Bereicherung der modernen Streichquartett-Literatur
Die hier eingespielten Streichquartette des russischen Komponisten Salmanov sind absolut hörenswert. Die Stücke sind kompositorisch hochwertig gearbeitet und reich an Einfällen, Farbschattierungen, Dramatik und lyrischen Passagen. Sie kommen überwiegend gemäßigt modern daher, nur wenige Passagen erscheinen avanciert und erinnern an avantgardistische Kompositionstechniken. Einen wesentlichen Verdienst am guten Gelingen der vorliegenden Einspielung hat das phänomenal aufspielende Taneyev-Quartet. Ich habe selten eine Quartett-Formation gehört, die sich durch eine solch exzellente Spielkultur, verbunden mit absoluter Präzision, Musikalität und Virtuosität auszeichnet. Diese Qualitäten sind auch dringend notwendig, um die musikalisch, wie technisch außerordentlich anspruchsvollen Stücke zum vollen Genuss werden zu lassen. Der Klang der 30-50 Jahre alten Aufnahmen ist unterschiedlich, kann aber durchaus noch als akzeptabel bezeichnet werden. Das gilt eingeschränkt auch für die hier teilweise verwendeten Monoaufnahmen, die eigentlich in den 1960er Jahren schon nicht mehr üblich waren. Fairerweise hätte man den geneigten Hörer im Cover darauf hinweisen müssen, denn nicht jeder ist Liebhaber historischer Aufnahmen. In dieser Beziehung wären engagierte Neuaufnahmen mehr als wünschenswert. Nichtsdestoweniger möchte ich die hier vorlegte CD Dem informierten Musikliebhaber wärmstens ans Herz legen. Das hier Ausgeführte gilt uneingeschränkt auch für Vol. II der Gesamteinspielung.