Antonio Vivaldi: Fagottkonzerte RV 467,474,477,488,497,501 auf Super Audio CD

Es wäre keine Übertreibung, Antonio Vivaldi als »Pionier des Fagottkonzerts« zu bezeichnen. Der erste Meilenstein in der Emanzipation des Fagotts, das bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts ausschließlich als Basso Continuo-Instrument verwendet wurde, für das die Stimme nicht einmal ausgeschrieben war, war eine Reihe von neun virtuosen Fagottsonaten, die 1645 von Giovanni Antonio Bertoli veröffentlicht wurden.

Dann kam Antonio Vivaldi, der nicht nur das wahrscheinlich erste Solokonzert für Fagott schrieb, das jemals komponiert wurde, sondern auch die bis dahin größte Gruppe von Werken schuf, die jemals für das Instrument geschrieben wurden: 39 Solokonzerte, allesamt von ausgezeichneter Qualität. Es gab nur ein Instrument, für das Vivaldi mehr Konzerte schrieb, nämlich die Violine. Dies ist höchstwahrscheinlich ein Hinweis auf Vivaldis Vorliebe für das Fagott. Leider gibt es keine historischen Quellen, die belegen, für wen Vivaldi die Fagottkonzerte geschrieben hat, aber angesichts ihrer technischen Anforderungen und der Qualität der musikalischen Komposition kann man davon ausgehen, dass sie für einen versierten Virtuosen geschrieben wurden.

Vielleicht wurden sie für eines der Orchestermitglieder des Ospedale della Pietà komponiert, einem Heim für verlassene und verwaiste Kinder in Venedig, wo Vivaldi über 30 Jahre lang Geigenlehrer und Musikdirektor war. Unter seiner Leitung wurde das Orchester zu einem der berühmtesten Ensembles Europas.

Dieses Album vereint sechs Fagottkonzerte von Vivaldi, gespielt vom uruguayischen Fagottisten Gustavo Núñez, der die Position des Hauptfagottisten beim Royal Concertgebouw Orchestra innehat und als einer der besten Fagottisten seiner Generation gilt. Begleitet wird er von der Academy of St Martin in the Fields, die von vielen als eines der am meisten bewunderten Kammerorchester der Welt angesehen wird.