Stella Doufexis - Nuits D'Ete auf CD

Die hochgelobte Mezzosopranistin Stella Doufexis veröffentlicht Anfang Februar auf dem Label Berlin Classics zwei neue CD-Recitals, auf denen sie unterschiedliche Facetten französischer Lieder präsentiert: Musik von der Romantik eines Berlioz bis zum Impressionismus von Debussy und Ravel – einmal vom Orchester, einmal auf dem Klavier begleitet.

Beim Zuhören hat man den unmittelbaren Eindruck, dass ihre Liebe zu diesem Repertoire – beides sind ausdrückliche Wunschprojekte der Sängerin – quasi auf Gegenseitigkeit beruht, denn bei ihr entfalten die Lieder all ihre reichen, feinen Nuancen. Dabei wird ein durchgängiger, typisch französischer Grundzug spürbar, der einerseits auf der Farbigkeit der Sprache und der Klänge beruht, andererseits auf einer bilderreichen, zwischen Innen- und Außenwelt changierenden Lyrik, welche diese Farben in sich aufnimmt – oder hervorbringt ...?

Mit ihren sensiblen musikalischen Partnern, die ihre Stimme in samtenen Streicherklang hüllen oder in sparsamem Klaviersatz exponieren, haucht Stella Doufexis diesen musikalischen Gedichten mit Stilgefühl und Klugheit wahrhaftiges Leben ein.

Nuits d’été – Stella Doufexis führt uns in die milde Dunkelheit ahnungsvoller Sommernächte, in denen man feiner hört als sieht. Über die abgetönten Orchesterfarben ergießt die Sängerin ihren warmen Mezzo und lässt so poetische Traumbilder erstehen. Die raffinierte Instrumentationskunst von Berlioz, Chausson und Ravel verdeutlicht hier zudem eine epochenübergreifende Linie, denn nur selten fügt sich die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts so harmonisch aneinander.

Rezensionen

Rezensionen

»Prima la musica, poi le parole – oder doch umgekehrt? Bei Stella Doufexis spielt dieser uralte Streit um die Vorherrschaft von Musik und Sprache keine Rolle.​ Vielmehr findet sie zu einer nahezu idealen Verschmelzung von beidem.​ Selbst die mitunter schwierigen französischen Nasale fließen bei ihr mit großer Natürlichkeit, der Gesang wird hier gleichsam zur Sprache und die Sprache zu Musik.​«
Bjørn Woll, Fono Forum, 04/2013 »Stella Doufexis enthüllt eine kostbare Stimme.​ Sorgsam gepflegt, höchst kultiviert in der Stimmführung und edel in der Farbgestaltung ihrer Lieder Wenn die These stimmt, dass ein Timbre der Spiegel der Seele ist, dann hat Stella Doufexis das mit ihrem vollkommen außergewöhnlichen Liederabend bewiesen.​«
Mannheimer Morgen, 14.​2.​2012

»Und Stella Doufexis' Mezzo erklingt glasklar und flexibel.​ Beeindruckend iSinfonieorchester des Hessischen Rundfunksuveräner Stimmeinsatz im Pianissimo bis hin zum Verhauchen der Stimme.​ Dabei ist das Agieren aller drei Interpreten mit großer Genauigkeit abgestimmt, sodass sich ein wunderbar ausgewogener Gesamteindruck ergibt.​«
klassik.​ com, 07.​ Februar 2012

»Nicht weniger eindrucksvoll als Debussys geheimnisvolle Klarheit bewältigt Stella Doufexis auch den kompositorisch ja keineswegs gradlinigen Weg, der von Berlioz' schwärmerischen ›Nuits d'ete‹ über Chaussons schelgerisch wagnerisierende Vokalsinfonie zu Ravels luxuriendem Orientalismus führt.​ Auch hier deklamiert sie mustergültig und mit großer Sensibilität.​«
Uwe Schweikert, Opernwelt, April 2013 (CD des Monats)