Bernard de Clairvaux - Gesänge der Zisterzienser
Bernard de Clairvaux - Gesänge der Zisterzienser
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Bernard de Clairvaux (?): Jubilus rhythmicus "Jesu dulcis memoria";Jubilus rhythmicus de nomini Jesu II-VI
+Anonymus: Responsorien, Hymnen, Motetten
- Künstler: Ensemble Officium, Wilfried Rombach
- Label: Christophorus, DDD, 2008
- Bestellnummer: 9389443
- Erscheinungstermin: 6.9.2019
- Serie: entree Serie (Christophorus)
- Gesamtverkaufsrang: 5249
- Verkaufsrang in CDs: 2633
Pressestimmen:
Die schönsten Blumen blühen im Verborgenen: Nach nur wenigen Monaten veröffentlicht das kleine Label Christophorus eine zweite CD mit einstimmiger Sakralmusik des Mittelalters, die man in jeder Hinsicht als gelungen – ja geradezu als vorbildlich – bezeichnen muss ... Aus dem Titel geht nicht hervor, dass die von Bernhard von Clairvaux initiierte Choralreform der Zisterziensier den seit dem 10. Jahrhundert kodifizierten einstimmigen Kirchengesang (fälschlich Papst Gregor dem Großen zugeschrieben) in der Substanz nicht antastete. Vielmehr ging es den Zisterziensern insgesamt darum, das monastische Leben und auch die klösterliche Kunst von jenem überbordenden Luxus zu reinigen, wie er sich im Benediktinerkloster Cluny etabliert hatte. Im Falle des Chorals führte es die zu einer Vereinfachung der überkommenen Melodien. Allzu reiche Melismatik wurde getilgt und die Gesänge tonartlich vereinheitlicht. Bernhard selbst gab ein neues Messbuch in Auftrag. Responsorien daraus bilden die zentrale Substanz der CD. Aufgeteilt in sechs Teile ist darüber hinaus der berühmte Hymnus Jesus Dulcis Memoria zu hören, der wohl fälschlicherweise Bernhard zu geschrieben ist, aber dessen besondere Verehrung von Jesus eindrücklich thematisiert. Die responsorialen Gesänge werden rhythmisch sehr differenziert vorgetragen, die Hymnodie durch improvisierten organalen Gesang klanglich angereichert. Die Gesangskultur befindet sich insgesamt auf höchstem Niveau.
Bernhard Morbach, rbb Kulturradio 16.10.2008
'Zurück zu den Wurzeln!' Das bedeutete für den im 12. Jahrhundert aufblühenden Reformorden der Zisterzienser: 'Zurück zur Einfachheit.' Bernhard von Clairvaux, der große Zisterzienserabt, predigte unermüdlich das neue alte Ideal: Einfachheit im konsequent armen, arbeitsamen und frommen Leben. Einfachheit in der Sakralarchitektur, die ohne die ‚Exzesse‘ der Gotik auskommen sollte. Einfachheit im maßvollen, nicht ausufernden Stundengebet. Einfachheit schließlich auch in der liturgischen Musik. Der Gregorianische Choral galt als verderbt. Zu virtuos, zu sehr auf die Eitelkeiten der Sänger abgestellt tönte er in den Ohren der Mönche. Der Urchoral, nach dem sie deshalb in Rom forschen ließen, entpuppte sich zwar als Fiktion. Das hielt sie aber nicht davon ab, ihn auf der Grundlage eines neu geschaffenen Regelwerkes aus den gregorianischen Melodien herauszudestillieren. Es versteht sich, dass das Verdikt gegen allzu üppige Choralmelodien auch ihre mehrstimmige Ausgestaltung betraf. Einfachheit sollte sich eben auch in vollkommener Einstimmigkeit verwirklichen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen lassen sich auf der neuesten Platte des Ensembles Officium nachhören. Unter der Leitung von Winfried Rombach ist den elf Sänger / innen dabei erneut ein höchst eindrucksvolles, musikalisch und spirituell gleichermaßen bereicherndes Portrait einer Epoche gelungen. Die programmatische Kunstlosigkeit der Zisterziensermusik ist nämlich nur eine scheinbare. Unter der schlichten Oberfläche der Gesänge gibt es eine himmlisch schöne Musik zu entdecken, die den Hörer in einen kontemplativen Rauschzustand versetzten kann. Achse des Projekts ist der Bernhard von Clairvaux persönlich zugeschriebene schwärmerische Jubilus rhythmicus ‚Jesus dulcis memoria‘, dessen tänzerisch-beschwingter Duktus auch die kältesten Seelen erwecken dürfte. Aus den zahllosen Strophen bietet das Ensemble eine Auswahl in unterschiedlichen Varianten, zu denen auch mehrstimmige Improvisationen gehören. Denn obwohl offiziell verpönt, erfreute sich der polyphone Gesang auch bei den Zisterziensern der Wertschätzung. Und ausgewählte Beispiele aus dem Codex Las Huelgas zeigen, dass die damals noch ganz neue mehrstimmige und –textige Motette auch in Zisterzienserabteien gepflegt wurde. So wird das ganze Spektrum zisterziensischer Kirchenmusik in der entsprechenden Gewichtung vorgestellt. Man wünscht sich mehr von solchen fundierten, bei aller Schönheit uneitlen, geradlinigen Interpretationen von Musik aus dieser Zeit.
Musikansich. de 12 / 2008
Produktinfo:
Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153) – Heiliger, Asket, Gründer zahlreicher Klöster und Kreuzzugsprediger – war einer der starken Kirchenmänner des 12. Jahrhunderts. Mit seiner Theologie der Askese hat er den jungen Orden der Zisterzienser stark geprägt und durch seine Sprachgewalt Tausende für seine Ideen begeistert. Das ensemble officium unter seinem Leiter Wilfried Rombach präsentiert ein Programm mit Gregorianik und früher Mehrstimmigkeit um den umstrittenen Heiligen. Es stellt Gesänge von und über Bernhard von Clairvaux vor, aber auch Gregorianischen Choral über Texte des Hohen Lieds, die eng mit dessen Theologie verbunden sind.
Die schönsten Blumen blühen im Verborgenen: Nach nur wenigen Monaten veröffentlicht das kleine Label Christophorus eine zweite CD mit einstimmiger Sakralmusik des Mittelalters, die man in jeder Hinsicht als gelungen – ja geradezu als vorbildlich – bezeichnen muss ... Aus dem Titel geht nicht hervor, dass die von Bernhard von Clairvaux initiierte Choralreform der Zisterziensier den seit dem 10. Jahrhundert kodifizierten einstimmigen Kirchengesang (fälschlich Papst Gregor dem Großen zugeschrieben) in der Substanz nicht antastete. Vielmehr ging es den Zisterziensern insgesamt darum, das monastische Leben und auch die klösterliche Kunst von jenem überbordenden Luxus zu reinigen, wie er sich im Benediktinerkloster Cluny etabliert hatte. Im Falle des Chorals führte es die zu einer Vereinfachung der überkommenen Melodien. Allzu reiche Melismatik wurde getilgt und die Gesänge tonartlich vereinheitlicht. Bernhard selbst gab ein neues Messbuch in Auftrag. Responsorien daraus bilden die zentrale Substanz der CD. Aufgeteilt in sechs Teile ist darüber hinaus der berühmte Hymnus Jesus Dulcis Memoria zu hören, der wohl fälschlicherweise Bernhard zu geschrieben ist, aber dessen besondere Verehrung von Jesus eindrücklich thematisiert. Die responsorialen Gesänge werden rhythmisch sehr differenziert vorgetragen, die Hymnodie durch improvisierten organalen Gesang klanglich angereichert. Die Gesangskultur befindet sich insgesamt auf höchstem Niveau.
Bernhard Morbach, rbb Kulturradio 16.10.2008
'Zurück zu den Wurzeln!' Das bedeutete für den im 12. Jahrhundert aufblühenden Reformorden der Zisterzienser: 'Zurück zur Einfachheit.' Bernhard von Clairvaux, der große Zisterzienserabt, predigte unermüdlich das neue alte Ideal: Einfachheit im konsequent armen, arbeitsamen und frommen Leben. Einfachheit in der Sakralarchitektur, die ohne die ‚Exzesse‘ der Gotik auskommen sollte. Einfachheit im maßvollen, nicht ausufernden Stundengebet. Einfachheit schließlich auch in der liturgischen Musik. Der Gregorianische Choral galt als verderbt. Zu virtuos, zu sehr auf die Eitelkeiten der Sänger abgestellt tönte er in den Ohren der Mönche. Der Urchoral, nach dem sie deshalb in Rom forschen ließen, entpuppte sich zwar als Fiktion. Das hielt sie aber nicht davon ab, ihn auf der Grundlage eines neu geschaffenen Regelwerkes aus den gregorianischen Melodien herauszudestillieren. Es versteht sich, dass das Verdikt gegen allzu üppige Choralmelodien auch ihre mehrstimmige Ausgestaltung betraf. Einfachheit sollte sich eben auch in vollkommener Einstimmigkeit verwirklichen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen lassen sich auf der neuesten Platte des Ensembles Officium nachhören. Unter der Leitung von Winfried Rombach ist den elf Sänger / innen dabei erneut ein höchst eindrucksvolles, musikalisch und spirituell gleichermaßen bereicherndes Portrait einer Epoche gelungen. Die programmatische Kunstlosigkeit der Zisterziensermusik ist nämlich nur eine scheinbare. Unter der schlichten Oberfläche der Gesänge gibt es eine himmlisch schöne Musik zu entdecken, die den Hörer in einen kontemplativen Rauschzustand versetzten kann. Achse des Projekts ist der Bernhard von Clairvaux persönlich zugeschriebene schwärmerische Jubilus rhythmicus ‚Jesus dulcis memoria‘, dessen tänzerisch-beschwingter Duktus auch die kältesten Seelen erwecken dürfte. Aus den zahllosen Strophen bietet das Ensemble eine Auswahl in unterschiedlichen Varianten, zu denen auch mehrstimmige Improvisationen gehören. Denn obwohl offiziell verpönt, erfreute sich der polyphone Gesang auch bei den Zisterziensern der Wertschätzung. Und ausgewählte Beispiele aus dem Codex Las Huelgas zeigen, dass die damals noch ganz neue mehrstimmige und –textige Motette auch in Zisterzienserabteien gepflegt wurde. So wird das ganze Spektrum zisterziensischer Kirchenmusik in der entsprechenden Gewichtung vorgestellt. Man wünscht sich mehr von solchen fundierten, bei aller Schönheit uneitlen, geradlinigen Interpretationen von Musik aus dieser Zeit.
Musikansich. de 12 / 2008
Produktinfo:
Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153) – Heiliger, Asket, Gründer zahlreicher Klöster und Kreuzzugsprediger – war einer der starken Kirchenmänner des 12. Jahrhunderts. Mit seiner Theologie der Askese hat er den jungen Orden der Zisterzienser stark geprägt und durch seine Sprachgewalt Tausende für seine Ideen begeistert. Das ensemble officium unter seinem Leiter Wilfried Rombach präsentiert ein Programm mit Gregorianik und früher Mehrstimmigkeit um den umstrittenen Heiligen. Es stellt Gesänge von und über Bernhard von Clairvaux vor, aber auch Gregorianischen Choral über Texte des Hohen Lieds, die eng mit dessen Theologie verbunden sind.
Rezensionen
rbb Kulturradio: ""Die schönsten Blumen blühen im Verborgenen: diese CD mit einstimmiger Sakralmusik des Mittelalters muss man in jeder Hinsicht als gelungen - ja geradezu als vorbildlich bezeichnen. Die responsorialen Gesänge werden rhythmisch sehr differenziert vorgetragen, die Hymnodie durch improvisierten organalen Gesang klanglich angereichert. Die Gesangskultur befindet sich insgesamt auf höchstem Niveau."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Gregorianischer Gesang: Invitatorium: Domine, labia mea aperies
- 2 Gregorianischer Gesang: Hymnus in festo St. Bernhardis: Bernardus inclytis
- 3 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu: Jesu dulcis memoria
- 4 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Filia Jerusalem
- 5 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Quam pulchra es
- 6 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu
- 7 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Electa mea
- 8 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Et dilectus meus
- 9 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu
- 10 Gregorianischer Gesang: Reponsorium in Nativitate: Verbum caro factum est
- 11 Gregorianischer Gesang: Motette: Salve virgo nobilis - Verbum caro - Et veritate
- 12 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu
- 13 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Ecce iste venit
- 14 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Quae est ista
- 15 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu
- 16 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Surge, propera
- 17 Gregorianischer Gesang: Motette: Anima mea - Descendi in hortum - Alma redempotris mater
- 18 Bernard De Clairvaux: Jubilus rhythmicy de nomini Jesu
- 19 Gregorianischer Gesang: Reponsorium: Vox turturis
- 20 Gregorianischer Gesang: Organum: Sancte Bernarde
- 21 Gregorianischer Gesang: Hymnus in festo St. Bernhardis: Bernardus, doctor inclytus