John Cage: Music of Changes für Klavier
Music of Changes für Klavier
Mit weiteren Werken von:
Herbert Henck (geb. 1948)
Mitwirkende:
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Herbert Henck, Klavier
- Label: Wergo, ADD, 82
- Bestellnummer: 5052734
- Erscheinungstermin: 17.4.1996
John Cages »Music of changes« (Musik der Wandlungen) besteht aus vier sämtlich 1951 in New York City komponierten Teilen. ...
Im Schaffen von Cage stellt dieser David Tudor gewidmete Klavierzyklus zusammen mit der »Imaginary Landscape No. 4« für zwölf Radios (1951) einen deutlichen Wendepunkt dar, doch nicht im Sinne einer Umorientierung oder gar Rückwärtsbewegung, sondern einer Radikalisierung seiner musikalischen Technik und einer grundlegenden Erneuerung seines künstlerischen Selbstverständnisses. Nach einer frühen Phase der Auseinandersetzung mit der Zwölftontechnik seines Lehrers Arnold Schönberg (1934-38), einer zweiten der Komposition vor allem für Schlagzeugensemble (1939-42) und einer dritten der Konzentration auf das präparierte Klavier (1943-48) setzt mit den beiden genannten Werken eine neue kompositorische Entwicklung ein, deren Konsequenzen zum Teil bis in jüngste Arbeiten fortwirken und die ihn mehr denn alle bis dahin eingeführten Neuerungen und veranstalteten Experimente zum eigentlichen Avantgardisten der amerikanischen Musik machen.
»Music of changes« ist ein Titel dreifältiger Transparenz. Neben dem offenbaren Bezug auf das Jahrtausende alte konfuzianische Orakelbuch »I-Ching«, das »Buch der Wandlungen«, und seine Lehre von der Wandlung als konstitutivem Weltenprinzip liegt eine zweite Bedeutung, die autobiographisch den Wandel der eigenen musikalischen Sprache benennt; und gleichermaßen mag die Zeitenwende, der Sprung über die Jahrhundertmitte und die hierbei empfundene Verpflichtung zum Neuansatz als dritte programmatisch mitbedacht sein. Was Cages »Music of changes« zu einem Schlüsselwerk der Musik des 20. Jahrhunderts werden ließ, ist der neuartige Gebrauch von Zufallsoperationen, mit denen wichtige kompositorische Entscheidungen getroffen werden. Dieses Verfahren führte zu einer tiefgreifenden Revolutionierung des Begriffes vom ästhetischen Kunstwerk, deren Auswirkungen bis heute mühelos nachweisbar sind. – Als Hilfsmittel dienen Cage hierbei jene Zufallsoperationen, wie sie in Form der Teilung von Schafgarbenstengeln oder des Wurfes von Münzen zur Generierung eines der 64 Orakel-Hexagramme im »I-Ching« herangezogen werden. ...
Über die Einbeziehung des Zufalls in der »Music of changes« schreibt Cage: »Es ist solchermaßen möglich, eine musikalische Komposition zu machen, deren Zusammenhang frei ist von individuellem Geschmack und Erinnerung (Psychologie) und gleichermaßen von Literatur und ›Traditionen‹ der Künste.« ... Es ist erstaunlich, in welchem Maße Cage den Zufall seit jener Zeit der »Music of changes« in seinem Werk zur Disziplin erhob, in welcher Vielfalt er ihn mit kompositorischen Regeln zu verbinden wußte ...
Im Wesen solchen Verfahrens liegt, an die klanglichen Resultate keine wie immer gearteten Ansprüche zu stellen, da es eben nicht um die kalkulierbare Erfahrung geht, da das Unverhoffte ihr Elixier. Und so sagt die Empfindung des Chaotischen oder Anarchischen, die gar manchen beim Hören Cagescher Musik befällt, so viel über die ästhetische Erwartung dieses Hörers selbst, seine Wünsche an Musik, sein Bedürfnis nach Harmonie, Zusammenhang und Ordnung, wie sie nichts sagt über Wert und Unwert der Cageschen Bemühung. Allein daß diese Musik unseren kulturellen Standort schärfer bestimmen hilft als jede theoretische Auseinandersetzung, wiegt schwer bei ihrer Einschätzung. (Herbert Henck)
Diese Einspielung wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Jahrespreis), dem Deutschen Schallplattenpreis der Deutschen Phonoakademie, dem Record Cover Award (IMZ) sowie dem Preis »Le Diapason d'Or ausgezeichnet.
Im Schaffen von Cage stellt dieser David Tudor gewidmete Klavierzyklus zusammen mit der »Imaginary Landscape No. 4« für zwölf Radios (1951) einen deutlichen Wendepunkt dar, doch nicht im Sinne einer Umorientierung oder gar Rückwärtsbewegung, sondern einer Radikalisierung seiner musikalischen Technik und einer grundlegenden Erneuerung seines künstlerischen Selbstverständnisses. Nach einer frühen Phase der Auseinandersetzung mit der Zwölftontechnik seines Lehrers Arnold Schönberg (1934-38), einer zweiten der Komposition vor allem für Schlagzeugensemble (1939-42) und einer dritten der Konzentration auf das präparierte Klavier (1943-48) setzt mit den beiden genannten Werken eine neue kompositorische Entwicklung ein, deren Konsequenzen zum Teil bis in jüngste Arbeiten fortwirken und die ihn mehr denn alle bis dahin eingeführten Neuerungen und veranstalteten Experimente zum eigentlichen Avantgardisten der amerikanischen Musik machen.
»Music of changes« ist ein Titel dreifältiger Transparenz. Neben dem offenbaren Bezug auf das Jahrtausende alte konfuzianische Orakelbuch »I-Ching«, das »Buch der Wandlungen«, und seine Lehre von der Wandlung als konstitutivem Weltenprinzip liegt eine zweite Bedeutung, die autobiographisch den Wandel der eigenen musikalischen Sprache benennt; und gleichermaßen mag die Zeitenwende, der Sprung über die Jahrhundertmitte und die hierbei empfundene Verpflichtung zum Neuansatz als dritte programmatisch mitbedacht sein. Was Cages »Music of changes« zu einem Schlüsselwerk der Musik des 20. Jahrhunderts werden ließ, ist der neuartige Gebrauch von Zufallsoperationen, mit denen wichtige kompositorische Entscheidungen getroffen werden. Dieses Verfahren führte zu einer tiefgreifenden Revolutionierung des Begriffes vom ästhetischen Kunstwerk, deren Auswirkungen bis heute mühelos nachweisbar sind. – Als Hilfsmittel dienen Cage hierbei jene Zufallsoperationen, wie sie in Form der Teilung von Schafgarbenstengeln oder des Wurfes von Münzen zur Generierung eines der 64 Orakel-Hexagramme im »I-Ching« herangezogen werden. ...
Über die Einbeziehung des Zufalls in der »Music of changes« schreibt Cage: »Es ist solchermaßen möglich, eine musikalische Komposition zu machen, deren Zusammenhang frei ist von individuellem Geschmack und Erinnerung (Psychologie) und gleichermaßen von Literatur und ›Traditionen‹ der Künste.« ... Es ist erstaunlich, in welchem Maße Cage den Zufall seit jener Zeit der »Music of changes« in seinem Werk zur Disziplin erhob, in welcher Vielfalt er ihn mit kompositorischen Regeln zu verbinden wußte ...
Im Wesen solchen Verfahrens liegt, an die klanglichen Resultate keine wie immer gearteten Ansprüche zu stellen, da es eben nicht um die kalkulierbare Erfahrung geht, da das Unverhoffte ihr Elixier. Und so sagt die Empfindung des Chaotischen oder Anarchischen, die gar manchen beim Hören Cagescher Musik befällt, so viel über die ästhetische Erwartung dieses Hörers selbst, seine Wünsche an Musik, sein Bedürfnis nach Harmonie, Zusammenhang und Ordnung, wie sie nichts sagt über Wert und Unwert der Cageschen Bemühung. Allein daß diese Musik unseren kulturellen Standort schärfer bestimmen hilft als jede theoretische Auseinandersetzung, wiegt schwer bei ihrer Einschätzung. (Herbert Henck)
Diese Einspielung wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Jahrespreis), dem Deutschen Schallplattenpreis der Deutschen Phonoakademie, dem Record Cover Award (IMZ) sowie dem Preis »Le Diapason d'Or ausgezeichnet.
Rezensionen
HiFiStereophonie 4/83:»So werden die vier Teile der ›Music of Changes‹ auch von Herbert Henck interpretiert:als minuziös ausgearbeitete vereinzelte Klanggesten,die in ihrem Zueinander doch auch so etwas wie eine kompakte Zufalls-›Dramaturgie‹ vermitteln.Die exorbitanten technischen Pro- bleme des Stückes werden von Henck,der sich mehr und mehr zum interessantesten Avantgarde-Pianisten der Gegenwart entwik- kelt,gleichsam spielerisch gelöst;Cages Mu- sik klingt so ›leicht‹ und durchsichtig wie noch nie.Klare Klangverhältnisse,ordentliche Pressung.« »Preis der Deutschen Schallplattenkritik ›83«- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Music of Changes
- 1 Buch I
- 2 Buch II
- 3 Buch III
- 4 Buch IV