Gabriel Faure: Klavierquartette Nr.1 & 2 auf CD

Auf den ersten Blick scheint Gabriel Fauré als Schüler von Saint-Saëns und Lehrer von Ravel gut in die Geschichte der französischen Musik zu passen. Doch hebt er sich aufgrund seiner einzigartigen musikalischen Sprache vom Mainstream ab, und auch, weil er statt farbenfroher Orchesterstücke lieber in den vergleichsweise bescheidenen Medien des Liedes, des Soloklaviers und der Kammermusik arbeitete.

Mit Ausnahme des späten Streichquartetts kombinieren alle seine Kammermusikwerke das Klavier, Faurés eigenes Instrument als Interpret, mit Streichern. Zu den früheren Werken, die in den späten 1870er und Mitte der 1880er Jahre geschrieben wurden, gehören die beiden Quartette für Klavier und Streichtrio.

Die meisten Vorbilder dieser Kombination stammten aus der deutschen Tradition, von Mozart über Schumann bis Brahms – obwohl es in Frankreich einen jüngeren Präzedenzfall gab: das B-Dur-Quartett von Faurés Lehrer und Freund Saint-Saëns, das 1875 fertiggestellt und uraufgeführt wurde.