Klaus Ospald: Sovente in queste rive
Sovente in queste rive
Aus dem Leopradi-Zyklus
Hans Nickel, WDR Rundfunkchor Köln, Schlagquartett Köln, Collegium Novum Zürich, Experimentalstudio des SWR, WDR Sinfonieorchester Köln, Peter Hirsch, Rupert Huber
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Cosi, dell' uomo ignara für Kammerensemble & Live-Elektronik; Sopra un basso rilievo antico sepolcrale für gemischten Chor, Basstuba, 4 Schlagzeuger & Live-Elektronik
- Künstler: Hans Nickel, WDR Rundfunkchor Köln, Schlagquartett Köln, Experimentalstudio des SWR, Collegium Novum Zürich, WDR Sinfonieorchester Köln, Peter Hirsch, Rupert Huber
- Label: Wergo, DDD, 2009-2012
- Bestellnummer: 8327512
- Erscheinungstermin: 9.10.2015
Für Klaus Ospald war die Entdeckung des Dichters Giacomo Leopardi »bestürzend und einschneidend« zugleich. Bei Leopardi habe er »das erste Mal wunderbar kraftvolle, aber aussichtslos beschwörende Gesänge über die gleichgültige, alles hinwegfegende Schönheit der Natur« gefunden. »Starke, atemlose Gesänge in schlichten Bildern: Verlorenheit und fassungsloses Erkennen.«
So kann es kein Zufall sein, dass Leopardis wohl bedeutendster Canto »La ginestra o il fiore del deserto« (»Der Ginster oder die Blume der Einöde«) Ospalds Werkgruppe ihren Titel verliehen hat.
Die drei aus diesem Werkmassiv herausgebrochenen Werke, die auf der vorliegenden CD versammelt sind, zeigen exemplarisch Ospalds Kunst der Verwandlung und Klangumwandlung, die für den gesamten Leopardi-Zyklus charakteristisch ist. Seine Musik ist weder narrativ noch dramatisch noch rhetorisch-appellativ, vielmehr erwartet sie vom Hörer, dass er den unablässigen Transformationen der Klänge nachlauscht und darin ihr eigentliches Formgesetz erkennt. Auffällig in allen drei Werken ist die Vorliebe für tiefe Klangregionen, vor allem des Blechs und der Holzinstrumente, ergänzt durch die tiefen Schlagwerke.
Mithilfe von gezielten Vierteltonabweichungen der Instrumentalisten und der Gesangsstimmen werden Schwebezustände und prekäre Klangbalancen geschaffen. Ospald bedient sich hier einer mit feinem Ohr ausgehörten Welt des Enharmonischen mit ihren Oszillationen, Schwebungen und Irritationen, welche die Klänge eintrüben oder schillernd unwirklich machen.
In »Sovente in queste rive« erfährt ein Intervall wie die Oktave durch unterschiedliche Intonationen der Instrumente und Instrumentengruppen Dehnungen, Eintrübungen und Vergröberungen.
»Sopra un basso rilievo antico sepolcrale« ist ein Klagegesang auf ein Mädchen, das Abschied von seinen Eltern und Freunden nimmt. Die Verse werden von Ospald musikalisch dekomponiert und verfremdet, um erst in der Hörwahrnehmung rekomponiert zu werden.
Mithilfe der Live-Elektronik wird in »Così, dell'uomo ignara« das Terzintervall durch Tonhöhenveränderungen im Mikrobereich zur Implosion gebracht: »Ein unbekanntes Intervall gerät aus den Fugen und zeigt eine neue Qualität: das unbekannte Potenzial eines bekannten Phänomens.« (Klaus Ospald)
Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln
So kann es kein Zufall sein, dass Leopardis wohl bedeutendster Canto »La ginestra o il fiore del deserto« (»Der Ginster oder die Blume der Einöde«) Ospalds Werkgruppe ihren Titel verliehen hat.
Die drei aus diesem Werkmassiv herausgebrochenen Werke, die auf der vorliegenden CD versammelt sind, zeigen exemplarisch Ospalds Kunst der Verwandlung und Klangumwandlung, die für den gesamten Leopardi-Zyklus charakteristisch ist. Seine Musik ist weder narrativ noch dramatisch noch rhetorisch-appellativ, vielmehr erwartet sie vom Hörer, dass er den unablässigen Transformationen der Klänge nachlauscht und darin ihr eigentliches Formgesetz erkennt. Auffällig in allen drei Werken ist die Vorliebe für tiefe Klangregionen, vor allem des Blechs und der Holzinstrumente, ergänzt durch die tiefen Schlagwerke.
Mithilfe von gezielten Vierteltonabweichungen der Instrumentalisten und der Gesangsstimmen werden Schwebezustände und prekäre Klangbalancen geschaffen. Ospald bedient sich hier einer mit feinem Ohr ausgehörten Welt des Enharmonischen mit ihren Oszillationen, Schwebungen und Irritationen, welche die Klänge eintrüben oder schillernd unwirklich machen.
In »Sovente in queste rive« erfährt ein Intervall wie die Oktave durch unterschiedliche Intonationen der Instrumente und Instrumentengruppen Dehnungen, Eintrübungen und Vergröberungen.
»Sopra un basso rilievo antico sepolcrale« ist ein Klagegesang auf ein Mädchen, das Abschied von seinen Eltern und Freunden nimmt. Die Verse werden von Ospald musikalisch dekomponiert und verfremdet, um erst in der Hörwahrnehmung rekomponiert zu werden.
Mithilfe der Live-Elektronik wird in »Così, dell'uomo ignara« das Terzintervall durch Tonhöhenveränderungen im Mikrobereich zur Implosion gebracht: »Ein unbekanntes Intervall gerät aus den Fugen und zeigt eine neue Qualität: das unbekannte Potenzial eines bekannten Phänomens.« (Klaus Ospald)
Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Così, dell'uomo ignara ...
- 2 Sovente in queste rive ...
- 3 Sopra un basso rilievo antico sepolcrale ...