Armand Louis Couperin: Violinsonaten Nr.1-6 auf CD

Einem jungen Mädchen, genauer gesagt einer Schülerin, widmete Armand-Louis Couperin seinen zweiten Satz an Cembalostücken. Anne-Louise-Marie de Beauvau-Craon (1750–1834) erhielt ihre Ausbildung im Kloster Port-Royal; eine Ausbildung von höchster Qualität, zu der auch der Musikunterricht bei Couperin gehörte. Die Veröffentlichung von Couperins Sonates en pièces de clavecin markiert das Ende einer fünfzehnjährigen Schaffenspause des Komponisten, nachdem 1751 ein erstes Buch mit Pièces de clavecin erschienen war, das Madame Victoire de France gewidmet war. Die einleitende »Notice« unterstreicht die Redlichkeit und Diskretion des Autors, der sich zwar den Bitten seiner Freunde beugt, aber das Urteil des Publikums fürchtet, und der es sich zum Ziel setzt, in diesem ersten Versuch und nach reiflicher Überlegung »die Farben zu variieren und neu zu sein«, verschiedene Gattungen zu mischen und zu imitieren. »Sonaten in Form von Cembalostücken« gibt uns den Schlüssel:
die Erneuerung des französischen Stils durch die Einführung italienischer Elemente, oder vielmehr durch die Naturalisierung der italienischen Sonate, indem er ihre Neuerungen in die Tradition der französischen Clavecinisten und ihrer Stücke aufnimmt, in einer Synthese, die Kopf und Herz versöhnt, neu in ihren Mitteln und Wirkungen. Die Mittel eines von einer Violine begleiteten Cembalos reichten Couperin aus, um die ganze Kraft und Lebendigkeit eines Orchesters mit der Anmut abwechslungsreicher Melodien zu verbinden.