Josef Rheinberger: Suite für Violine, Cello, Orgel & Streicher op.149
Suite für Violine, Cello, Orgel & Streicher op.149
Ernö Sebestyen, Andreas Juffinger, Martin Ostertag, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Hartmut Haenchen
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Suite für Violine & Orgel op. 166
- Künstler: Ernö Sebestyen, Andreas Juffinger, Martin Ostertag, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Hartmut Haenchen
- Label: Crystal, DDD, 1989
- Erscheinungstermin: 4.8.2009
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Es gibt Komponisten, deren Größe erst der Nachwelt deutlich wird. Genannt seien Schubert und Mahler. Es gibt andere, die, zunächst umstritten, ihren endlichen Ruhm dennoch erlebten. Das bekannteste Beispiel ist Richard Wagner, auch Bruckner erging es so. Es gibt schließlich Komponisten, die sich zu Lebzeiten aller Ehren erfreuten, die die Welt für sie zu vergeben hatte, die als Autoritäten hochgeachtet und gefeiert wurden, um nach ihrem Tod umso schneller vergessen zu werden. Zu diesen gehörten Max Bruch und Joseph Gabriel Rheinbergen. Der letztere, als Professor für Orgel und Komposition an der Königlichen Münchener Musikschule zu den maßgebenden Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens im späteren 19. Jahrhundert zählend, Hofkapellmeister, Ehrendoktor der Münchener Universität, Schöpfer eines riesigen kompositorischen Lebenswerks, ist heute den Musikfreunden kaum mehr dem Namen nach bekannt. Dabei war er eine Musikerpersönlichkeit eigener Prägung. Dem am 17. März 1839 in Vaduz Geborenen war die Muse bereits in der Kindheit hold. Im Alter von sieben Jahren wirkte Rheinberger bereits als Organist an der Kirche seines Heimatortes. Im Alter von zwölf Jahren ging er nach München, das seine eigentliche Heimat wurde, um seinen Lehrer, Franz Lachner, Hofkapellmeister und späterer Gegner Wagners, mit seinen frühen Fertigkeiten in Orgelspiel, Partiturspiel, Kontrapunkt und Fuge in Erstaunen zu versetzen. Seine souveräne Beherrschung des Handwerks gestattete ihm ein schnelles kompositorisches Produzieren.
In den Jahren 1853 bis 1859 schrieb er nicht weniger als 124 Jugendwerke, darunter drei Opern und drei Symphonien, von denen er sich jedoch späterhin als unreif distanzierte. Diese kompositorische Fruchtbarkeit hielt bis zu seinem Tode am 25. November 1901 an. Und doch geriet dieser hochbegabte Musiker schon zu Lebzeiten in den Ruf eines Reaktionärs. Seine Kompositionen verschwanden bereits in den ersten Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts mehr und mehr. Nur seine Kirchen- und Orgelmusik überlebte noch einige Zeit.
Rheinbergers Lehren und Schaffen basierte auf den Traditionen der Klassik und Frühromantik. Im Unterschied zur französischen Orgelkunst des 19. Jahrhunderts, deren Farbigkeit von orchestralen Vorstellungen herkam und deren Instrumente entsprechend charakteristisch disponiert wurden, fußt Rheinbergers Orgelmusik auf der von Bach herkommenden, von Mendelssohn tradierten und romantisch eingefärbten deutschen Überlieferung. Die Koloristik um ihrer selbst willen tritt deshalb bei ihm zurück.
Die Suite für Orgel, Violine, Violoncello und Orchester op, 149, ein ungemein klangvolles Stück, lässt dies erkennen. Bemerkenswert sind die das gesamte Werk prägenden plastischen und individuellen thematischen Einfälle. Ihre glänzende satztechnische Verarbeitung ist fesselnd genug, den für Rheinberger charakteristischen Mangel an harmonischem Chroma vergessen zu machen. Er war und blieb der auf dem Boden der Klassik stehende klare Diatoniker.
Im Mittelpunkt der Suite für Violine und Orgel op. 166 steht eindeutig die Geige, während die Orgel sich zumeist auf reine Begleitfunktion beschränkt. Im Mittelteil lockert sich der Orgelpart zu triolischem Fluss. Das Finale, moto perpetuo, trägt seine Bezeichnung zu Recht, gibt es doch dem Geiger erstmalig Gelegenheit zu virtuosem, sich in triolischen Figurationen brillant ergehendem Spiel. Als Ganzes trägt die Suite archaische, der Kunst des 18. Jahrhunderts nachempfundene Züge, die jedoch durch ihre an Mendelsohn erinnernde, verhaltene Expressivität in die Romantik verweisen.
Text: Alfred Beaujean
In den Jahren 1853 bis 1859 schrieb er nicht weniger als 124 Jugendwerke, darunter drei Opern und drei Symphonien, von denen er sich jedoch späterhin als unreif distanzierte. Diese kompositorische Fruchtbarkeit hielt bis zu seinem Tode am 25. November 1901 an. Und doch geriet dieser hochbegabte Musiker schon zu Lebzeiten in den Ruf eines Reaktionärs. Seine Kompositionen verschwanden bereits in den ersten Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts mehr und mehr. Nur seine Kirchen- und Orgelmusik überlebte noch einige Zeit.
Rheinbergers Lehren und Schaffen basierte auf den Traditionen der Klassik und Frühromantik. Im Unterschied zur französischen Orgelkunst des 19. Jahrhunderts, deren Farbigkeit von orchestralen Vorstellungen herkam und deren Instrumente entsprechend charakteristisch disponiert wurden, fußt Rheinbergers Orgelmusik auf der von Bach herkommenden, von Mendelssohn tradierten und romantisch eingefärbten deutschen Überlieferung. Die Koloristik um ihrer selbst willen tritt deshalb bei ihm zurück.
Die Suite für Orgel, Violine, Violoncello und Orchester op, 149, ein ungemein klangvolles Stück, lässt dies erkennen. Bemerkenswert sind die das gesamte Werk prägenden plastischen und individuellen thematischen Einfälle. Ihre glänzende satztechnische Verarbeitung ist fesselnd genug, den für Rheinberger charakteristischen Mangel an harmonischem Chroma vergessen zu machen. Er war und blieb der auf dem Boden der Klassik stehende klare Diatoniker.
Im Mittelpunkt der Suite für Violine und Orgel op. 166 steht eindeutig die Geige, während die Orgel sich zumeist auf reine Begleitfunktion beschränkt. Im Mittelteil lockert sich der Orgelpart zu triolischem Fluss. Das Finale, moto perpetuo, trägt seine Bezeichnung zu Recht, gibt es doch dem Geiger erstmalig Gelegenheit zu virtuosem, sich in triolischen Figurationen brillant ergehendem Spiel. Als Ganzes trägt die Suite archaische, der Kunst des 18. Jahrhunderts nachempfundene Züge, die jedoch durch ihre an Mendelsohn erinnernde, verhaltene Expressivität in die Romantik verweisen.
Text: Alfred Beaujean
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Suite op. 149 (für Orgel, Violine, Violoncello und Streicher)
- 1 1. Con moto
- 2 2. Thema mit Variationen: Molto adagio
- 3 3. Sarabande: Andante
- 4 4. Finale: Con moto
Suite op. 166 (für Violine und Orgel)
- 5 1. Präludium: Moderato
- 6 2. Canzone: Larghetto
- 7 3. Allemande: Andante espressivo
- 8 4. Moto perpetuo: Non troppo allegro