zeitsprung zurück in die Epoche der Restauration. In Wien, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main und anderenorts reißt man sich förmlich um Johann Vesque von Püttlingen. Sein begeistertes Publikum, das sind die gut situierten und gebildeten Bürgerlichen, darunter höhere Beamte, Professoren sowie Angehörige des Geld- und Geburtsadels – eben jene, die Püttlingen trefflich in seinen Liedern persifliert. Sie alle hofieren den in seinem bürgerlichen Beruf so freiheitsliebenden Juristen und eben auch begnadeten Komponisten und beliebten Sänger. Man möchte in den kulturbeflissenen Zirkeln dieser Städte immer wieder seine Heine-Vertonungen hören.
»In bester Gesellschaft« – meist unter der Ägide geistreicher und bedeutender Frauen – trifft man sich hierzu im Salon, pflegt den belesenen Austausch und musikalischen Genuss und entgeht der allgegenwärtigen Zensur der Ära Metternich.
Für dieses Publikum hat Püttlingen seine Lieder geschrieben. Hier fand er jene, die seine feinsinnige musikalische Umsetzung, z. B. der mit spitzer Feder geschriebenen Texte Heinrich Heines, verstanden. Dabei ist zu erwähnen, dass ihm bei seinen Auftritten auch die Vertreter des Regimes – bis hin zu Metternich persönlich – zujubelten. Wenn man dem charmanten Vortrag jener Verse lauscht, kann man sich das leicht vorstellen.
Die Sopranistin Caroline Jahns und der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar haben intensiv an diesen Kleinodien Püttlingens gearbeitet und mit viel Spaß dem musikalischen Witz in Gesang und Klavier nachgespürt. Beide eint ein Faible für Charmantes und Verstecktes in den vertrauten Zirkeln des romantischen Kunstliedes.
Neben Heine hat Püttlingen noch ca. 70 weitere, überwiegend zeitgenössische Dichter vertont. Drei besonders gelungene Exemplare sind als Ersteinspielungen auf der vorliegenden CD zuhören.
Die eingangs gestellte Frage, warum die Lieder Püttlingens in Vergessenheit gerieten, könnte man so beantworten: Mit der gesellschaftlichen Entwicklung gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschwand der Salon und mit ihm das Publikum, das die gesellschaftskritischen und ironischen Lieder Johann Vesque von Püttlingens goutieren konnte.
So ist es nun an uns, den Wert dieser »Raritäten« neu zu entdecken und zu erfassen. Mit den Liedern auf dieser CD begegnet man einem Komponisten, der zu den Großen unter den zahlreichen Liedkomponisten gehört.
Die Beschäftigung mit Johann Vesque von Püttlingen führt unweigerlich zu der Frage: Warum sind die Lieder dieses Komponisten heute so wenig bekannt und warum handelt es sich bei der Aufnahme dieser Werke um eine Art Pionierarbeit?
Zeitsprung zurück in die Epoche der Restauration. In Wien, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main und anderenorts reißt man sich förmlich um Johann Vesque von Püttlingen. Sein begeistertes Publikum, das sind die gut situierten und gebildeten Bürgerlichen, darunter höhere Beamte, Professoren sowie Angehörige des Geld- und Geburtsadels – eben jene, die Püttlingen trefflich in seinen Liedern persifliert. Sie alle hofieren den in seinem bürgerlichen Beruf so freiheitsliebenden Juristen und eben auch begnadeten Komponisten und beliebten Sänger. Man möchte in den kulturbeflissenen Zirkeln dieser Städte immer wieder seine Heine-Vertonungen hören.
»In bester Gesellschaft« – meist unter der Ägide geistreicher und bedeutender Frauen – trifft man sich hierzu im Salon, pflegt den belesenen Austausch und musikalischen Genuss und entgeht der allgegenwärtigen Zensur der Ära Metternich.
Für dieses Publikum hat Püttlingen seine Lieder geschrieben. Hier fand er jene, die seine feinsinnige musikalische Umsetzung, z. B. der mit spitzer Feder geschriebenen Texte Heinrich Heines, verstanden. Dabei ist zu erwähnen, dass ihm bei seinen Auftritten auch die Vertreter des Regimes – bis hin zu Metternich persönlich – zujubelten. Wenn man dem charmanten Vortrag jener Verse lauscht, kann man sich das leicht vorstellen.
Die Sopranistin Caroline Jahns und der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar haben intensiv an diesen Kleinodien Püttlingens gearbeitet und mit viel Spaß dem musikalischen Witz in Gesang und Klavier nachgespürt. Beide eint ein Faible für Charmantes und Verstecktes in den vertrauten Zirkeln des romantischen Kunstliedes.
Neben Heine hat Püttlingen noch ca. 70 weitere, überwiegend zeitgenössische Dichter vertont. Drei besonders gelungene Exemplare sind als Ersteinspielungen auf der vorliegenden CD zuhören.
Die eingangs gestellte Frage, warum die Lieder Püttlingens in Vergessenheit gerieten, könnte man so beantworten: Mit der gesellschaftlichen Entwicklung gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschwand der Salon und mit ihm das Publikum, das die gesellschaftskritischen und ironischen Lieder Johann Vesque von Püttlingens goutieren konnte.
So ist es nun an uns, den Wert dieser »Raritäten« neu zu entdecken und zu erfassen. Mit den Liedern auf dieser CD begegnet man einem Komponisten, der zu den Großen unter den zahlreichen Liedkomponisten gehört.
Rezensionen
»Die belgisch-deutsche Sopranistin Caroline Jahns und ihr Klavierpartner Hedayet Jonas Djeddikar widmen sich den ausgewählten Liedern mit wahrer Leidenschaft, wobei sie klaren Klang mit abgestufter Dynamik verbinden.« (Darmstädter Echo, CD-Tipp)»20 textliche Kleinodien, vertont von einem, der offenbar genau wusste, wie was zu singen ist und interpretiert von Künstlern, die diese Erkenntnis ins Heute übersetzen: Der Sopran Jahns ist dabei angenehm melodiös, die Diktion, mit der sie die Texte geradezu zelebriert, delikat. Klar im Ton und dynamisch ausgewogen verbindet sie Melodiefluss und Deklamation, wobei sich Djeddikar als kundiger Liedpianist erweist und die Interpretation der Sängerin mit eigenen Zügen unterstreicht.« (pizzicato.lu)
»CD-Kauftipp im Monat März« (Klassika 03/2018)
»Lieder voller musikalischer Ironie und der wunderbaren Sprache des 19. Jahrhunderts. Die Sopranistin Caroline Jahns und der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar haben intensiv an diesen Kleinodien Püttlinges gearbeitet und mit viel Spaß dem musikalischen Witz in Gesang und Klavier nachgespürt.« (Rhein Main Magazin)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Eisenbahnen (Lied nach einem Gedicht von Adolf Pratobevera)
Die Heimkehr (Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine) (Auszug)
- 2 Nr. 58 Zu fragmentarisch ist Welt und Leben
- 3 Nr. 64 Gaben mir Rat und gute Lehren
- 4 Der Zopf op. 47 Nr. 6 (Lied nach einem Gedicht von Adelbert von Chamisso)
Die Heimkehr (Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine) (Auszug)
- 5 Nr. 34 Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt
- 6 Nr. 65 Diesen liebenswürdigen Jüngling
- 7 Nr. 78 Selten habt ihr mich verstanden - Nr. 79 Doch die Bewussten klagten
- 8 Katzennatur op. 47 Nr. 4 (Lied nach einem Gedicht von Adelbert von Chamisso)
Die Heimkehr (Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine) (Auszug)
- 9 Nr. 35 Ich rief den Teufel und er kam
- 10 Nr. 28 Des Pfarrers Familie
- 11 Nr. 36 Mensch, verspotte nicht den Teufel
- 12 Nr. 67 Ich hab euch im besten Juli verlassen
- 13 Prière (Les vaines tendresses) (Lied nach einem Gedicht von René Francois Sully Prudhomme)
Die Heimkehr (Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine) (Auszug)
- 14 Nr. 54 Teurer Freund, du bist verliebt
- 15 Nr. 53 Verriet mein blasses Angesicht
- 16 Nr. 31 Deine weißen Lilienfinger - Nr. 32 Hat sie sich denn nie geäußert
- 17 Nr. 33 Sie liebten sich beide
- 18 Nr. 76 Bist du wirklich mir so feindlich
- 19 Nr. 42 Teurer Freund, was soll es nützen - Nr. 43 Werdet nur nicht ungeduldig
- 20 Nr. 46 Herz, mein Herz, sei nicht beklommen