Violinkonzerte aus Dresden auf CD

»Wunderharfe« nannte Richard Wagner sein Dresdner Orchester, dem er seit 1843 als Hofkapellmeister vorstand. Tatsächlich ist die Dresdner Hofkapelle, heute Sächsische Staatskapelle Dresden, mit über 450 Jahren eines der ältesten Orchester der Welt. Der Ruf, der weltweiten Orchesterelite anzugehören, begründete sich unter August dem Starken, der seine Residenzstadt in allen Künsten als »Elbflorenz« erstrahlen ließ. Kapellmeister der Dresdner Hofkapelle war seit 1712 bis zu seinem Tod 1755 Johann Georg Pisendel, ein hervorragender Geiger, Schüler Francesco Antonio Pistocchis und Giuseppe Torellis, enger Freund Vivaldis und mit der Elite deutscher Komponisten vertraut, darunter besonders mit Telemann, Graupner und Bach.

Der Südtiroler Barockgeiger Johannes Pramsohler wurde 1980 geboren und in Bozen, Paris und London ausgebildet. In den »International Baroque Players« haben ehemalige Mitglieder zweier wichtiger Förderorchester des hochbegabten Nachwuchses der Alten Musikszene zusammengefunden: des »European Union Baroque Orchestra« und des »Britten-Pears Baroque Orchestra«. Pramsohler hat für diese CD Musik zusammengestellt, die dem Orchesterarchiv der Dresdner Hofkapelle entstammt und heute in der Sächsischen Landesbibliothek aufbewahrt wird. Neben Vivaldis bekannten Concerti »per l'orchestra di Dresda« zeichnet dieses Programm mit bisher weitgehend unbekannten musikalischen Juwelen ein Bild von der beeindruckenden Vielfalt der am Dresdner Hof zur Zeit Augusts des Starken gepflegten Orchestermusik.

Rezensionen

»Die 2009 gegründeten International Baroque Players spielen mit einer unglaublichen Präzision, schnurgerade, wo es erforderlich ist, pulsierend, wo man mitswingen will, hingebungsvoll, wo Geigenkantilenen träumen lassen.​ Großes Lob auch den Tonmeistern, die einen räumlichen, geradezu weitläufigen Klang zulassen und trotzdem eine Akustik herstellen, wo man an jedem Bassinstrument, selbst an den Mittelstimmen, so nah dran ist, als spürte man den Bogen oder die Lippen am Blatt.​« (FonoForum, Juni 2012)