Hugo Distler: Totentanz op.12 Nr.2 für Sprecher & Chor a cappella on CD

Im Vergleich zu den zahlreichen gemalten Darstellungen und literarischen Texten dieser Zeit ist die Sammlung alter musikalischer Aufzeichnungen, die sich auf den Totentanz beziehen, relativ bescheiden. Der Totentanz von Franz Liszt oder der Danse macabre von Camille Saint-Saëns haben wenig mit der klassischen Form der Allegorie gemein. Erst die Zeit der Moderne und die Entwicklung der historischen Kunstwissenschaften führten dazu, dass sich die Komponisten bei der Erforschung alter Techniken direkt auf erhaltene mittelalterliche Darstellungen bezogen. Die Fantasie der Komponisten wurde vor allem durch Gemälde aus Basel und Lübeck beeinflusst. Der Schweizer Totentanz inspirierte Arthur Honegger (La danse des morts) und Frank Martin (Ein Totentanz zu Basel im Jahre 1943), während Hugo Distler dem norddeutschen Totentanz in seinem gleichnamigen Stück Tribut zollte.