Perotinus Magnus: Werke
Werke
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Viderunt omnes; Veni creator spiritus; Alleluia posui adiutorium; O Maria virginei; Dum sigillum; Isaias cecinit; Alleluia nativitas; Beata viscera; Sederunt principes
- Künstler: Hilliard-Ensemble
- Label: ECM, DDD, 1988
- Bestellnummer: 5724318
- Erscheinungstermin: 3.10.1989
Im eröffnenden Viderunt omnes gibt es einen Moment, in dem die Stimmen in einen höheren Raum modulieren, um den letzten Abschnitt anzukündigen. Dieser Wechsel von schwerem Bariton zu tenoraler Majestät ist für mich einer der erhabensten Momente in der gesamten Musik. Solche transformativen Momente sind es, die viele der Unternehmungen des Hilliard Ensembles so beständig machen. Insbesondere in der mittelalterlichen Musik haben die rätselhaften Hilliards eine Art "Groove" gefunden, von dem sie sich nur ungern zu trennen scheinen. Wie Paul Hillier anmerkt, stellen diese Klänge eine bedeutende Entwicklung des für die Ars antiqua typischen polyphonen "Organums" dar, das sich von der nüchternen (wenn auch sicherlich nicht weniger "organischen") Gregorianik abhebt. Diese feine CD enthält eine kräftige Dosis der Werke von Magister Perotinus (um 1200), zusammen mit einigen wertvollen anonymen Stücken, um das Gebräu zu verdichten. Wenn ich diese Musik höre, kann ich nicht anders, als zu versuchen, mir die Zeit und den Ort ihrer Entstehung vorzustellen. Ich kann fast die Luft schmecken, den kalten Stein der gotischen Architektur an meinen Fingerspitzen und den gekehrten Boden unter meinen Sandalenfüßen spüren. Die Stimmen glitzern wie Facetten desselben staubigen Lichts, das einst die gewölbten Fenster durchdrang und sanft auf den massiven Kirchenbänken landete.
Dies ist Musik, der wir uns impressionistisch nähern, indem wir sie zunächst als einen weltlichen Klang sehen, bevor wir die lokalen Farben unterscheiden. Die Interpretationen sind zurückhaltend und doch von überwältigender Kraft. Das Alleluia posui adiutorium ist ein atemberaubendes Beispiel für Perotins Kunstfertigkeit. Vordergründig transzendent, ist das Stück auch mit paratextueller Bedeutung aufgeladen. Die Pedaltöne sind hier luftig und doch substanziell, und die kurzen Übergänge zum Gesang sind wie durchscheinende Perlen auf einer geschickt verwobenen Kette. Dum sigillum, hier gesungen von den Tenören John Potter und Rogers Covey-Crump, klingt wie vier auf zwei Stimmen komprimiert. Sie huschen und fallen, gehen einen Schritt zurück, wenn sie zwei nach vorne gehen. Das Alleluia nativitas ist, wie sein Gegenstück, ein fein gewebtes Makramee. Die herrliche Stimme von David James kommt in Beata viscera zur Geltung, einem Abendmahlsgebet (und Perotins einzigem erhaltenen einstimmigen Werk), das wie Rauch aus einem Weihrauchfass in einer einsamen Nische aufsteigt. Sederunt principes schließt die CD mit einem passenden Bittgesang ab.
Dies ist Musik, der wir uns impressionistisch nähern, indem wir sie zunächst als einen weltlichen Klang sehen, bevor wir die lokalen Farben unterscheiden. Die Interpretationen sind zurückhaltend und doch von überwältigender Kraft. Das Alleluia posui adiutorium ist ein atemberaubendes Beispiel für Perotins Kunstfertigkeit. Vordergründig transzendent, ist das Stück auch mit paratextueller Bedeutung aufgeladen. Die Pedaltöne sind hier luftig und doch substanziell, und die kurzen Übergänge zum Gesang sind wie durchscheinende Perlen auf einer geschickt verwobenen Kette. Dum sigillum, hier gesungen von den Tenören John Potter und Rogers Covey-Crump, klingt wie vier auf zwei Stimmen komprimiert. Sie huschen und fallen, gehen einen Schritt zurück, wenn sie zwei nach vorne gehen. Das Alleluia nativitas ist, wie sein Gegenstück, ein fein gewebtes Makramee. Die herrliche Stimme von David James kommt in Beata viscera zur Geltung, einem Abendmahlsgebet (und Perotins einzigem erhaltenen einstimmigen Werk), das wie Rauch aus einem Weihrauchfass in einer einsamen Nische aufsteigt. Sederunt principes schließt die CD mit einem passenden Bittgesang ab.
Rezensionen
A. Beaujean in stereoplay 2/90:"Die Musik gewinnt einen mit hieratischer Strenge verbundenen Fluß, eine innere Dynamik und Lebendigkeit, die Parallelen zu Steve Reichs Minimal music mit ihren Mikro-Binnenstrukturen aufzuweisen scheint. Hohe und höchste Bewertungen für Interpretation, Klangqualität und Repertoirewert."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Viderunt omnes
- 2 Veni creator spiritus
- 3 Alleluia posui adiutorium
- 4 Oh maria virginei
- 5 Dum sigillum
- 6 Isaias cecinit
- 7 Allluia nativitas
- 8 Beata viscera
- 9 Sederunt principes
Mehr von Perotinus Magnus
Perotinus Magnus (1165-1220)
Werke
EUR 19,99*