Hector Berlioz: Symphonie Fantastique auf CD

Der Jubilar und sein größter Deuter: Charles Munchs Symphonie fantastique von 1967 auf Vinyl Berlioz war für ihn ein musikalisches Bekenntnis: Charles Munch, der aus dem Elsass stammende Dirigent, der von Frankreich aus Karriere in Amerika machte und nach erfolgreichen Jahren in Boston nach Paris zurückkehrte. Hier war der Spezialist für französisches Repertoire 1967 Mitbegründer und erster Chefdirigent des Orchestre de Paris. Nur ein Jahr konnte er diesen Klangkörper leiten und entscheidend prägen, bevor er im Alter von 77 Jahren starb. Die erste Aufnahme, die Munch mit dem Orchestre de Paris vorlegte, war exemplarisch: Hector Berlioz‘ berühmte Symphonie fantastique, eines der revolutionärsten Werke, das die französische Musikgeschichte hervorgebracht hat. Jetzt erscheint diese Referenzaufnahme als 180-g-Vinyl-LP im modernen Remastering. Zum einen ist natürlich der 150. Todestag von Berlioz im März 2019 ein Anlass, auf diese Weise an das legendäre Dokument zu erinnern. Zum anderen hat die Musikwelt gerade anlässlich des 50. Todestages des Dirigenten Munch selbst gedacht und ihn gewürdigt – unter anderem mit einer Edition all seiner Einspielungen bei Warner Classics. Die Aufnahme der Symphonie fantastique, die im Oktober 1967 im Pariser Salle Wagram entstand, bildet auf dem ersten Höhepunkt des Stereo-Zeitalters die visionären Klangvorstellungen des zeitlebens wegen seiner Modernität belächelten Hector Berlioz ab. Er war der einer der ersten Komponisten, die die Kunst der Instrumentation auf der Basis des modernen Sinfonieorchesters systematisch anwandten.